Willy Puchner wuchs in der niederösterreichischen Bezirkshauptstadt Mistelbach als Sohn eines Fotografenehepaars auf. Von 1967 bis 1974 besuchte er die Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, Abteilung Fotografie. Danach war er Lehrer für zwei Jahre an derselben Schule. Seit 1978 freischaffender Fotograf, Zeichner, Künstler und Autor. Von 1983 bis 1988 studierte er Philosophie, Publizistik, Geschichte und Soziologie. 1988 approbierte er mit einer Diplomarbeit in Sozialphilosophie mit dem Titel Über private Fotografie. Seit 1989 regelmäßige Mitarbeit bei der Wiener Zeitung.
Berühmt wurde Willy Puchner mit dem Projekt Die Sehnsucht der Pinguine. Er reiste mit den Polyester-Pinguin-Figuren Joe & Sally vier Jahre lang ans Meer und in die Wüste, nach New York, Sydney, Peking und Paris, nach Venedig, Tokio, Honolulu und Kairo, um sie dort im Bild festzuhalten. Freddy Langer schrieb über dieses Projekt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Vor berühmten Sehenswürdigkeiten ließ er sie posieren, als handele es sich um Urlauber – und fotografierte sie. So schuf er das wohl schönste Reisefotoalbum des zwanzigsten Jahrhunderts: ‚Die Sehnsucht der Pinguine‘.“[1]
Seine gezeichneten und handgeschriebenen (Reise)-Materialbücher, erschienen als Tagebuch der Natur (2001) und Illustriertes Fernweh (2006), sind „eine ruhelose Vermessung der Welt“, vielleicht auch der Wunsch, seinen eigenen Platz im Koordinatensystem des Globus zu finden (siehe auch „Buchillustration“).
Willy Puchner arbeitete viel mit alten Menschen, dabei entstanden die Projekte Die 90-jährigen, Dialog mit dem Alter, Die 100-jährigen, Lebensgeschichte und Fotografie und Liebe im Alter.
Im wöchentlichen Reiseblatt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlichte Puchner allein bis Oktober 2020 bisher 95 ganzseitige Texte, Zeichnungen und Collagen mit dem Titel Puchners Farbenlehre.[6]