Windelsbach liegt im nordwestlichen Naturpark Frankenhöhe. Der Gemeindesitz, das Dorf Windelsbach, ist etwa 9 Kilometer östlich von Rothenburg ob der Tauber entfernt und 22 km nordwestlich von Ansbach, dem Sitz der Kreisverwaltung. Dort vereint sich der Windelsbach mit dem Wurmbach zum Ödenbach, einem großen Zufluss der obersten Altmühl. Die Quellbäche der Altmühl selbst liegen dagegen knapp nördlich der Gemeindegrenze in der Gemeinde Burgbernheim; der noch kleine Fluss durchläuft dann beim Gemeindeteil Hornau den Hornauer Weiher sowie das übrige nordöstliche Gemeindegebiet.
Den mit 514 m ü. NHN höchsten Punkt erreicht die Gemeindegemarkung nordwestlich des Dorfes Windelsbach auf dem Rehbügel, einer flachen Waldkuppe über der bewaldeten Schichtstufe hinunter ins Tauberland, den mit etwa 402 m ü. NHN tiefsten an der Westgrenze nahe dem Dorf Nordenberg zu Füßen der Schichtstufe.[2]
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Burghausen, Cadolzhofen, Nordenberg, Preuntsfelden und Windelsbach. Die Gemarkung Windelsbach hat eine Fläche von 5,917 km². Sie ist in 679 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8714,31 m² haben.[5] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort die Gugelmühle.[6]
Der Ort wurde 1241 als „Binoltsbach“ erstmals urkundlich erwähnt. 1504 wurde der Ort erstmals „Windelspach“ genannt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort der Personenname Binolt ist.[7] Der Ort gehörte ursprünglich zur Herrschaft Nordenberg, die 1241 die Pfarrei Windelsbach von der Urpfarrei in Gattenhofen separierte.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Windelsbach mit der Gugelmühle eine Realgemeinde bestehend aus 38 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Vogtamt Colmberg aus. Grundherren waren das Kastenamt Colmberg (36 Anwesen: 2 Höfe, 1 Hof mit Tafernwirtschaft, 6 Halbhöfe, 12 Köblergüter, 1 Köblergut mit Schmiedgerechtigkeit, 2 Söldengütlein, 2 Mühlen, 1 Tafernwirtschaft, 8 Leerhäuser, 1 Leerhaus mit Backrecht) und die Reichsstadt Rothenburg (1 Köblergut, Abgaben an die Kirche Windelsbach; 1 Söldengut, Abgaben an die Pfarrei Windelsbach). Neben den Anwesen gab es noch herrschaftliche Gebäude (Forsthaus im ehemaligen, noch heute bestehenden Jagdschloss der Ansbacher Markgrafen, erbaut vom Baumeister Berwart im 16. Jahrhundert), kirchliche Gebäude (Kirche, Pfarrhaus) und kommunale Gebäude (Schulhaus, Hirtenhaus, Brechhaus).[10][11][12]
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Werner Schuster aus Cadolzhofen. 2. Bürgermeister ist Wilfried Beck aus Nordenberg und 3. Bürgermeister Günter Schmidt aus Cadolzhofen.[38]
Blasonierung: „In Gold ein schräg gestellter, dreimal von Silber und Blau geteilter Schild, auf dessen linker Ecke ein blauer Topfhelm mit zwei senkrechten roten Zylindern als Helmzier, deren rechter mit kleinen Löchern versehen ist.“[39]
Wappenbegründung: Im Gemeindegebiet lag der Stammsitz der Reichsküchenmeister von Nordenberg, die seit 1144 in Nordenberg ihren Stammsitz hatten und bis 1383 in der Gegend begütert waren. Aus diesem Grund findet sich das Familienwappen im Gemeindewappen wieder.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Gottfried Stieber: Windelspach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.955–957 (Digitalisat).
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 245.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/1, 8v. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 705.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 23. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 711.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 928 f.
↑Johann Bernhard Fischer: Windelspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.104 (Digitalisat). Hiernach gab es nur 31 Untertansfamilien; 29 waren ansbachisch.
↑Nach J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 265 gab es nur 26 Gemeinderechte (= Untertansfamilien).
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1016.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.