Die höchsten Erhebungen sind der Rötelbuck (441 m ü. NHN) östlich von Brunn, der Kellerberg (432 m ü. NHN) südwestlich von Windsbach und der Goldberg (420 m ü. NHN) nördlich von Untereschenbach. Der tiefste Punkt findet sich bei Untereschenbach mit 374 m ü. NHN. Die Prünst ist das größte zusammenhängende Waldgebiet. Es liegt in dem Flurgebiet Auf dem Sand und erstreckt sich zwischen Windsbach und Ismannsdorf. An diesem schließen sich im Süden das Seeleinshölzlein und das Seehölzlein an. Nördlich von Moosbach und westlich von Suddersdorf erstreckt sich das Waldgebiet Brand.[3]
Der Hauptort Windsbach gliedert sich in die Obere und Untere Vorstadt, das Industriegebiet Fohlenhof, Fallhaus und Bergmichl. Wernsmühle, Moosbach und Retzendorf sind mit dem Hauptort weitestgehend zusammengewachsen. Ehemalige Gemeindeteile, nunmehr Wüstungen, sind Grünthalhof (wurde nach 1818 nicht mehr erwähnt) und die Kugelmühle (2012 abgerissen).
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Bertholdsdorf, Brunn, Elpersdorf, Hergerbsach, Ismannsdorf, Moosbach, Retzendorf, Sauernheim, Suddersdorf, Untereschenbach, Veitsaurach, Wernsbach (zum Teil), Windsbach und Winkelhaid. Die Gemarkung Windsbach hat eine Fläche von 5,989 km². In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Schwalbenmühle. Die Gemarkung ist in 2439 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2455,35 m² haben.[6]
Nach Georg Rusam erfolgte die Kolonisierung dieses Gebietes Ende des 8. Jahrhunderts. Wegen des sandigen Bodens schritt die Besiedelung nur langsam voran.[7] Im Jahre 1130 wurde der Ort als Windesbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname enthält den Personennamen Winid, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.[8] 1278 wurden Windsbach die Stadtrechte verliehen. Die Burggrafen von Nürnberg erwarben 1292 erste Güter in Windsbach und konnten ihren Besitz im Ort 1400 vergrößern.
Das Oberamt Windsbach wurde 1750 durch das erst 1741 entstandene Oberamt Heilsbronn vergrößert.[11] Ab 1791/92 wurde das Fürstentum Ansbach von dem preußischen Staat als Ansbach-Bayreuth verwaltet. Damit ging das Oberamt Windsbach in dem Ansbacher Kreis auf.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Windsbach 155 Anwesen. Das Hochgericht und die Stadtherrschaft übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Alle Anwesen hatten Brandenburg-Ansbach als Grundherrn (Kastenamt Windsbach: 153, Kapellamt Windsbach: 1, Verwalteramt Merkendorf: 1). Innerhalb der Stadtmauern gab es 101 Anwesen, in der Vorstadt 54. Daneben gab es herrschaftliche, kommunale und kirchliche Gebäude.[12] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[13]
Seitz wurde am 16. März 2014 mit 54,61 % der Stimmen gewählt, gefolgt von Norman Blevins (CSU) und Nicolette Seeghitz (FW). Am 15. März 2020 wurde Seitz im Amt bestätigt.
Wappenbegründung: Der gevierte Zollernschild steht für die Burggrafen von Nürnberg, die zwischen 1281 und 1292 begannen, Güter in Windsbach zu erwerben. Der Schrägwellenbalken steht für die Fränkische Rezat. Als Landstadt der Hohenzollern führte Windsbach seit 1402 nur den gevierten Zollernschild mit dem Brackenkopf als Helmzier in seinen Siegeln. In einem Siegel von 1610 erscheint es erstmals als Doppelwappen, das Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach 1614 mit einem Wappenbrief bestätigte: Rechts die Vierung und links in Rot ein schräglinker grüner Wellenbalken. Seit der Bürgermeistermedaille von 1819 stehen beide Wappen in einem Schild und der Wellenbalken in Silber.[44]
Von den ehemals fünf Türmen und der Stadtmauer stehen nur noch das Obere (Schwabacher Tor) und das Untere Tor (Brückentor) sowie Teile der Stadtbefestigung. Um den Stadtturm aus dem 13. Jahrhundert, der auf Voranmeldung als Aussichtsturm bestiegen werden kann,[48] erkennt man die zweite Verteidigungsanlage, die Amtsburg. Am Kirchplatz steht die ehemalige dritte Verteidigungsanlage, die Kirchenburg. Die Stadtkirche St. Margareta, erbaut 1730, ersetzte die Vorgängerkirche aus der Zeit um 800.
Das Rathaus, das von 1748 bis 1752 erbaut wurde, bildet den Mittelpunkt der historischen Altstadt. Daneben befand sich das alte Schloss, das 1736 abgerissen wurde. In den Jahren 1737 und 1738 wurde an dieser Stelle das Rentamt gebaut. Die Pläne stammten von dem Hofbaudirektor Leopoldo Retti und dem jungen Landbauinspektor Johann David Steingruber. Das Gebäude diente als Finanzamt und Sitz der Amtmänner. 2003 und 2004 wurde das Rentamt grundlegend restauriert. Zurzeit wird das Gebäude unter anderem von der Musikschule Rezat-Mönchswald genutzt.
Von 1790 bis 1792 wurde eine Gewölbebrücke aus Sandstein über die Fränkische Rezat errichtet, die sogenannte Markgrafenbrücke. 1992 wurde dieses Baudenkmal grundlegend saniert.
Maria Tabea Armanski-Dauscher: Die Straße meiner Kindheit. 1995, 2. Auflage 2000.
Hansjörg Dodenhöft: Von der städtischen Lateinschule zum Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, 475 Jahre höhere Schulbildung in Windsbach, Windsbach 2012.
Hansjörg Dodenhöft: Das Windsbacher Progymnasium in den Jahren 1898 bis 1946, Eine Suche nach Spuren in unruhigen Zeiten, 2018, Windsbach 2018.
Hansjörg Dodenhöft: Per aspera ad astra, Festschrift anlässlich der Wiedereröffnung des Progymnasiums Windsbach 1946, Windsbach 2022
Karl Dunz: Schicksal der Juden in Windsbach. Freimund-Druckerei, Neuendettelsau 1947.
Karl Dunz: Windsbach – Heimat und Kulturgeschichte der Stadt mit allen Ortsteilen. Neuendettelsau 1985, OCLC633891512.
Johann Friedrich Frischeisen: … und dann kamen die Amerikaner: Windsbach vor und nach der Stunde Null – Rückblick eines damals Zehnjährigen. Nürnberg 1986.
Johann Friedrich Frischeisen (Hrsg.): Winsbeke: der Windsbacher Beitrag zum Minnesang des Hochmittelalters. Regensburg 1994.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Johann Jungmaier: Das Städtchen Windsbach und seine Geschichte. Roth 1938.
Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Windsbach im 17. Jahrhundert. Eine familiengeschichtliche Untersuchung (= Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte. Band19). Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2007, ISBN 978-3-929865-12-7.
Johann Bernhard Fischer: Windspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.420–422 (Digitalisat).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.481 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.211–212.
Gottfried Stieber: Windspach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.959–970 (Digitalisat).
↑Georg Rusam: Grundlagen und Anfänge kirchlicher Organisation an der mittleren Rezat. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte. Band17. Verlag die Egge, Nürnberg 1949, S.98 (Digitalisat). Das Gelände wird als „sumpfiger oder doch nasser Boden in flach auslaufender Talmulde“ beschrieben.
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 245. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 204, schließt noch explizit aus, dass der erste Namensbestandteil auf die Wenden hinweise, da das Bestimmungswort im Genetiv Singular steht und nicht im Plural. – Die Wenden wurden im 10. Jahrhundert rund um Ansbach angesiedelt, was sich auch in den Ortsnamen niedergeschlagen hat.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 729.
↑E. Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Windsbach im 17. Jahrhundert, S. 76 ff.
↑J. B. Fischer: Statistische und topographische Beschreibung, Bd. 2, S. 398.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 929 f.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1016 f.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
↑Bei E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 201, wurde der Ort noch als der Gemeinde Windsbach zugehörig beschrieben, bei G. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 153, jedoch ist es die Gemeinde Wernsbach.
↑ abEs sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 und 1852 als Häuser sowie 1871 bis 2015 als Wohngebäude.