Wolfgang Weyrauch war der Sohn eines Landvermessers. Nach dem Besuch des Gymnasiums und der Ablegung der Reifeprüfung besuchte er ab 1924 eine Schauspielschule in Frankfurt am Main. Es folgten zwischen 1925 und 1927 Engagements als Schauspieler an Bühnen in Münster, Bochum und am Harztheater in Thale. Von 1927 bis 1929 studierte Weyrauch Germanistik, Romanistik und Geschichte an der Universität Frankfurt.
Von Dezember 1945 bis 1948 war Weyrauch Redakteur der in Berlin erscheinenden Zeitschriften Ulenspiegel und Ost und West. Von 1950 bis 1958 war er Lektor im Hamburger Rowohlt-Verlag, ab 1959 dann wieder freier Schriftsteller, zuerst in Gauting bei München und ab 1967 in Darmstadt.
Wolfgang Weyrauch, der in den 1930er Jahren als Journalist und Autor des neuen Mediums Hörspiel hervorgetreten war, prägte 1949 in der von ihm herausgegebenen Anthologie Tausend Gramm die Richtung einer Kahlschlagliteratur: Hiermit charakterisierte er den von ihm geforderten radikalen Neubeginn der deutschen Literatur nach dem Ende des „Dritten Reiches“. Weyrauch selbst verfasste nach 1945 vor allem Hörspiele, Erzählungen und gab zahlreiche Anthologien heraus.
Die von Weyrauch 1947 herausgegebene Sammlung Die Pflugschar war die erste Sammlung neuer deutscher Dichtung nach Kriegsende und gehört zu den bleibenden editorischen Leistungen der Nachkriegszeit. Sie enthält u. a. Erstveröffentlichungen von Max Frisch, Stephan Hermlin und Peter Huchel.
Irmela Schneider (Hrsg.): Zu den Hörspielen Wolfgang Weyrauchs. Siegen 1981.
Ulrike Landzettel: Mein Gedicht ist mein Messer. Darmstadt 1991.
Ulrike Landzettel: Wolfgang Weyrauch. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Hrsg. von Heinz Ludwig Arnold. 56. Nachlieferung. text + kritik, München 1997.
Werner Bellmann: Wolfgang Weyrauch: „Uni“. In: Deutsche Kurzprosa der Gegenwart. Interpretationen. Hrsg. von W.B. und Christine Hummel. Reclam, Stuttgart 2006, S. 85–93.