Wolfpassing
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Scheibbs | |
Kfz-Kennzeichen: | SB | |
Fläche: | 20,30 km² | |
Koordinaten: | 48° 5′ N, 15° 4′ O | |
Höhe: | 296 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.756 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3261 | |
Vorwahl: | 07488 | |
Gemeindekennziffer: | 3 20 18 | |
NUTS-Region | AT121 | |
UN/LOCODE | AT WOL | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schlossstraße 9 3261 Wolfpassing | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Friedrich Salzer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
||
Lage von Wolfpassing im Bezirk Scheibbs | ||
Schloss Wolfpassing | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Wolfpassing ist eine Gemeinde mit 1756 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Scheibbs in Niederösterreich.
Die Gemeinde liegt zwischen der Ybbs und der Kleinen Erlauf und gehört zum Mostviertel in Niederösterreich. Von der Ybbs im Norden, die in einer Seehöhe von rund 250 Meter fließt, steigt das Land steil zu einem teilweise bewaldeten Hügelland auf bis zu 340 Meter an, um dann sanft zur Kleinen Erlauf auf 300 Meter abzufallen.
Die Fläche der Gemeinde umfasst zwanzig Quadratkilometer. Davon sind 72 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 18 Prozent sind bewaldet.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 16 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Buch, Etzerstetten, Wolfpassing und Zarnsdorf.
Neumarkt an der Ybbs (Bezirk Melk) | Wieselburg-Land | |
Steinakirchen am Forst | Purgstall an der Erlauf |
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Das Gebiet um Wolfpassing war ab 833 Besitz des Klosters Mondsee, ging nach der Vertreibung der Ungarn an das Bistum Regensburg.[3]
Seit zirka 1100 gehört Wolfpassing zur Pfarre Steinakirchen.[4]
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als eine Hofstatt zu Wolfpazingen im Besitz des Landesfürsten genannt wurde. Für das Jahr 1391 wurde Gilig Wolfstein als Besitzer des Gutes Wolfpassing genannt. 1480 fiel das Anwesen durch eine Erbtochter an die Freiherren Auersperg. Es folgten mehrmalige Besitzerwechsel, bis die mittelalterliche Festung im 16. Jahrhundert zu einem Schloss ausgebaut wurde.[5]
1747 wurde das Schloss wieder von der Familie Auersperg erworben und erhielt durch einen Umbau sein heutiges Aussehen. Da eine Tochter des Besitzers mit dem französischen General Karl Freiherr von Jaquinot verheiratet war, wurde das Gebäude in den Franzosenkriegen verschont.
Im Jahr 1834 kaufte Kaiser Franz I das Schloss, 1910 kam es durch Tausch an das Verteidigungsministerium, wobei der Großteil des Mobiliars nach Böhmen kam, wo es sich noch heute in Museen befindet. 1918 wurde das Schloss vom österreichischen Landwirtschaftsministerium übernommen, das zuerst das Lipizzanergestüt und später die Bundesversuchsanstalt für Milchwirtschaft darin unterbrachte. Daraus entstand das heutige Lebensmitteltechnologische Zentrum Wolfpassing.[3]
1848 kam es zur Auflösung der Grundherrschaft, die Gemeinde Wolfpassing entstand.
Während des Zweiten Weltkrieges sind 63 Männer aus den Katastralgemeinden von Wolfpassing im Krieg gefallen.[6]
Von 1930 bis 2007 befand sich am Areal des Schloss Wolfpassings die Bundeslehr und Versuchsanstalt bzw. Bundesanstalt für Milchwirtschaft.[7]
1970 wurden die Gemeinden Buch, Etzerstetten und Zarnsdorf eingemeindet.[8]
„Diese Adolf Hitler gewidmete Glocke / wurde 1939 als Ersatz für eine Engelbert Dollfuß / gewidmete Glock in diesem Turm angebracht / und dokumentiert die systematische Entfernung von Denkmalen des Ständestaates durch die / Nationalsozialisten nach dem Anschluss. / Sie wurde 2013 wieder entdeckt / und soll nun als immerwährendes Mahnmal / für den Schrecken des NS-Regimes/ an dieser Stelle belassen werden.“
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 30, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 111. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 634. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,73 Prozent.
2010 wurde, in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeindeverband des IKB (Interkommunales Betriebsgebiet Kleines Erlauftal, eine Kooperation der sechs Gemeinden Wolfpassing, Steinakirchen, Gresten, Gresten-Land, Reinsberg, Wang) und der Raiffeisenbank Region Eisenwurzen der Ecoplus Wirtschaftspark Wolfpassing gegründet.
Von den 83 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 45 Haupt- und 38 Nebenerwerbsbauern. Im Produktionssektor arbeiteten 68 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, sechs in der Bauwirtschaft und zwei in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (67) und der Handel (51 Mitarbeiter).[12][13][14]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 83 | 111 | 99 | 91 |
Produktion | 11 | 9 | 76 | 28 |
Dienstleistung | 40 | 21 | 154 | 91 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten.[15]
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Wolfpassing wurde 1970 ein Gemeindewappen verliehen. Es lehnt sich an das Wappen der Wolfsteiner, der frühesten Besitzer des Gutes Wolfpassing, an und zeigt einen abgerissenen Wolfskopf auf blaugelbem Hintergrund.[8]