Die Einöde Beierleinsmühle zählt zum Gemeindeteil Wolframs-Eschenbach.
Das Gemeindegebiet ist in den Gemarkungen Biederbach, Reutern, Selgenstadt und Wolframs-Eschenbach aufgeteilt. Die Gemarkung Wolframs-Eschenbach hat eine Fläche von 11,098 km². Sie ist in 2128 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5215,28 m² haben.[5] In ihr liegt neben dem namensgebenden Hauptort der Gemeindeteil Waizendorf.[6]
Der Ort wurde als „Eschelebach“ im Zeitraum 1057/75 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von dem gleichnamigen Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort die Esche ist. 1309 ist die Form „Obern-Eschembach“ bezeugt zur Unterscheidung von gleichnamigen, in der Nähe gelegenen Orten (Mitteleschenbach, Untereschenbach).[7]
Im 11. Jahrhundert gehörte Eschenbach den Bischöfen von Eichstätt und gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurden verschiedene Grafen die Herren von Eschenbach bzw. Obereschenbach.[8] Um 1212/1220 wurde Obereschenbach (seit 1917 Wolframs-Eschenbach) von den Wertheimer Grafen als Geschenk an den Deutschen Orden übergeben. Ab diesem Zeitpunkt spielte der Deutsche Orden eine beträchtliche Rolle in der Geschichte von Eschenbach. Er herrschte über 600 Jahre über die Stadt. Eschenbach lag an einer wichtigen Handelsstraße und wurde nach einiger Zeit zum regionalen Handelsplatz sowie zu einem weltlichen und geistlichen Zentrum. Kaiser Ludwig der Bayer verlieh dem Ort am 18. Dezember 1332 das Stadtrecht.
Von 1500 bis 1806 gehörte die Stadt zum Fränkischen Reichskreis, denn die Deutschordensballei Franken wurde in diesen Reichskreis eingegliedert. Obwohl die Aufhebung des Deutschen Ordens durch ein Dekret Napoleons I. erst 1809 erfolgte, hatte Bayern bereits 1806 im Zuge der Aufhebung ritterschaftlicher Güter die Kommende Ellingen mit dem Amt (Wolframs-)Eschenbach eingezogen.
Am 19. Juli 1917 wurde die Stadt auf Betreiben von Prälat Johann Baptist Kurz (18. Mai 1881–18. Februar 1968)[17] durch ein Dekret von König Ludwig III. von Bayern von Obereschenbach zu Ehren von Wolfram von Eschenbach aus dem Geschlecht der Herren von Eschenbach in Wolframs-Eschenbach umbenannt.
Vertriebene aus Schlesien, Böhmen und Mähren zogen ab 1945 nach Wolframs-Eschenbach und ließen den Ort wachsen.
Seit 2007 ist Wolframs-Eschenbach staatlich anerkannter Erholungsort.
In der Stadt Wolframs-Eschenbach leben 1786 Katholiken mit Hauptwohnsitz (Stand: 1. Dezember 2010). Zur Pfarrei gehören auch 467 katholische Christen in der Nachbarstadt Merkendorf. Für sie finden monatliche Sonntagsgottesdienste in der dortigen evangelischen Friedhofskapelle St. Johannis statt.
Die ca. 500 evangelischen Christen in Wolframs-Eschenbach gehören zur evangelischen Pfarrei im drei Kilometer entfernten Merkendorf. Für Gottesdienste in Wolframs-Eschenbach steht ihnen u. a. die katholische Friedhofskirche St. Sebastian zur Verfügung.
In Wolframs-Eschenbach gab es seit 1802 einen jüdischen Gebetssaal, der 1933 aufgegeben wurde. Einige Juden wurden über Erlangen nach Hamburg gebracht und emigrierten 1933/1934 in die USA, einige davon in die Neuengland-Staaten, andere nach Texas und Kalifornien.[41]
Die nächsten jüdischen Einrichtungen befinden sich heute in Gunzenhausen, Ansbach und Weißenburg. Dasselbe gilt für muslimische Einrichtungen.
Michael Dörr (CSU) ist seit 2008 Bürgermeister und wurde am 15. März 2020 mit 67,1 % der Stimmen wiedergewählt.[42] Sein Vorgänger war Anton Seitz (CSU).
Wappenbegründung: Aus dem Jahr 1368 ist ein Siegel belegt mit der Umschrift CIVITAS OBERESCHENBACH. Im Schild steht ein für den Ortsnamen redender schräger Wellenbalken, der anfangs rechts, später links laufend dargestellt wird.
Wolframs-Eschenbach führt seit dem 14. Jahrhundert ein eigenes Wappen.
Die mittelalterliche Stadt wird von einer vollständig erhaltenen Befestigungsanlage (Stadtmauer) umgeben mit zwei großen Tortürmen als Zugang zur Stadt. Außerdem gibt es noch den Pulverturm und den Hungerturm an der Südseite ohne Tore.
Das Liebfrauenmünster, katholische Pfarrkirche und Grablege Wolframs von Eschenbach wurde zwischen 1220 und 1300 vom Deutschen Orden als Hallenkirche erbaut.
Am Ortsausgang von Wolframs-Eschenbach in der Merkersdorfer Straße und Abzweigung zur Biedersbacher Straße befindet sich die Steinkreuzgruppe in Wolframs-Eschenbach.
Mehrere Gasthäuser in Wolframs-Eschenbach bieten typische fränkische Küche. Es gibt ca. 150 bis 200 Betten in Hotels, Pensionen, Ferienhäusern und bei Privatpersonen.
In Wolframs-Eschenbach startet der Wanderweg Stilla-Weg nach Abenberg. Durch den Ort verläuft die Rangau-Linie des Main-Donau-Wegs. Weitere Fernwanderwege sind der Parsifal-Weg, der Rangau-Querweg und der Theodor-Bauer-Weg. Der Rundwanderweg Zwei-Städte-Weg verbindet mit dem Nachbarort Merkendorf.
Wolfram von Eschenbach (um 1170–um 1220) ist einer der bekanntesten mittelalterlichen Dichter und Minnesänger. Sein wohl bekanntestes Werk ist Parzival.
Anton Weißmann (1871–1945), Journalist und Politiker, Landtagsabgeordneter
Friedrich Dumm: Kurze Geschichte der Stadt Eschenbach in Mittelfranken. Nebst einer Abhandlung über das Leben und Dichten Wolfram's von Eschenbach. Ansbach 1860 (Digitalisat).
Oskar Geidner: Wolframs-Eschenbach. Die Bürger und ihre Bauten. Häusergeschichte 1423 bis 1945. Nürnberg 2015 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 30). ISBN 978-3-929865-66-0
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Hansgeorg Klauss u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Gunzenhausen. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1966, DNB456843604, S.174–179.
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 247.
↑Elfriede Würl: Kosmas und Damian. Ihre Wirkungsgeschichte in Franken. In: Würzburger Fachprosa-Studien. Beiträge zur mittelalterlichen Medizin-, Pharmazie- und Standesgeschichte aus dem Würzburger medizinhistorischen Institut. Königshausen & Neumann, Würzburg 1995 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 38), S. 134–155, hier: S. 154.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Salbuch 134 (= Gerhard Pfeifer (Bearb.): Die ältesten Urbare der Deutschordenskommende Nürnberg, Neustadt/Aisch 1981, S. 55–78). Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 531.
↑M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 932.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1017.
↑Johann Bernhard Fischer: Eschenbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.405 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 84.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
↑ abEs sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und von 1871 bis 2016 als Wohngebäude.