World Boxing (WB) | |
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Rechtsform | Verein |
Gründung | April 2023 |
Sitz | Renens, Schweiz |
Präsident | Boris van der Vorst |
Mitglieder | 27 Nationale Boxverbände (Stand Nov. 2023) |
Website | https://worldboxing.org/ |
World Boxing ist ein Weltverband des olympischen Boxsports mit Sitz in Renens in der Schweiz. In ihm sind (Stand Juli 2024) 37 nationale Boxverbände aus 5 Kontinenten vertreten. World Boxing bemüht sich um die Anerkennung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC), um die Zukunft des Boxens als olympische Sportart zu sichern.
World Boxing wurde im April 2023 gegründet.[1] Der Verband entstand vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Konfliktes zwischen der International Boxing Association (IBA, früher AIBA) und dem IOC.
Das IOC hatte die IBA 2019 wegen manipulierter Kampfrichterleistungen (vor allem bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro)[2], Überschuldung und Verstößen gegen Grundsätze der Good Governance zunächst vorläufig suspendiert und wirksame Reformen als Voraussetzung zur Aufhebung der Suspendierung gefordert. Als Folge der Suspendierung richtete das IOC das Boxturnier im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokyo selbst aus.
Da aus Sicht des IOC wirksame Reformen ausblieben, blieb die vorläufige Suspendierung auch nach den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokyo bestehen. Mit der Wahl des russischen Sportfunktionärs Umar Kremlev zum Präsidenten der IBA im Dezember 2020 verstärkten sich die Spannungen zwischen dem IOC und der IBA. Das IOC entschied, das olympische Boxturnier 2024 in Paris erneut in eigener Zuständigkeit durchzuführen.[3] Am 22. Juni 2023 beschloss eine außerordentliche IOC-Session schließlich die endgültige Suspendierung der IBA.[4] Eine Klage der IBA gegen diese Entscheidung der IOC-Session vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS blieb erfolglos.[5] Die IBA ging daraufhin gegen die CAS-Entscheidung beim Schweizerischen Bundesgericht in Revision, die aber durch das Gericht abgelehnt wurde. Die Suspendierung gilt damit als unanfechtbar.
Seit der vorläufigen Suspendierung der AIBA (heute IBA) 2019 ist der Boxsport nicht mehr durch einen zuständigen und vom IOC anerkannten Spitzensportverband im IOC vertreten.
Bei einer wachsenden Zahl von Nationalen Boxverbänden hatte die stetige Verschärfung des Konfliktes zwischen der IBA und dem IOC schon vor der endgültigen Suspendierung der IBA durch das IOC zu der Einschätzung geführt, dass mit der IBA als Weltverband die Zukunft des Boxens als olympische Sportart gefährdet sein würde. Dies führte schließlich im April 2023 zu der Gründung von World Boxing.[6]
In dem neu gegründeten Verband waren die Ämter zunächst interimistisch besetzt worden. Am 25. November 2023 trafen die Mitgliedsverbände dann in Frankfurt am Main zu ihrem Gründungskongress zusammen.[7] Im Rahmen des Kongresses gab sich der Verband eine Satzung und es wurden die vorläufig aufgenommenen Verbände als Mitglieder bestätigt. Zudem wurde der Niederländer Boris van der Vorst als erster Präsident des neuen Verbandes gewählt. Durch Wahlen wurden außerdem drei Vizepräsidenten und vier Mitglieder des Executive Boards bestimmt.
World Boxing strebt die Anerkennung durch das IOC an, um die Zukunft des Boxens als olympische Sportart zu sichern. IOC-Präsident Thomas Bach benannte als Voraussetzung zur Aufnahme von Gesprächen eine wachsende Zahl an Mitgliedern.[8]
Unmittelbar nachdem der Internationale Sportgerichtshof den Ausschluss der IBA bestätigt hatte, erklärte das IOC Anfang April 2024, dass bis Anfang 2025 ein Weltverband als Ansprechpartner für das IOC erkennbar werden müsse, um die Chance zu wahren, dass Boxen es in das Programm der Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles schaffe.[9] World Boxing begrüßte die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes und die Stellungnahme des IOC.[10]
World Boxing plant nach eigenen Angaben in zweijährigen Abständen die Ausrichtung von Weltmeisterschaften der Altersklassen Erwachsene und U19.
Im November 2024 gehören 55 Verbände des olympischen Boxens aus nachfolgenden Nationen World Boxing an: