Wulkau, ein Dorf mit Kirche, liegt acht Kilometer südlich von Havelberg und drei Kilometer nordwestlich von Kamern im Landschaftsschutzgebiet „Untere Havel“. Zwei Kilometer östlich strömt die Elbe und 10 Kilometer westlich die Havel nach Norden.[3]
Das Dorf Wulkau wurde erstmals 1367 in einer Urkunde als villa Wulckaw und villa Wulkow erwähnt, als der Magdeburger Erzbischof Dietrich Kagelwit ein Hospital zu Sandau stiftete.[4] Zwischen 1370 und 1400 wird ein zu Sandau gehöriges Wulkow mit 4 Höfen im Lehnbuch der Magdeburger Erzbischöfe Albrecht III und Peter genannt.[5]
Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde Wulkau allmählich wieder besiedelt.
In Wulkau konnte sich eine verhältnismäßig wohlhabende Schicht von Bauern etablieren, da sich im Dorf kein Rittergut befand.[6] Im Jahre 1819 hatte die Gemeinde den größten Teil der Wulkauer Ländereien vom Domänenamt Sandau gekauft. 1829 verkaufte sie davon einen Teil der Weiden mit den Holländereigebäuden an den Militärfiskus.[7]
Bis auf einige Gebäude brannte der Ort am 28. April 1858 völlig nieder. Die Magdeburgische Land-Feuer-Societät, eine Versicherung, erstattete Brandschäden im Wert von 49.071 Reichstalern, eine enorme Summe.[8][6] Anschließend wurde der Ort mit großen und zweckmäßigen Gehöften neu aufgebaut.[9]
Zu DDR-Zeiten unterhielt die Deutsche Reichsbahn im Ort ein Ferienlager für die Kinder ihrer Betriebsangehörigen.[10] Seit 1993 werden die Gebäude durch ein Suchthilfezentrum mit einem Beschäftigungsbereich im Ort genutzt.[11]
Bis zum 31. Dezember 2009 war Wulkau eine selbstständige Gemeinde. Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Wulkau am 2. Juni 2009, die Gemeinde Wulkau in die Gemeinde Kamern einzugemeinden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als untere Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[15]
Blasonierung: „In Gold ein stehender schwarzer Stier mit silbernem Gehörn und Hufen.“
Die Gemeinde griff einen alten Wappenentwurf des Magdeburger Staatsarchivrates Otto Korn aus den 1930er Jahren auf. Es wurde lediglich die farbliche Gestaltung verändert. Der Bulle im Wappen soll außerdem auf die lange Zeit im Ort bestehende Bullenzucht hinweisen.
Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.
Die Farben von Wulkau sind: Schwarz – Gold (Gelb).
Die evangelische Dorfkirche Wulkau, ein neuromanisches dreischiffiges Hallenlanghaus, ist zwischen 1863 und 1864 errichtet worden, nachdem 1839 das alte Schiff durch einen Blitzeinschlag mit anschließendem Brand beschädigt worden war.[27]
Die Kirche steht auf dem Ortsfriedhof.
In Wulkau steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges vor der Kirche, eine Sandsteinstele mit einem krönenden eisernen Kreuz.[28]
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.191, 108. Wulkau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
W. Schmidt: Heimatkunde der Kreise Jerichow I und II für Schule und Haus. Selbstverlag des Verfassers, Ferchels 1894, S.207–209. (Nachdruck: SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege)
↑ ab
Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB1047269554, S.19–20.
↑
Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land: Hauptsatzung der Gemeinde Kamern. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 29. Jahrgang, Nr.36, 19. November 2019, ZDB-ID 2665593-7, S.269–271 (landkreis-stendal.de [PDF; 2,9MB; abgerufen am 19. Juni 2021]).
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Gustav Hertel: Die ältesten Lehnbücher der Magdeburgischen Erzbischöfe (= Historische Commission der Provinz Sachsen [Hrsg.]: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band16). S.85 (Digitalisat).
↑ ab
Gudrun Walinda: Kirchen in der Altmark einschließlich Elb-Havel-Winkel. Ausflüge zu steinernen Zeugen der Geschichte. Hrsg.: Landkreis Stendal, Amt für Wirtschaftsförderung. III. Region Elbe, Hohenberg-Krusemark, 1996, S.12–14.
↑ abc
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Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.276 (PDF).
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Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag über die Eingemeindung der Gemeinden Schönfeld und Wulkau in die Gemeinde Kamern. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.16, 5. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S.164–167 (landkreis-stendal.de [PDF; 4,4MB; abgerufen am 2. Mai 2021]).
↑ abc
Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
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Anke Schleusner-Reinfeldt: Zahl der Einwohner sinkt nur leicht. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 30. Januar 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
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Anke Schleusner-Reinfeldt: 33 Einwohner weniger im Elbe-Havel-Land. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 15. Januar 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
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Anke Schleusner-Reinfeldt: Einwohnerzahl sinkt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 17. Januar 2020 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
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Ingo Freihorst: Klietz und Kamern legen 2021 zu. In: Havelberger Volksstimme, Elb-Havel-Echo. 19. Februar 2022, DNB1047268663, S.18.
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Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.104 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S.15 (genealogy.net [Volltext und Scan]).