Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 25′ N, 9° 14′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Schaumburg | |
Samtgemeinde: | Sachsenhagen | |
Höhe: | 96 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,33 km2 | |
Einwohner: | 1600 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 31556 | |
Vorwahl: | 05037 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHG, RI | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 57 038 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Markt 1 31553 Sachsenhagen | |
Website: | www.woelpinghausen.de | |
Bürgermeister: | Uwe Brinkmann (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wölpinghausen im Landkreis Schaumburg | ||
Wölpinghausen ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Schaumburg in Niedersachsen und Teil der Samtgemeinde Sachsenhagen.
Wölpinghausen liegt an den Ausläufern der Rehburger Berge, nordwestlich von Sachsenhagen, westlich der Stadt Wunstorf, östlich von Rehburg-Loccum und südlich des Steinhuder Meeres.
Die Gemeinde Wölpinghausen ist seit der Gemeindereform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 in Kraft trat, Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Sachsenhagen und besteht aus vier Ortsteilen:
Das Gebiet auf und um den östlichen Ausläufer der Rehburger Berge im damaligen Dülwald wurde im 6. Jahrhundert mit kleinen Siedlungen durchsetzt. Der Höhenrücken der Rehburger Berge diente als Verbindungsweg zwischen den moorigen Niederungen des Waldes.
Als älteste dörfliche Siedlung der Gemeinde Wölpinghausen wird Bergkirchen angesehen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als „Berkerken“ 1174 in einer Urkunde des Bischofs von Minden. Die Ursprünge dürften jedoch – als wohl älteste Ansiedlung auf den Rehburger Bergen – zwischen 800 und 1200 n. Chr. liegen. Die Entwicklung wurde maßgeblich durch die Kirche geprägt. An der Stelle des heutigen Kirchengebäudes, an der zuerst eine Kapelle errichtet wurde, befand sich ursprünglich wohl eine germanische Kultstätte. Teile der heutigen Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Zwischen 1300 und 1500 entwickelte sich Bergkirchen unter der Schirmherrschaft der Sachsenhäger Vögte zu einer geschlossenen Dorfanlage beidseitig des Kammwegs als Angerdorf. Durch die Wirren des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Entwicklung unterbrochen, mehrfach wurde der Ort geplündert und litt unter den hohen Abgaben an die Schweden. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 normalisierte sich das Leben wieder. Die Grafschaft Schaumburg wurde geteilt und Bergkirchen dem Amt Hagenburg zugeschlagen.
Ab 1750 wurde unter Graf Wilhelm die Zuwanderung von Ausländern gefördert, die Gartenland erhielten. Auch förderte er die Leinen-Verarbeitung, um der besitzlosen Schicht ein besseres Auskommen zu gewähren. So waren zahlreiche Einwohner Bergkirchens als Hausweber für die Steinhuder Webereien tätig. Um die Jahrhundertwende 1900 erfuhr Bergkirchen durch einen Steinbruch und ein Kohlebergwerk Zuzug von Arbeitern. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Bergkirchen zunehmend zu einem Wohnstandort. Die Zahl der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe ist seit 1970 von zwölf auf heute zwei zurückgegangen.
Wölpinghausen 1246 als „Welpinghusen“ erstmals urkundlich erwähnt wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts als Hagenhufendorf angelegt. Im 16. Jahrhundert entstand nach weiteren Rodungen die Siedlung Schmalenbruch. Die kleine Straßensiedlung Windhorn entwickelte sich aus einem Einzelhof im Osten von Schmalenbruch in der Niederung unterhalb von Bergkirchen.
Seit 1238 existierte in Wiedenbrügge ein Solebrunnen, der ab 1730 für die Salzgewinnung genutzt wurde und im 19. Jahrhundert Sole ins benachbarte Bad Rehburg lieferte. Zwischen 1300 und 1500 waren die Herren von Münchhausen Vögte des Bistums Minden von Sachsenhagen und Wölpinghausen. Die Bauern in Wiedenbrügge und Schmalenbruch waren seit dem 16. Jahrhundert Hörige derer von Münchhausen zu Remeringhausen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Orte größtenteils verwüstet. Nach der Teilung der Grafschaft Schaumburg 1647 kamen Wölpinghausen, Wiedenbrügge und Bergkirchen zum Amt Hagenburg in der Grafschaft Schaumburg-Lippe.
Nach 1800 wurden in Wölpinghausen weitere Siedlungen außerhalb des Ortes angelegt: Die Streusiedlungen „Berghol“, „Spießingshol“ und „Hinter dem Berge“ entstanden.[2] Im Krisenjahr 1847 veranlasste Fürstin Ida zu Schaumburg-Lippe die Errichtung des Wilhelmsturms an der Stelle, wo bis zu seinem Tod im Jahr 1777 das Jagdschlösschen Bergleben des Grafen Wilhelm gestanden hatte, als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die hungernde Bevölkerung.
In Wölpinghausen wurde 1907 ein neues größeres Schulgebäude errichtet. Der Lehrer Eberling legte einen weit bekannten Stein- und Staudengarten an.
Von 1898 bis 1964 verlief die Bahnstrecke der Steinhuder Meer-Bahn durch Schmalenbruch und Wiedenbrügge. Die Bahnhöfe in Schmalenbruch und Wiedenbrügge entstanden und brachten einen wirtschaftlichen Aufschwung und zunehmend auch Fremdenverkehr in die kleinen Orte. Neben der Molkerei in Schmalenbruch entstanden noch weitere Gewerbebetriebe. Die ehemalige Bahntrasse ist heute ein Rad- und Wanderweg.
Die Gründung der drei Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Wölpinghausen wurde in einer Reihe von ländlichen Feuerwehrgründungen im Freistaat Schaumburg-Lippe in den 1920er Jahren vollzogen. Damals wurden auf dem Lande zahlreiche Feuerwehren gegründet, wie in Großenheidorn, Nienstädt, Lindhorst, Wiedenbrügge, Wölpinghausen, Niedernwöhren, Meerbeck, Pollhagen, Steinbergen, Bergkirchen (1929). Die Feuerwehren Bergkirchen, Wiedenbrügge und Wölpinghausen fusionierten 2024 zur Feuerwehr Gemeinde Wölpinghausen.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts stagnierte die Entwicklung der Gemeinde. Zunehmend entdecken Touristen den Reiz der landwirtschaftlich geprägten Region im Süden des Naturparks Steinhuder Meer.
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Bergkirchen, Schmalenbruch-Windhorn und Wiedenbrügge eingegliedert.[3]
Der Rat der Gemeinde Wölpinghausen setzt sich aus elf Ratsmitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei den vergangenen Kommunalwahlen ergaben sich folgende Sitzverteilungen:
Wahljahr | CDU | SPD | GRÜNE | Einzelbewerber* | Gesamt |
2021[4] | 5 | 3 | 2 | 1 | 11 Sitze |
2016 | 5 | 5 | 1 | - | 11 Sitze |
2011[5] | 4 | 5 | 2 | - | 11 Sitze |
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*2021: Karl Sochor |
Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021
Bürgermeister ist Uwe Brinkmann (CDU). Zum Gemeindedirektor hat der Rat den Samtgemeindemitarbeiter Dirk Hesterberg bestellt. Das Gemeindebüro befindet sich in der Meeresblickstraße 2.
Das Wappen zeigt auf rotem Untergrund den silbernen Wilhelmsturm.[6]
Sporttreibende Vereine sind der Sportverein (SV) Wölpinghausen und der Tischtennisclub. Der SV ist ein 400 Mitglieder zählender Breitensportverein mit 14 Sparten von Aerobic bis Wandern. Es werden auch Kurse wie Yoga, Zumba, Tanzen, Selbstverteidigung und progressive Muskelentspannung angeboten. Für den Sportbetrieb steht eine Sporthalle zur Verfügung.
Schießsport ist in den Schützenvereinen Wiedenbrügge-Schmalenbruch und Wölpinghausen sowie der Kyffhäuserkameradschaft möglich.
Eine Besonderheit unter den Vereinen ist das „Infanterieregiment Graf Wilhelm“ in der Weckbatterie des Schützenvereins. In historischen Uniformen, Biwaks und Aufmärschen wird das Gedenken an den schaumburg lippischen Grafen Wilhelm wachgehalten, der viele Jahre seines Lebens in Wölpinghausen verbrachte.
Der Verein KuS e. V. Kultur und Soziales unterhält mit der „Kleinen Freiheit Nr. 4“ einen kulturellen und sozialen Treffpunkt.
Der Dorfverein Bergkirchen e. V. ist Träger örtlicher Gemeinschaftsveranstaltungen wie Osterfeuer und Erntefest.
Die Dorfjugend Wölpinghausen ist ein eingetragener Verein.
Im vorschulischen Bereich unterhält die Samtgemeinde Sachsenhagen einen Kindergarten in Wiedenbrügge. Grundschüler besuchen die Schule in Sachsenhagen. Weiterführende Schulen befinden sich in Lindhorst (Oberschule) sowie in Stadthagen (Gymnasien, IGS, Berufsbildende Schulen) und Rodenberg (IGS).