Youtube-dl

youtube-dl


Konsolenausgabe von youtube-dl beim Herunterladen eines Videos
Basisdaten

Hauptentwickler dstftw
Entwickler Sergey M[1]
Erscheinungsjahr 2006
Aktuelle Version 2021.12.17[2]
(17. Dezember 2021)
Betriebssystem Linux, macOS, Windows
Programmier­sprache Python
Lizenz Unlicense
ytdl-org.github.io/youtube-dl/

youtube-dl ist ein Open-Source-Download-Manager für Video- und Audioinhalte von YouTube und anderen Videoplattformen.[3] Es ist unter den Bestimmungen der Unlicense lizenziert.[4]

Stand Oktober 2020 ist youtube-dl eines der beliebtesten Projekte auf GitHub mit über 72.000 Sternen.[5] Nach Angaben von libraries.io haben 84 Packages und mehr als 1400 Repositories eine Abhängigkeit von youtube-dl.[6]

youtube-dl wurde im Jahr 2006 von Ricardo Garcia erstellt.[7] Zunächst waren nur Downloads von YouTube unterstützt, mit der Zeit wuchs aber die Unterstützung für viele weitere Videoplattformen.[8] Ricardo Garcia gab die Projektleitung 2011 an den Benutzer phihag ab, welcher sie später an dstftw weitergab.[9]

Nachdem die Entwicklung stagnierte, entstand 2021[10] eine Abspaltung (Fork) unter dem Namen yt-dlp.[11]

GitHub-Sperre auf Anfrage der RIAA

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Am 23. Oktober 2020 stellte die Recording Industry Association of America (RIAA) einen Antrag auf Entfernung des Projektes und 17 öffentlichen Forks von GitHub gemäß den Bestimmungen des Digital Millennium Copyright Act (DMCA). Die RIAA argumentierte, youtube-dl verletze die Bestimmungen des Abschnitts 1201 des DMCA gegen das Umgehen von Kopierschutzmaßnahmen sowie Bestimmungen des deutschen Urheberrechts.[12][13][14] Außerdem seien in der Dokumentation von youtube-dl Beispiele vorhanden, um Musikvideos von Mitgliedern der RIAA herunterzuladen. GitHub kam der Anfrage umgehend nach und entfernte die Repositories von der Plattform.[15][16][17]

Diese Entscheidung wurde von Nutzern scharf kritisiert: Es gebe zahlreiche legitime Anwendungsfälle für youtube-dl, darunter das Herunterladen von Inhalten unter freien Lizenzen, oder die Nutzung für legitime Bearbeitungen, die unter Fair Use fallen, zum Beispiel zu Zwecken der Archivierung oder für Pressezwecke.[18][19][20] Die resultierende große öffentliche Aufmerksamkeit (Streisand-Effekt) wurde mit der Kontroverse um DeCSS verglichen. Benutzer verbreiteten auf anderen Wegen den Quellcode von youtube-dl, so teilten zum Beispiel Twitter-Nutzer Bilder, die als Farbinformation kodiert den gesamten Quellcode enthielten.[21] Auch teilten GitHub-Nutzer den Quellcode im GitHub-eigenen DMCA-Repository.[22]

Am 16. November 2020 gab GitHub die gesperrten Repositories wieder frei, nachdem sie von der Electronic Frontier Foundation ein Dokument mit einer rechtlichen Einschätzung erhielten, in dem die Bewertung der RIAA mit dem Hinweis zurückgewiesen wurde, die Software sei überhaupt nicht in der Lage, kommerzielle DRM-Systeme zu umgehen. GitHub kündigte zusätzlich an, zukünftige Anfragen gemäß Section 1201 von Rechtsexperten und technischen Experten von Fall zu Fall abwägen zu lassen.[23][24]

Vorgehen gegen Hoster von youtube-dl

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Etwa gleichzeitig zum Antrag an GitHub mahnten Sony Music Entertainment Germany, Universal Music und Warner Music Group Germany den deutschen Webhoster Uberspace ab. Dieser hostet die Webseite von youtube-dl. Die Plattenfirmen forderten den Anbieter auf, dies zu unterlassen. Als dieser der Aufforderung nicht nachkam, legten sie Klage gegen ihn beim Landgericht Hamburg ein.[25][26] Der Hoster nahm die Seite in Folge des Urteils[27] offline und verspricht sich von der Berufung, die Internetpräsenz wieder freischalten zu dürfen.[28]

Einzelnachweise

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  1. github.com.
  2. Release youtube-dl 2021.12.17.
  3. Debian -- Details of package youtube-dl in sid. In: packages.debian.org. Archiviert vom Original am 27. Oktober 2020; abgerufen am 24. Oktober 2020.
  4. Unlicense. In: Unlicense.org. Abgerufen am 17. November 2020.
  5. Catalin Cimpanu: RIAA blitz takes down 18 GitHub projects used for downloading YouTube videos. In: ZDNet. Archiviert vom Original am 24. Oktober 2020; abgerufen am 24. Oktober 2020 (englisch).
  6. youtube_dl on Pypi. In: Libraries.io. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2020; abgerufen am 24. Oktober 2020 (englisch).
  7. Ricardo Garcia: Release 2006.08.08. In: Internet Archive Wayback Machine. 8. August 2006, archiviert vom Original am 12. August 2006; abgerufen am 14. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arrakis.es
  8. Supported sites. In: youtube-dl. GitHub, archiviert vom Original am 9. Mai 2019; abgerufen am 20. April 2019.
  9. Ricardo Garcia: It's very nice to see a project I started reach the front page of HN. In: Hacker News. Archiviert vom Original am 29. Oktober 2020; abgerufen am 25. Oktober 2020.
  10. yt-dlp Releases, archivierte Seite vom Original.
  11. yt-dlp vom 2 August 2022 im ArchWiki.
  12. Lizzie Plaugic: Record labels sue popular YouTube audio-ripping site. In: The Verge. 27. September 2016, archiviert vom Original am 25. Februar 2020; abgerufen am 25. Februar 2020 (englisch).
  13. Mike Masnick: Can Someone Explain To The RIAA That SOPA Didn't Actually Pass? In: Techdirt. Archiviert vom Original am 25. Februar 2020; abgerufen am 25. Februar 2020.
  14. RIAA Delists YouTube Rippers From Google Using Rare Anti-Circumvention Notices. In: TorrentFreak. 9. November 2019, archiviert vom Original am 29. März 2020; abgerufen am 25. Februar 2020 (englisch).
  15. dmca/2020-10-23-RIAA.md at master · github/dmca. In: GitHub. 23. Oktober 2020, archiviert vom Original am 23. Oktober 2020; abgerufen am 23. Oktober 2020.
  16. Catalin Cimpanu: RIAA blitz takes down 18 GitHub projects used for downloading YouTube videos. In: ZDNet. Archiviert vom Original am 24. Oktober 2020; abgerufen am 24. Oktober 2020 (englisch).
  17. Tim Cushing: RIAA Tosses Bogus Claim At Github To Get Video Downloading Software Removed. In: Techdirt. 26. Oktober 2020, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020; abgerufen am 27. Oktober 2020.
  18. Kate Cox: GitHub boots popular YouTube download tool after RIAA claim. In: Ars Technica. 26. Oktober 2020, archiviert vom Original am 26. Oktober 2020; abgerufen am 27. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  19. Catalin Cimpanu: RIAA blitz takes down 18 GitHub projects used for downloading YouTube videos. In: ZDNet. Archiviert vom Original am 24. Oktober 2020; abgerufen am 24. Oktober 2020 (englisch).
  20. Parker Higgins: Music industry forces widely used journalist tool offline. In: Freedom of the Press Foundation. 26. Oktober 2020, abgerufen am 8. November 2020.
  21. RIAA’s YouTube-DL Takedown Ticks Off Developers and GitHub’s CEO. In: Torrentfreak. Archiviert vom Original am 28. Oktober 2020; abgerufen am 28. Oktober 2020.
  22. Ivan Mehta: GitHub took down popular YouTube downloader — so devs made more copies. In: The Next Web. 27. Oktober 2020, abgerufen am 8. November 2020 (amerikanisches Englisch).
  23. Abby Vollmer: Standing up for developers: youtube-dl is back. In: The GitHub Blog. GitHub, Inc., 16. November 2020, archiviert vom Original am 16. November 2020; abgerufen am 16. November 2020.
  24. GitHub revamps copyright takedown policy after restoring YouTube-dl. In: Engadget. Abgerufen am 21. November 2020 (englisch).
  25. Tomas Rudl: Urheberrecht - Musikindustrie verklagt Hoster von youtube-dl. In: Netzpolitik.org. 13. Januar 2022, abgerufen am 13. Januar 2022 (deutsch).
  26. Umgehung technischer Schutzmaßnahmen unter Verwendung der Software YouTube-DL. (PDF) Abmahnung gegen Uberspace. Abgerufen am 13. Januar 2022.
  27. LG Hamburg, Urteil vom 31.03.2023 - 310 O 316/21. 31. März 2023 (openjur.de [abgerufen am 12. August 2023]).
  28. Youtube-dl Site Goes Offline as Hosting Provider Enforces Court-Ordered Ban * TorrentFreak. Abgerufen am 12. August 2023 (englisch).