Z 35

Z 35 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Zerstörer
Klasse Zerstörer 1936B (Mob)
Bauwerft Deschimag Weser, Bremen
Baunummer 1005
Kiellegung 6. Juni 1941
Stapellauf 2. Oktober 1942
Indienststellung 22. September 1943
Verbleib Gesunken am 12. Dezember 1944
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 127 m (Lüa)
121,9 m (Lpp)
Breite 12,0 m
Tiefgang (max.) 3,83 m
Verdrängung 2519 ts Standard
3542 ts max.
 
Besatzung 332 Mann
Maschinenanlage
Maschine 6 × Dampfkessel

2 Satz Deschimag-Dampfturbinen

Maschinen­leistung 70.000 PS (51.485 kW)
Höchst­geschwindigkeit 37,5 kn (69 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren
  • 1 GHG (Gruppen-Horchgerät)
  • 1 Atlas-Echolot
  • 1 um 160° schwenkbares Sonar
  • 1 FuMO 21 (GEMA FMG 39 G)
  • 1 Feuerleit-Radar für Artillerie
  • 2 Funkmess-Beobachtungsgeräte (FuMB)
  • 1 Feuerleitradar für die Flak

Z 35 war ein Zerstörer des Typs 1936 B (Mob) der deutschen Kriegsmarine.

Die Auftragserteilung für Z 35 erfolgte am 17. Februar 1941. Z 35 war das erste Zerstörer des Typs 1936 B (Mob). Er wurde beim Werk Weser der Deschimag in Bremen erbaut. Der Zerstörer war eine weitere Variante des Zerstörers 1936. Der Typ 1936 B (Mob) war also keine Neuentwicklung, sondern entsprach weitgehend den Vorgängertypen.

Wesentliche Änderung beim Typ 1936 B (Mob) war die Rückkehr von 15-cm- zu 12,7-cm-Schnellfeuergeschützen.[1]

Einsatzgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Indienststellung Z 35 erfolgte am 22. September 1943. Im Februar 1944 kriegsbereit fuhr Z 35 nach Reval, von wo der Zerstörer von Mitte bis Ende Februar mit anderen Zerstörern und Minenlegern Minen im Finnischen Meerbusen legte.

Zwischen dem 30. Juli und dem 19. August 1944 beschoss Z 35 mit anderen Kriegsschiffen der Kampfgruppe II sowjetische Stellungen auf Ösel, an der Küste von Kurland und in Tukkum. Am 20. August streifte der Zerstörer den Meeresgrund und musste nach Gotenhafen, um den beschädigten Propeller auszutauschen.

Vom 10. bis zum 24. Oktober 1944 beschoss Z 35 als Teil der Kampfgruppe II, auch Kampfgruppe Thiele genannt, deren beiden größten Schiffe zu der Zeit die Schweren Kreuzer Prinz Eugen und Lützow waren, sowjetische Landziele unter anderem zur Verteidigung der Städte Libau und Memel und der deutschen Stellung auf der Halbinsel Sworbe.

Am 15. Oktober war Z 35 mit Z 36 zur Sicherung des Leichten Kreuzers Leipzig und der Prinz Eugen beordert, da durch das schwere Rammen der Prinz Eugen in die ’Leipzig hinein vor Gotenhafen beide Schiffe zeitweise verkeilt und bewegungsunfähig im Wasser lagen.

Am 9. Dezember 1944 fuhr Z 35 als Flottillenführerboot der 6. Zerstörerflottille (Flottillenchef Kothe war darauf eingeschifft) mit den Zerstörern Z 36, Z 43 und den Torpedobooten T 23 und T 28 aus Gotenhafen aus zum Minenlegen bei Reval. In der Nacht zum 12. Dezember 1944 sollten die Kriegsschiffe dort eine offensive Minensperre legen. Bei sehr schlechtem Wetter waren auf dem Marsch genaue Standortbestimmungen nicht möglich, und Z 35 und Z 36 liefen in dichtem Nebel auf eine deutsche Minensperre und sanken nordöstlich von Reval. Nur 87 Besatzungsangehörige wurden gerettet, mehr als 540 Mann, darunter auch der Kommandant des Schiffes, starben. Sowjetische Schnellboote retteten einige Überlebende von Z 35. 67 Mann trieben in Rettungsflößen nach Finnland und mussten als Kriegsgefangene an die Sowjetunion übergeben werden. Die verbliebenen deutschen Kampfschiffe liefen mit ihren Minen zurück nach Gotenhafen.

Korvettenkapitän Niels Bätge

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Preston: Superdestroyers, S. 69
  • Erich Gröner, Dieter Jung [Bearb.]: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939–1945 und ihr Verbleib. Bernard & Graefe, Bonn 2000 (9., neu bearb. und erw. Aufl.), ISBN 978-3763762156.
  • Hans H. Hildebrand/Albert Röhr/Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford,
  • Wolfgang Harnack: Zerstörer unter deutscher Flagge: 1934 bis 1945. Koehler, Hamburg 1997 (3., überarb. Aufl.), ISBN 3-7822-0698-3.
  • Volkmar Kühn: Torpedoboote und Zerstörer im Einsatz 1939–1945. Kampf und Untergang einer Waffe. Flechsig, Würzburg 2006 (6., erw. A. Sonderausgabe), ISBN 978-3881896375.
  • Anthony Preston: Superdestroyers – The German Narvik type 1936, Warship special2, Conway maritime press, Greenwich (1978), S. 62 ff., ISBN 0-85177-131-9.
  • Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Manfred Pawlak VerlagsGmbH (Herrsching 1968), ISBN 3-88199-0097.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg: Technik – Klassen – Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 978-3613014268.