Das Dorf liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa 28 Kilometer südöstlich von Elbląg (Elbing) und acht Kilometer südsüdöstlich der Stadt Pasłęk (Preußisch Holland).
Ältere Schreibweisen des Ortsnamens sind Grünhain und Grünhan. Das Dorf erhielt im Jahr 1483 eine Handfeste. Wann die Dorfkirche erbaut wurde, ist unbekannt; sie soll seit mindestens 1542 bestanden haben.[1] Um 1782 wies das Bauerndorf 58 Haushaltungen auf.[2]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Grünhagen am 23. Januar 1945 von der Roten Armee eingenommen; in der Nacht zuvor ereignete sich bei dem Dorf ein schweres Eisenbahnunglück mit einem mit Flüchtlingen besetzten Personenzug.[3] Bald darauf wurde Grünhagen zusammen mit der gesamten südlichen Hälfte Ostpreußens von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Seit Juli 1945 wurden Polen angesiedelt.[3] In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben.
Grünhagen, Dorf, Kreis Preußisch Holland, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Grünhagen (meyersgaz.org)
Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band III: Das Oberland, Bernhard Teichert, Königsberg 1893, S. 26 (Google Books)
Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 138–139 (Google Books).
Daniel Heinrich Arnoldt: Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandnen Predigern. Königsberg 1777, S. 383–384 (Google Books).
Ludwig Fedemir Rhesa: Kurzgefasste Nachrichten von allen seit 1775 an den evangelischen Kirchen in Ostpreußen angestellten Predigern, Königsberg 1834, S. 88–89 (Google Books).
↑Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 138–139 (Google Books).
↑ abJohann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen. Marienwerder 1785, S. 60 (Google Books).
↑ abHeinz Timmreck, Tomasz Gliniecki: Missglückte Flucht Januar 1945 – Die Zugkatastrophe bei Grünhagen im Januar 1945 als Beispiel der Unterschiede in den nationalen Gedächtnissen, Norderstedt 2018 , zweite Auflage (Google Books, eingeschränkte Vorschau)
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 91, Ziffer 3275 (Google Books).
↑Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 207 (Google Books).
↑Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 117, Ziffer 67 (Google Books).
↑Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg. Preußisches Finanzministerium, Berlin 1966, S. 10–17, Ziffer 52 (Google Books).
↑ abDie Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Königliches Statistisches Bureau, Berlin 1874, S. 174–175, Ziffer 32 (Google Books).
↑Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen. I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888, S. 196–197, Ziffer 30 (Google Books).
↑Grünhagen, Dorf, Kreis Preußisch Holland, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Grünhagen (meyersgaz.org)
↑ abMichael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Preußisch Holland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900