Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 34′ N, 12° 39′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Zschorlau | |
Höhe: | 548 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,92 km2 | |
Einwohner: | 5110 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 233 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 08321 | |
Vorwahl: | 03771 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 700 | |
LOCODE: | DE ZRL | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | August-Bebel-Str. 78 | |
Website: | www.zschorlau.info | |
Bürgermeister: | Wolfgang Leonhardt (CDU) | |
Lage der Gemeinde Zschorlau im Erzgebirgskreis | ||
Zschorlau ist eine Gemeinde im sächsischen Erzgebirgskreis. Die Gemeinde und Bockau bilden die Verwaltungsgemeinschaft Zschorlau.
Zschorlau liegt im Westerzgebirge etwa 5 km südlich von Aue und wird im Süden vom Steinberg (732,8 m) überragt. Der Ort ist, wie viele ehemalige Waldhufendörfer im Erzgebirge, an einem Bachlauf, dem Zschorlaubach, entstanden. Dieser entspringt südwestlich der Gemeinde auf einer weitgestreckten moorigen Hochebene, dem Hohen Forst, im örtlichen Volksmund „Dr Forst“ genannt. Bevor der Bach die Ortslage erreicht, speist er mit seinem Wasser den Filzteich, der Zentrum eines beliebten Naherholungsgebietes ist. Am Ende der Ortslage folgt mit dem Gößnitzgrund ein Engtal, durch das erst 1907 die Zschorlauer Talstraße gebaut wurde.
Zschorlau liegt nach der Naturraumkarte von Sachsen in der Mesogeochore „Auer Talkessel mit Höhenrücken“ und gehört zu den Mikrogeochoren „Zschorlaubach-Tal“ und „Zschorlauer Rücken“, der nach Aue hin orientierte untere Teil von Zschorlau dagegen schon zur Mikrogeochore „Auer Talkessel“.[2]
Stadt Schneeberg | Stadt Aue-Bad Schlema | |
Gemeinde Stützengrün | Stadt Lauter-Bernsbach | |
Gemeinde Bockau | Stadt Eibenstock |
Zschorlau trennen nur wenige Meter von der Grenze zum Landkreis Zwickau.
Die Gemeinde liegt an der Süd-Ost-Flanke der „Schneeberger Lagerstätte“, die bis an den Rand des Ortes reicht. Äußerlich macht sich dies durch den Förderturm des Türkschachtes bemerkbar, der nur wenige Meter hinter den Häusern auf einer Anhöhe zwischen Zschorlau und Neustädtel steht. Dieser Turm ist das einzige erhaltene Stahlfördergerüst des westerzgebirgischen Altbergbaus und steht unter Denkmalschutz.
Eine Besonderheit bildet das Gebiet des Schaubergwerks St. Anna am Freudenstein. Es gehört geologisch zur Schneeberger Lagerstätte, ist aber als eine gesonderte Teillagerstätte zu betrachten.
Außerdem sind die auf der Gemeindeflur entdeckten und abgebauten Wolframitvorkommen eine interessante geologische Erscheinung.
Zur Gemeinde Zschorlau gehören die Ortsteile Albernau (mit Schindlerswerk) und Burkhardtsgrün.
Zschorlau wurde wie die Nachbarorte Neustädtel, Griesbach und Lindenau um 1200 gegründet. Nach Robert Immisch (Die slavischen Ortsnamen im Erzgebirge; 1866) bedeutete der Ortsname Quellenwiese (Wiese an der Zschorle, vgl. obersorbisch žórło Quelle). Er gehörte, anders als seine Ortsteile, nicht zur Herrschaft Schwarzenberg, sondern zur Herrschaft Wiesenburg und zu dessen Nachfolger, dem Amt Wiesenburg. Im Zschorlauer Ortsteil Albernau gibt es seit dem 17. Jahrhundert ein Blaufarbenwerk, das nach seinem ersten Besitzer Erasmus Schindler „Schindlersches Blaufarbenwerk“ und nach der erzeugten blauen Farbe ultramarin auch US Sächsisches Blaufarbenwerk GmbH (Schindlerswerk Nr. 9) genannt wird. In der kurzen Selbstdarstellung des Werkes heißt es, dass die Hütte das „wahrscheinlich älteste Farbenwerk der Welt“ sei. Nach der NS-Machtübernahme wurde zwischen April und Juli 1933 ein altes Fabrikgebäude in der Albernauer Straße 2 von den Nationalsozialisten zum „Schutzhaftlager“ (KZ Zschorlau) umfunktioniert. Dort wurden 207 politische Gegner, darunter ein Jude, inhaftiert und gefoltert. Zu den namentlich bekannten Häftlingen zählten Paul Korb und Erich Weidlich. Zahlreiche Misshandelte starben kurz darauf an der erlittenen Folter. Durch Auflösung des Lagers am 10. Juli 1933 wurden ca. 50 Häftlinge in das Zuchthaus Zwickau-Osterstein und ca. 30 Häftlinge in das KZ Sachsenburg verlegt.[3] Eine Gedenktafel erinnert an die Opfer.
Die formell-juristische Neugründung des Erzgebirgsvereins in den Neuen Bundesländern erfolgte am 21. April 1990 im Kuchenhaus in Zschorlau. An dieses Ereignis erinnert eine Tafel an dem Gebäude.
Am 1. Januar 1996 wurde Burkhardtsgrün, am 1. Januar 1998 Albernau nach Zschorlau eingemeindet.[4]
Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Liste | 2024[5] | 2019[6] | 2014[7] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
CDU | 11 | 51,2 | 11 | 66,2 | 12 | 65,4 |
Albernauer Alternative | 4 | 27,3 | 3 | 22,6 | 1 | 7,5 |
Bürgerinitiative (H)ERZgebirge | 2 | 11,9 | – | – | – | – |
SPD | 1 | 9,7 | 1 | 11,2 | 3 | 16,7 |
WGZ | – | – | – | – | – | 4,0 |
NPD | – | – | – | – | – | 3,6 |
FDP | – | – | – | – | – | 2,8 |
Wahlbeteiligung | 73,6 % | 67,4 % | 60,6 % |
Hauptamtlicher Bürgermeister Zschorlaus ist Wolfgang Leonhardt (CDU). Bei der Bürgermeisterwahl am 7. Juni 2015 wurde er bei einer Wahlbeteiligung von 54,6 Prozent mit 79,0 Prozent im ersten Wahlgang im Amt bestätigt.[8]
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
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2022 | Wolfgang Leonhardt | CDU | 63,6 |
2015 | 79,0 | ||
2008 | 95,8 | ||
2001 | 64,1 | ||
1994 | 65,4 |
Es besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Dietenhofen im Landkreis Ansbach.
Zschorlau verfügt über die Oberschule Zschorlau und die Grundschule Zschorlau.