Ein Zwanzigeck oder Ikosagon (von altgriechischεἰκοσάγωνοςeikoságōnos, deutsch ‚zwanzigeckig‘)[1] ist ein Polygon mit 20 Seiten und 20 Ecken. Oft ist damit ein ebenes, regelmäßiges Zwanzigeck gemeint, bei dem alle Seiten gleich lang sind und alle Eckpunkte auf einem gemeinsamen Umkreis liegen. Im Folgenden wird nur noch das regelmäßige Zwanzigeck und das regelmäßige überschlagene Zwanzigeck betrachtet.
Es beginnt mit dem gegebenen Durchmessers und dessen Halbierung im Mittelpunkt Nach dem Ziehen des Umkreises um durch wird senkrecht zum Durchmesser die Mittelachse eingezeichnet; Schnittpunkte sind die beiden ersten Eckpunkte und des entstehenden Zwanzigecks. Es folgt die Halbierung der Strecke in , dabei ergeben sich die Schnittpunkte und auf dem Umkreis. Nun wird ein Kreisbogen um mit dem Radius gezogen, bis er die Strecke in schneidet. Die Strecke ist somit nach dem goldenen Schnitt mit äußerer Teilung geteilt. Noch einen kurzen Kreisbogen um mit dem Radius der den Umkreis im Eckpunkt schneidet, anschließend die Verbindung des Eckpunktes mit dem Punkt , jetzt auch zugleich dann ist die erste Seitenlänge des Zwanzigecks konstruiert. Abschließend die Seitenlänge fünfzehn Mal gegen den Uhrzeigersinn auf den Umkreis abtragen und die benachbarten Eckpunkte miteinander verbinden, das regelmäßige Zwanzigeck ist somit konstruiert.
Bild 1: Regelmäßiges Zwanzigeck bei gegebenem Umkreis
Bild 2: Alternative Konstruktion des regelmäßigen Zwanzigecks
Anzahl der Konstruktionsschritte nahezu gleich denen im Bild 1
Die Konstruktion im Bild 3 ist nahezu gleich der des Zehnecks bei gegebener Seitenlänge. Die gepunkteten Linien sind für die Konstruktion nicht erforderlich, sie dienen lediglich zur Veranschaulichung der folgenden Beschreibung.
Zuerst werden die Enden der Seitenlänge mit den ersten Eckpunkten (rechts) und bezeichnet. Es folgt je ein Kreisbogen mit dem Radius um die Punkte und ; deren Schnittpunkte sind und Anschließend wird eine Halbgerade ab durch gezogen; sie halbiert die Seitenlänge in Eine Senkrechte auf ab schließt sich an und erzeugt den Schnittpunkt Verlängert man nun die Strecke über hinaus um ca. den gleichen Längenbetrag und schlägt danach einen Kreisbogen um mit dem Radius , wird der Schnittpunkt auf der Verlängerung erzeugt. Die Strecke ist somit nach dem goldenen Schnitt mit äußerer Teilung geteilt. Jetzt wird um ein Kreisbogen mit dem Radius geschlagen, der die senkrechte Halbgerade in schneidet. In dem damit entstandenen gleichschenkligen Dreieck entspricht der Winkel am Winkelscheitel dem Zentriwinkel eines regelmäßigen Zehnecks,
somit ist der Winkel und damit gleich dem Zentriwinkel des Zehnecks.
Es geht weiter mit dem Kreisbogen um den Punkt mit dem Radius , der die Halbgerade, die ab durch verläuft, in und in schneidet. Wegen ist nach dem Zentriwinkelsatz der Winkel am Winkelscheitel halb so groß, als der Zentriwinkel des Zehnecks. Aufgrund dessen ist der Mittelpunkt des gesuchten Zwanzigecks mit dessen Zentriwinkel Jetzt nur noch den Umkreis um den Mittelpunkt ziehen, die Seitenlänge sechzehn Mal gegen den Uhrzeigersinn auf den Umkreis abtragen und die benachbarten Eckpunkte miteinander verbinden, danach ist das regelmäßige Zwanzigeck konstruiert.
Ein regelmäßiges überschlagenes Zwanzigeck ergibt sich, wenn beim Verbinden der zwanzig Eckpunkte jedes Mal mindestens einer übersprungen wird und die somit erzeugten Sehnen gleich lang sind. Notiert werden solche regelmäßigen Sterne mit Schläfli-Symbolen, wobei die Anzahl der Eckpunkte angibt und jeder -te Punkt verbunden wird.
Es gibt nur drei regelmäßige Zwanzigstrahlsterne, auch Ikosagramme genannt.
Die „Sterne“ mit den Schläfli-Symbolen {20/2} und {20/18} sind regelmäßige Zehnecke, die mit den Schläfli-Symbolen {20/4} und {20/16} sind Fünfecke, die mit den Schläfli-Symbolen {20/5} und {20/15} sind Quadrate. Der Stern mit den Schläfli-Symbolen {20/6} und {20/14} ist ein Zehnstrahlstern, auch Dekagramm genannt.