Échemiré

Échemiré
Échemiré (Frankreich)
Échemiré (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Saumur
Gemeinde Baugé-en-Anjou
Koordinaten 47° 33′ N, 0° 10′ WKoordinaten: 47° 33′ N, 0° 10′ W
Postleitzahl 49150
Ehemaliger INSEE-Code 49128
Eingemeindung 1. Januar 2016
Status Commune déléguée

Pfarrkirche Saint-Martin

Échemiré ([eʃmiˈʁeAudiodatei abspielen) ist eine ehemalige französische Gemeinde mit 554 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Saumur. Die Bewohner werden Echemiréens und Echemiréennes genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 10. Juli 2015 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2016 die Eingliederung von Échemiré als Commune déléguée gemeinsam mit 14 weiteren Orten zur Commune nouvelle Baugé-en-Anjou fest.[1]

Karte von Échemiré

Échemiré liegt etwa 30 Kilometer ostnordöstlich von Angers, etwa 58 Kilometer südsüdwestlich von Le Mans und etwa 33 Kilometer nordnordwestlich von Saumur in der Région naturelle des Baugeois. Das Ortsgebiet liegt im Pariser Becken teilweise auf einer Hochebene mit Höhen bis 89 m. Das Zentrum befindet auf etwa 68 m Höhe. Im nordwestlichen Teil des Ortsgebiets erhebt sich ein Hügel mit 101 m Höhe, die höchste Erhebung von Échemiré. Échemiré wird hauptsächlich vom Ruisseau du Molinet, das das Ortsgebiet im Westen begrenzt, sowie vom Ruisseau du Moulin entwässert. Zwischen Échemiré und der östlich gelegenen Commune déléguée Baugé dehnt sich der Forêt de Baugé aus.

Umgeben wird Échemiré von zwei Nachbargemeinden und drei Communes déléguées von Baugé-en-Anjou:

Cheviré-le-Rouge
(Commune déléguée)
Jarzé Villages Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Baugé
(Commune déléguée)
Sermaise Le Vieil-Baugé (Commune déléguée)

Toponymie und Geschichte

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Der Name des Ortes erschien in folgenden Formen: Scameratum (9. Jahrhundert), Curtis Aschimiriaci (1060–1080), Eschimiriacus (1077 und 1088), Eschemiriacus (1088 und 1154), Schimiriacus (1095–1101), Chimiriacus (1174), Parochia de Chemire (1225),[2] Eschemiré (1793), Echemiré (1801).[3]

Auf steinzeitliche Besiedelung weist der Menhir Pierre du Coq et la Poule hin. Der Ort wurde im 9. Jahrhundert mit einer einfachen Kirche gegründet, dessen Name auf eine Villa Scameratum zurückgeht. Vor dem 11. Jahrhundert existierte eine Pfarrgemeinde rund um eine Burg. Benediktinermönche gründeten in dieser Zeit ein Priorat, dessen Gebäude noch heute existieren, mit einer Kapelle, die dem heiligen Bibianus von Saintes geweiht ist.[2]

Die Gemeinde Rigné wurde im Jahre eingemeindet.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Échemiré: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
603
1800
  
588
1806
  
651
1821
  
618
1831
  
740
1841
  
854
1846
  
805
1851
  
790
1856
  
805
1861
  
771
1866
  
827
1872
  
801
1876
  
768
1881
  
758
1886
  
784
1891
  
737
1896
  
728
1901
  
717
1906
  
693
1911
  
677
1921
  
595
1926
  
559
1931
  
552
1936
  
544
1946
  
616
1954
  
639
1962
  
581
1968
  
530
1975
  
466
1982
  
462
1990
  
491
1999
  
466
2006
  
577
2013
  
595
2020
  
590
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Der helle Kalkstein der Gegend (tuffeau) ist als Baumaterial für Kirchen, Schlösser und Bauernhäuser verbreitet. Bedeutendste Sehenswürdigkeit ist das im Wald Richtung Baugé stehende Menhirpaar Pierre du Coq et la Poule, das seit 1979 als Monument historique klassifiziert ist.

Die Pfarrkirche Saint-Martin stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert. Ihr Chor, das Querschiff mit zwei Apsidiolen und der Kirchturm sind seit 1969 als Monument historique klassifiziert.

Das Schloss im Weiler La Grifferaie wurde 1865 vom Architekten Bibard für Louis d’Andigné erbaut, das Schloss im Weiler La Roussière ab 1830.

Das Herrenhaus im Weiler La Cour du Moulin wie das Herrenhaus im Weiler Le Haut Mince datieren aus dem 15. Jahrhundert, die Herrenhäuser im Weiler Les Rochettes, im Weiler Montchauvon und das im Dorfzentrum aus dem 16. Jahrhundert.

Das Oratorium Notre-Dame, genannt „Kapelle Notre-Dame“, wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Das Pfarrhaus stammt ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert.

Weiterhin beherbergt der Ort ein Waschhaus am Feldrand und eine Tontöpferei im ehemaligen gegen 1830 errichteten Wohnhaus des als Général Tranquille bekannt gewordenen Jean Châtelain, der in der Chouannerie, dem bewaffneten Widerstand königstreuer Katholiken gegen die Erste Französische Republik, kämpfte.

Persönlichkeiten

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  • Jean Châtelain (1765–1848), einer der Anführer in der Chouannerie, verstorben in Échemiré
  • Hugues Quester (* 1948), französischer Schauspieler, geboren in Échemiré
  • Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 245–249.
Commons: Échemiré – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 15. Juli 2015, S. 13–15, abgerufen am 15. Februar 2025 (französisch).
  2. a b Célestin Port: dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. 2. überarbeitete Auflage. Band 1. Archives départementales de Maine-et-Loire, 1965, ISBN 2-85672-008-0, S. 95–97 (französisch, maine-et-loire.fr [abgerufen am 15. Februar 2025]).
  3. a b c Notice Communale Échemiré. EHESS, abgerufen am 15. Februar 2025 (französisch).
  4. Populations légales 2006 Commune d’Échemiré (49128). INSEE, abgerufen am 15. Februar 2025 (französisch).
  5. Populations légales 2013 Commune d’Échemiré (49128). INSEE, abgerufen am 15. Februar 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 15. Februar 2025 (französisch).