Die Öhrlinge haben mittelgroße bis große becher- bzw. ohrförmige, ungestielte Apothecien, die oft lebhaft gefärbt und am Rand zerschlitzt sind. Sie besitzen an der Spitze kugelförmige Paraphysen. Die Ascosporen sind elliptisch, dünnwandig und mit je zwei Öltropfen. Die Ascusspitze blaut nicht in Lugol (inamyloid). Die Paraphysen sind am Ende oft typisch gekrümmt, was sie neben dem inamyloiden Ascus von den Echten Becherlingen unterscheidet.
Weitere Gattungsmerkmale sind das klein- bis großzellige Excipulum und die Trama, die aus verschlungenen Hyphen aufgebaut ist.
Die Öhrlinge leben meist am Boden und bilden Ektomykorrhiza mit diversen Pflanzen.[1][2] Erst 2009 wurde eine hypgäische, d. h. unterirdische Art beschrieben, nämlich Otidea subterranea.
Es sind mehr als 60 Arten beschrieben, dennoch dürften nur ungefähr 25 gültigen Artstatus besitzen. Einige Öhrlinge wurden aus der südlichen Hemisphäre beschrieben (z. B. Otidea tasmanica), dennoch dürfte der Datenlage zufolge Otidea s. str. auf die nördliche Hemisphäre beschränkt sein.[3] In Mitteleuropa kommen ungefähr 10 Arten vor.
Die Monophylie der Gattung wurde phylogenetisch bestätigt.[4]
↑A.C. Rinaldi, O. Comadini, T.W. Kuyper: Ectomycorrhizal fungal diversity: seperating the wheat from the chaff. In: Fungal Diversity. Band33, 2008, S.1–45.
↑W. Y. Zhuang: Notes on Otidea from Xinjiang, China. In: Mycotaxon. 94, 2006, S. 365–370.
↑P. M. Kirk, P. F. Cannon, J. C. David, J. A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10. Auflage. CAB International University Press, Cambridge, United Kingdom 2008, S. 1–771.
↑C. Y. Liu, W. Y. Zhuang: Relationships among some members of the genus Otidea (Pezizales, Pyronemataceae). In: Fungal Diversity. 23, 2006, S. 181–192.