Ġlormu Cassar (auch Girolamo oder Gerolamo) (* um 1520 in Gudja; † 1586–92) war der erste maltesische Architekt.
Seine Vorfahren stammten von Sizilien und waren um 1440 nach Malta gekommen.
Nach der Belagerung von Malta (1565) half er Francesco Laparelli beim Wiederaufbau der zerstörten Festungen und beim Bau der Festungsstadt Valletta. Er erfand auch einige Kriegsmaschinen.
Mit seiner Gattin Mattea und zwei Söhnen (Vittorio wurde später auch Architekt) und drei Töchtern lebte er in Valletta in der Strada Pia (heute Melita Str.).
Nachdem Laparelli 1569 Malta verlassen hatte, übernahm er dessen Arbeit. Die Befestigungen waren größtenteils fertig und der Orden suchte nun jemand, der die Gebäude der Stadt entwerfen kann. Da er nie sakrale oder zivile Gebäude entworfen hatte, sandte der Orden ihn nach Italien. Man unterstellte, dass er die Renaissancebauten in Rom und Neapel studieren würde. Möglicherweise verließ er Malta am 23. April 1569. Es ist aber nicht dokumentiert, dass er je die Insel verlassen hätte. Seine Gebäude weisen aber Ähnlichkeiten im Stil der italienischen Architektur auf. Bis Ende 1569 muss er wieder zurückgekehrt sein.
Neben Bäckereien, Mühlen und privaten Häusern werden ihm in Valletta folgende Bauten zugeschrieben:
Außerhalb Vallettas baute er:
Personendaten | |
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NAME | Cassar, Ġlormu |
ALTERNATIVNAMEN | Cassar, Girolamo; Cassar, Gerolamo |
KURZBESCHREIBUNG | maltesischer Architekt |
GEBURTSDATUM | um 1520 |
GEBURTSORT | Birgu |
STERBEDATUM | zwischen 1586 und 1592 |