Ḫapantali oder Ḫabandali,[1] luwisch Ḫapantaliya oder Ḫabandaliya,[2] ist eine Hirtengöttin und Herrin der Viehhaltung.[3] Obwohl ihr Name luwischen Ursprungs (ḫāwa/ī luw. Schaf) ist, wurde sie auch bei Hattiern und Hethitern verehrt.[4]
Ḫapantali ist die Begleiterin der Göttin Inar.[5] Sie ist in anderen Mythen auch mit der göttlichen Ritualherrin Kamrušepa verbunden, steht aber immer in ihrem Schatten,[6] so etwa bei der Beschwörung, die dem Mondgott Arma helfen sollte in den Himmel zurückzukehren, als dieser vom Himmel gefallen war.[7]
Gleich Kamrušepa ist sie eine Göttin der Heilkunst. Sie wird auch als „Königin der Heilmittel“ bezeichnet.[8] In ihrem Amt als Hirtengöttin weidet Ḫapantali die Schafherde, die der Sonne gehört.[9]
Obwohl Ḫapantali als weibliche Gottheit in den hethitischen Schriften erscheint, wird für sie in hattischen Texten männliche Pronomen verwendet.[10]
- Volkert Haas: Die hethitische Literatur, Walter de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018877-5, S. 110 f., 120 f.
- Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-51695-9.
- Piotr Taracha: Religions of Second Millennium Anatolia. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-05885-8.
- ↑ Piotr Tararcha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 39.
- ↑ Piotr Tararcha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 42.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 238.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 238.
- ↑ Piotr Tararcha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 42 f.
- ↑ Piotr Tararcha: Religions of Second Millennium Anatolia. Wiesbaden 2009, S. 43.
- ↑ Volkert Haas: Die hethitische Literatur. Berlin 2006, S. 120 f.
- ↑ Volkert Haas, Heidemarie Koch: Religionen des alten Orients: Hethiter und Iran. Göttingen 2011, S. 239.
- ↑ Volkert Haas: Die hethitische Literatur. Berlin 2006, S. 110 f.
- ↑ Christian Girbal: Beiträge zur Grammatik des Hattischen (= Europäische Hochschulschriften 21; 50) Frankfurt am Main 1986, S. 151.