Benito Mussolini

De Benito Mussolini
Em Mussolini sini Underschrift
Em Mussolini sini Underschrift

De Benito Mussolini aalose/?, volle Name Benito Amilcare Andrea Mussolini (* 29. Juli 1883 in Dovia di Predappio, Provinz Forlì; † 28. April 1945 in Giulino di Mezzegra, Provinz Como) isch vo 1919 bis 1945 als „Il Duce“ de politischi Füehrer vo de italiänische Faschiste und vo 1922 bis 1943 als Ministerpresidänt a de Spitze vo de Regierig vom Königriich Italie gstande. Er isch usserdäm ziitwiis au Usse- und Inneminister ksi.

Als Gründer vo de Italiänische Kampfbünd und de Faschistische Partei, wo 1921 us de Kampfbünd entstande isch, isch de Mussolini 1922 nach em Marsch uf Rom vom italiänische König Viktor Emanuel III. zum Ministerpräsidänt ernännt worde und hät ab 1925 e faschistischi Diktatur errichtet und die andere politische Parteie 1928 verbote. Ab 1936 hät er sich em nationalsozialistische Dütsche Riich aglehnt und isch 1938 zum Oberbefählshaber vo de Königlich-Italiänische Armee worde. Im Juni 1940 isch Italie a de Site vo Dütschland i de Zweite Wältchrieg iträte. S Land isch aber militärisch und wirtschaftlich nöd druf vorbereitet ksi und hät ab 1941 ei empfindlichi Niiderlag nach de andere erlitte. Ab 1942 hät sich d Lag zuegspitzt und s faschistische Regime isch 1943 gstürzt worde. Drufabe isch de Mussolini verhaftet worde, aber scho anderthalb Möned spöter isch er am 12. Septämber vo dütsche Einheite befreit worde. In Norditalie hät er die churzläbigi Italiänischi Sozialrepublik proklamiert und si bis zu sim Tod im April 1945 regiert.

Kindheit, Jugend und politischi Afäng

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De Mussolini mit sim Schwiegersohn Galeazzo Graf Ciano 1935 in Rom

De Mussolini isch als Sohn vom glernte Schmied Alessandro Mussolini und sinere Frau Rosa (geb. Maltoni) gebore. De Vater isch en politisch linksgrichtete Journalist in de italiänische Romagna ksi. Er hät sim Sohn bewusst de Vorname vom mexikanische Revolutionär Benito Juárez gä. Dämentsprächend hät sich de Mussolini ab 1901 bi de sozialistische Partito Socialista Italiano (PSI) organisiert, wo er en Verträter vom syndikalistische Flügel ksi isch. 1912 isch er is Exekutiv-Komitee vo de PSI ufgstige. Er isch dänn Chefredakteur vo de linksgrichtete Tageszitig „Avanti“ (dütsch: „Vorwärts“) worde. Wäge Desertion, Ufrüef zu Generalstreiks (z. B. gäge de italiänischi Imarsch is damals osmanische Libye (lueg Italienisch-Türkische Chrieg vo 1911/12) und ähnliche Aktione hät de Mussolini mehreri churzi Haftstrafe müesse verbüesse, under anderem au i de Schwiiz.

Obwohl de Mussolini 1914 s Anti-Chriegsmanifäst vo PSI unterzeichnet hät, hät er churzi Ziit spöter d Fasci d'Azione Rivoluzionaria (FAR - Bünde vo de revolutionäre Aktion), wo für en Chriegsitritt vo Italie iträten isch, understützt. Zämme mit andere nationalistische Organisatione händ die e Vereinigung vo allne italiänische Gebiet agsträbt. Bispilswiis d Annexion vo de zu Österriich-Ungarn ghörende Regione Trentino und Triest. Drufhi hät ihn d PSI usgschlosse.

1915 hät de Mussolini d Rachele Guidi (11. April 1890 - 30. Oktober 1979) ghürate. Us de Ehe sind füf Chind entstammt.

Politische Ufstieg nach em Erste Wältchrieg (1918-1921)

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Nach em Erste Wältchrieg, wo er am linke Oberschänkel verwundet worde isch, hät sich de Mussolini im März 1919 z Mailand a de Gründig vo de Fasci di Combattimenti („Kampfbünd“ - Squadriste) beteiligt, wo e autoritäri Ordnig und e Revision vo de Versailler Verträg zugunste vo Italien gfordert händ. Disi händ dänn in Norditalie mehreri Terroraschläg verüebt.

Zwei Jahr später sind d Faschiste under sinere Füherig mit 34 Abgeordnete is Königlich-italiänische Parlamänt izoge. De Mussolini hät im Novämber 1921 d Fasci i die Nationali Faschistischi Partei (PNF) umgewandelt.

Während de wirtschaftliche, soziale und politische Krise, wo sich nach em Erste Wältchrieg immer mee zuegspitzt hät, händ d Faschiste schnäll a Popularität gwunne: D Mitgliiderzahle vo de Fasci sind vo 20.000 im Jahr 1920 uf rund 200.000 im Jahr 1921 gstige. Wäge de Unruhe, wo d Faschiste verursacht händ, sind i kurzer Zit mehreri Regierige zrückträte. De König Viktor Emanuel III. isch dänn immer mehr i Bedrängis cho.

De „Marsch uf Rom“ und de Aafang vo de Diktatur

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De Mussolini mit em König Viktor Emanuel III. 1922

Drufhi hät de Mussolini 1922 mit 26.000 Faschiste en Sternmarsch (später Marsch uf Rom gnännt) organisiert, wo am 28. Oktober nach zwei Tag vor de Hauptstadt itroffe isch. De Mussolini isch später sälber im Schlafwage vo Mailand us nach Rom cho. De Viktor Emanuel III., wo enorm under Druck gstande isch, hät sich gweigeret de Belagerigszuestand uszrüefe und hät de Mussolini zum Ministerpräsident ernännt.

Die erste zwei Jahr hät de Mussolini no im parlamentarische Rahme regiert, hät dänn aber agfange, d Opposition z underdrücke und sini eigeni Macht mit stillschwigender Billigung vom König z erwitere.

1924 isch de sozialistischi Oppositionspolitiker Giacomo Matteotti entfüert und verschosse worde. Indizie dütet druf hi, das de Mord im Uftrag vom Mussolini passiert isch. I de Folg vo dem sind alli Oppositionsparteie demonstrativ us em Parlamänt uszoge. Es isch zur sogenannte Matteotti-Krise cho. Das hät de Mussolini gnützt und d Macht vo sinere Partei witer usbaut.

1926 hät de Mussolini alli Parteie verbote. Zu de Wahle vo 1928 händ nur no vo de PNF zueglasseni Kandidate döfe aträte. Witeri Gsetz händ dänn alli demokratische Insitutione usghölt und Italie isch en Einparteiestaat worde. S faschistische Italie isch under ihm s erste diktatorische Regime nach em Erste Wältchrieg ksi und isch gägenüber nöd-italiänische Mänsche i de Kolonii rassistisch iigstellt ksi und hät e Politik vo de systematische Repression betribe. Allei i de Kolonie Libye, Somalia und Äthiopie sind dem zwüsche 1922 und 1941 öppe 350.000 Mänsche zum Opfer gfalle.[1]

Ab Afang vo de 1930er Jahr hät Italie under em Regime en Expansionskurs igschlage. De Mussolini hät sich im Dezämber 1934 zämme mit em Viktor Emanuel III. zum Überfall uf Äthiopie entschlosse. Im Novämber 1935 isch s Land im Zweite Italiänisch-Äthiopische Chrieg ohni Chriegserklärig vo italiänische Truppe überfalle und bis zum Mai 1936 eroberet worde. De Mussolini hät drufabe d Gründig vom Italienische Riich (Impero Italiano) verkündet.

D Anäherig as nationalsozialistische Dütschland

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D dütschi Reichskriegsflagge und e italiänischi Flagge in Rom, Juni 1943

De Mussolini isch zerst em Adolf Hitler sehr kritisch gegenüber gstande und hät als Italiäner über sini absurde Rassetheorie gespottet. Er hät sich als Wächter vo de Unabhängigkeit vo Österriich gfühlt und nöd welle, das Dütschland es annektiert. Wo 1934 dr österriichische Bundeskanzler Dollfuß ermordet worde isch, hät er sogar e Division vo de italiänische Armee am Brännerpass la ufmarschiere, aber nach em Äthopiechrieg vo 1935 und de gmeinsame Intervention im spanische Bürgerchrieg bis 1939 sind sich denn die beide Diktatore politisch nöcher cho.

Im Jahr 1936 hät de Mussolini d „Achse Rom-Berlin“ verkündet und hät demit de Bündnisvertrag mit Nazi-Dütschland bekannt gä. 1937 isch Italie, wo e Vetomacht ksi isch, us em Völkerbund usträte und em Antikomintern-Pakt zwüsche em Dütsche Riich und Japan biträte. 1938 hät Italie uf Druck vo de dütsche Regierig antisemitischi Rassegsetz igführt, was aber uf Widerstand vom italiänische Adel gstosse isch.

Während de Krise um d Tschechoslowakei, wo mit Italie verbündet ksi isch, im Jahr 1938 hät er sich bim Münchner Abkomme um Vermittlig bemüeht, wil er en Chrieg gfürchtet hät.

Zweite Wältchrieg

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De Mussolini erklärt Frankriich und Ängland öffentlich de Chrieg, 1940

Im April 1939 hät de Mussolini im Handstreich Albanie bsetze la. Wo die Dütsche im Septämber dur de Imarsch in Pole de Zweiti Wältchrieg agfange händ, hät sich de Mussolini znächst abwartend zeigt. Erst im 1940, wo dütschi Truppe Frankriich im Westfäldzug besiegt händ, hät er im Juni Ängland und Frankriich de Chrieg erklärt und königlich-italiänischi Truppe sind im Südoste vo Frankriich imarschiert. Allerdings isch de italiänischi Vormarsch trotz ere mehrfache zahlemässige Überlägeheit gägenüber de dötige französische Stritmacht nach de Eroberig vo einige Städt bereits i de Alpe stecke blibe. Uf dütsche Druck händ d Franzose aber nagäh und Italie hät die ihm zuegsprocheni Zone und d Insle Korsika zämme mit Tunesie bsetzt. Im Dezämber 1940 hät de Mussolini de Imarsch in Griecheland befohle. S Unternähme isch aber im April 1941 gscheiteret. D Grieche händ mit britischer Understützig d Italiäner bis nach Albanie zruckdrängt. Wo d Lag nümme z rette ksi isch, hät de Hitler mit sinere Wehrmacht müsse interveniere. Schlussändlich händ sich d Truppe vo Italie reorganisiert und zämme mit de Dütsche Jugoslawie bsetzt. Italie hät vom ehemalige Staatsgebiet die ganz Küste übercho und hät e so grossi territoriali Usdehnig wie no nie ka.

S Königriich Italie 1940

Ab 1940 isch es au in Afrika zu heftige Kämpf cho. Vo Italiänisch-Libye häd di italiänischi Armee Ägypte agriffe und hät mit dütscher Understützig en Teil vo de ägyptische Mittelmeerküste bsetzt. Wobi ab 1942 sich d Lag wieder zugunste vo de Brite gwändet hät und Libye 1943 hät müesse ufgä werde. Näbe däm isch es au in Ostafrika zu Kämpf cho. Döt isch mer allerdings weniger erfolgrich ksi und d Kolonie Italiänisch-Ostafrika hät bereits müsse 1941 ufgä werde.

Im Jahr 1942 häd sich d Lag z Italie extrem zugespitzt: Italie hät alli sini Kolonie verlore und isch wirtschaftlich und militärisch am Ändi ksi. En letzte Versuech s Blatt no z Wände und wenigstens s Mittelmeer wieder zruckzgwünne isch gscheiteret. Bis 1943 isch nämlich fast die ganzi italiänischi Flotte vo britische Flugzüg versänkt worde. Mit em Chriegsitritt vo de USA, de Wändig im Chrieg gäge d Sowjetunion isch di militärischi Niderlag vo Italie nümme ufzhalte ksi und de Mussolini und sis Regime sind i Bedrängnis cho, da vili Italiäner händ welle sich us em Bündnis mit Dütschland uselöse.

Nach de Landig vo de Alliierte uf Sizilie isch de Mussolini am 25. Juli 1943 abgsetzt worde und uf Befähl vom Viktor Emanuel III. verhaftet worde. Dänn hät de Marschall Pietro Badoglio am 8. Septämber 1943 en Waffenstillstand mit de Alliierte gschlosse. Italie hät d Site gwächslet und Dütschland und Japan de Chrieg erklärt. Als Reaktion druf händ dütschi Truppe im Fall Achse Norditalie bsetzt und döt es Marionetteregime installiert. Die sogenannti radikalfaschistischi Italiänischi Sozialrepublik (Repubblica Sociale Italiana) isch vom, vo dütsche Truppe befreite, Mussolini bis 1945 regiert worde.

Im Frühjahr 1945 isch d Lag für Dütschland und sine Verbündete ussichtslos ksi. De Mussolini hät dänn versuecht über d Schwiiz nach Dütschland zglange, was aber gschiteret isch. So isch er am Comersee am 27. April 1945 vo kommunistische Partisane erkännt worde und zämme mit sinere Gliebte Clara Petacci am 28. April 1945 z Giulino di Mezzegra bi Dongo verschosse worde. Iiri Liichene sind dänn z Mailand zur usgstellt worde. Im Mussolini si Liiche isch druf anonym beärdigt worde, denn händ en faschistischi Aktiviste usgraabe und versteckt, bis dass er schliesslig 1957 im Familiegrab z Predappio beerdigt worde isch.

Bekannti Zitat

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  • "Ich känne de Hitler, en unerträgliche Schwätzer." (Nachdäm de Hitler 1934 z Bsuech ksi isch)
  • "Wenn em Hitler sini Rassetheorie richtig wäred, müessted d Lappe die höchste Kulturträger vo Europa si."
  • "D Demokratie sind dezue gschaffe, Chrötene z schlucke." (1938)
  • Richard J. B. Bosworth: The Italian dictatorship. Problems and perspectives in the interpretation of Mussolini and fascism, Arnold, London 1998, ISBN 0-340-67728-7
  • Richard J. B. Bosworth: Mussolini, Arnold, London 2002, ISBN 0-340-73144-3
  • Giovanni DeLuna: Benito Mussolini. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten., 1978, ISBN 3-499-50270-4
  • Renzo De Felice: Mussolini. Edizinone multimediale in 4 CD-ROM, Einaudi, Turin 2001, ISBN 88-0616-106-7
  • Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus, Wagenbach, Berlin 1999, ISBN 3-8031-2300-3
  • Pierre Milza : Mussolini, Fayard, Paris, 1999. ISBN 2213604479
  • Romano Mussolini: Mein Vater, der Duce.
  • Giovanni DeLuna: Benito Mussolini. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1978, ISBN 3-499-50270-4.
  • Denis Mack Smith: Mussolini. eine Biographie. Hanser, München / Wien 1983, ISBN 3-446-13507-3.
  • Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. Wagenbach, Berlin 1999, ISBN 3-8031-2300-3.
  • Ernst Nolte: Der Faschismus in seiner Epoche. Die action française, der italienische Faschismus, der Nationalsozialismus. Piper, München 2000, ISBN 3-492-20365-5.
  • Hans Woller: Ante Portas. Mussolini in Trient 1909. In: Hannes Obermair u. a. (Hrsg.): Regionale Zivilgesellschaft in Bewegung / Cittadini innanzi tutto. Folio-Verlag, Wien / Bozen 2012, ISBN 978-3-85256-618-4, S. 486–500.
  • Richard Collier: Mussolini. Aufstieg und Fall des Duce. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-08148-X
  • Jobst Knigge: Angst vor Deutschland - Mussolinis Deutschlandbild. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8340-5.
 Commons: Benito Mussolini – Sammlig vo Multimediadateie
  1. Mattioli: Entgrenzte Kriegsgewalt. S. 312.