Bertolt Brecht

Dr Bertolt Brecht em Jôhr 1954
D Ondrschrift vom Bertolt Brecht
D Ondrschrift vom Bertolt Brecht
Dialäkt: Schwäbisch

Dr Bertolt Brecht – manchmôl hoißt’s au bloß Bert Brecht, mit-em ganza Nama hôt’r Eugen Berthold Friedrich Brecht ghoißa –, (* 10. Februar 1898 z Augschburg em boirischa Doil vom Schwôbaland, † 14. August 1956 z Oscht-Berlin) ischt a deitscher Dramatiker, Lyriker, Libreddischt ond Theaterregisseur gwäa. Er gilt als dr Begrinder vom sognannda epischa Theater.

Aus seim Leaba

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Abstammong, Jugend, Ausbildong

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s Geburtshaus vom Dichter en Augschburg, heit Brechthaus, a Gedenkstedd

Dr Bertolt Brecht kommt am 10. Februar 1898 z Augschburg uff d Welt. Sei Vaddr Berthold – dui herkemmlicha Schreibweis hôt’r au uff sein Soh ibrtraga, abr dr sell hôt da Nama a bissle abgendret – stammt us-em badischa Achern[1] ond sei Muader Sofie geborene Brezing aus-em oberschwäbischa Ort Roßberg[2] Bei dr Geburt vom Bertolt hôt sei Vaddr scho em virda Jôhr bei dr Haindl’scha Babiirfabrik en Augschburg gschaffet, zledschda als Prokurischt ond Direktr, obwohl’r bei viile vo seine Zeitgenossa als schwiirich golda hôt, als „Freigeischt“ mit oobirgerliche Neigonga. Des zeigt au dô drvoo, dass sei Kadolizismus et streng gwäa ischt, sonscht hett’r sich et evangelisch traua ond älle seine Kendr en dera Konfessioo daufa lau.[3]

Dr jonge Brecht wechst z Auschburg auf ond gôht deet au en d Schual. Em Erschda Weltkriag macht’r sei Notabidur, ond hendrher wuud’r beim Milidär zom Schaffa en dr Schreibstub vrpflichdet. Em Jôhr 1917 fangt’r ôô, z Mincha Medizin ond Nadurwissaschafda zo studiira. A bsondrs Entresse zeigt’r abr et fir dia Fecher; drom lôht’r-se schleifa ond gôht oft ens Theater.

Erfolg als Schrifdschdeller

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Wia dr Kriag rom ischt, wuud dr Brecht Theaterkritiker bei-ra Auschburger Zeidong. Neabaher schreibt’r sei erschts Theaterstick: „Trommeln in der Nacht“. Des erleabt sei Uruffihrong am 29. Sebdembr 1922 en Mincha ond schlegt ei wia a Bomb. Dô drfir kriagt’r et bloß da renommiirda Kleist-Preis; des Drama effnet-em au da Weag zo de Minchner Kammerschbiil, wo-nr 1923 a Stell als Dramaturg kriagt. Scho s Jôhr druff holt dr Max Reinhardt des jonge Talent als Schbiilleidr an sei Theater nôch Berlin. Deet beschäfdigt sich dr Brecht au intensiv mit-em Marxismus ond erwermt sich ganz arg mit sellra Lehr. Er wuud abr nia Mitgliid en dr KPD. Abr dui Beschäfdigong mit selle Schrifda reget-en zo etliche sognannde Lehrstick ôô, zom Beischbiil „Die Maßnahme“ (1930) ond „Die Horatier und die Kuratier“ (1934).

Nôch dr Scheidong vo seira Frau, dr Schauschbiilere ond Sengere Marianne Zoff, heiradet dr Brecht 1928 d Schauschbiilere Helene Weigel. Noh em gleicha Jôhr feiret dr Brecht oin vo seine greeschde Erfolg en seim dichderischa Schaffa: Am Theater am Schiffbauerdamm z Berlin kommt d „Dreigroschaopr“ mit dr kongeniala Musik vom Kurt Weill zom erschda Môl uff d Bihne. Zwoi Jôhr schbätr kommt vo deane zwoi en Leipzig d Opr „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ raus, wo zwar au an Erfolg hôt, abr an da sella vo dr „Dreigroschaopr“ et nôreicht.

Am Dag nôch-em Reichstagsbrand vrlesst dr Brecht mit seira Familie sei Hoimetland ond suacht sei Glick em Exil. Dô drbei send seine erschde wichdige Staziona en Zirich, Paris ond Moskau. Z Paris entstôht a wichdiger Beitrag firs Musiktheater, wiidr zamma mit-em Kurt Weill, s Ballett mit Gsang „Die sieben Todsünden der Kleinbürger“. En Moskau schafft dr Brecht zamma mit-em Lion Feuchtwanger ond-em Willi Bredel.

S Grab vom Bertolt Brecht ond seira Frau Helene Weigel

1941 kriagt dr Brecht fir sich ond sei Familie a Eireisevisum fir d USA. Er glaubt, en Hollywood dädet-se sich om ehn als Drehbuach-Autor reißa; abr dô deischt’r sich gewaldich. Freindschaft schliaßt’r bloß mit-em Charles Laughton, wo sei Theaterstick „Leben des Galilei“ ens Englische ibrsetzt ond am Coronet Theatre z Beverly Hills rausbrengt ond d Titlroll schbiilt. Wia d Amerikaner 1942 en da Zwoida Weltkriag eitreddet, muaß’r sich als feindlicher Auslender regischtriira lau und wuud vom FBI ibrwacht. 1947 kriagt’r a Vorladong vom „Kongressausschuss für unamerikanische Betätigungen“. Dô drnôch hôt’r vo dr „Nuia Welt“ gnauag ond beschliaßt – dr Kriag ischt enzwischa eh rom – des Land zo vrlassa.

Rickkehr nôch Deitschland

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1948 kehrt dr Brecht en sei Hoimetland zruck, abr et en d Bundesrepublik, sondern en d DDR, wo-nr z Osch-Berlin mit offene Arm empfanga wuud. Deet grindet’r mit seira Frau, dr Schauschbiilere Helene Weigel, d Theatergrubbe „Berliner Ensemble“, wo bald a Weltberihmtheit erlangt. Am 14. Auguscht 1956 erleidet dr Dichter an Herzinfarkt, wo zo seim Dood fihrt. Da Tekscht fir sein Grabstoi hôt’r selbr formuliirt:

Ich benötige keinen Grabstein, aber
Wenn ihr einen für mich benötigt,
Wünschte ich, es stünde darauf:
Er hat Vorschläge gemacht.
Wir haben sie angenommen.[4]

A kloina Auswahl vo seine Werk

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(gordnet chronologisch nôch de Jôhr vo de Urauffihronga [UA])

Stick firs Schbrechtheater

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  • Trommeln in der Nacht, Drama, UA: 29. Septembr 1922 z Mincha
  • Baal, Drama, UA: 8. Dezembr 1923 z Leipzig
  • Die Hochzeit, schbätr ombenannt en Die Kleinbürgerhochzeit, a Schauschbiil en oim Akt, UA: 11. Dezembr 1926 z Frankfurt am Main
  • Die Gewehre der Frau Carrar, a Theaterstick, UA: 16. Okdobr 1934 z Paris
  • Furcht und Elend des Dritten Reiches, Drama en 27 Szena, UA: 21. Mai 1938 z Paris
  • Leben des Galilei, Drama en 15 Szena, UA: 9. Sebdembr 1943 en Zirich
  • Mutter Courage und ihre Kinder, Drama en zwelf Bilder mit-em Ondrtitl Eine Chronik aus dem 30-jährigen Krieg, UA: 19. Abril 1941 en Zirich, vom Peter Palitzsch 1960 zo-ma Film vrarbeidet wôrra; lueg dô drzua Mutter Courage und ihre Kinder (Film).
  • Der gute Mensch von Sezuan, a Parabelstick en zäa Bilder mit-ma Vorschbiil ond ama Epilog, UA: 4. Februar 1943 en Zirich
  • Herr Puntila und sein Knecht Matti, a Volksstick, UA: 5. Juni 1948 en Zirich
  • Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, a Parabelstick en 17 Szena, UA: 10. Novembr 1958 z Stuegert
  • Schweyk im Zweiten Weltkrieg, a Drama, UA: 17. Januar 1957 z Warschau
  • Der kaukasischa Kreidekreis, a Theaterstick en fenf Uffziig mit-ma Vorschbiil, UA: 4. Mai 1948 z Northfield, Minnesota (USA)

Stick firs Musiktheater

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  • Mahagonny, schbätr ombenannt en Das kleine Mahagonny, a Songschbiil en oim Akt mit dr Musik vom Kurt Weill, UA: 17. Juli 1927 z Bada-Bada
  • Die Dreigroschenoper, a Stick mit Musik en oim Vorschbiil ond acht Bilder vom Kurt Weill, UA: 31. Auguscht 1928 z Berlin
  • Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, a Opr en drei Uffziig mit dr Musik vom Kurt Weill, UA: 9. Merz 1930 z Leipzig
  • Der Lindberghflug (Aldrnativ-Titl: Der Ozeanflug ond Der Flug der Lindberghs, a Lehrstick firs Radio mit Musik vom Kurt Weill ond-em Paul Hindemith, UA: 17. Juli 1929 z Bada-Bada
  • Happy End, a musikalischs Luschtschbiil en drei Uffziig vo dr Dorothy Lane (= Elisabeth Hauptmann) ond Songtekscht vom Brecht mit dr Musik vom Kurt Weill, UA: 2. Sebtembr 1929 z Berlin
  • Der Jasager, a Schual-Opr en zäa Bleck mit dr Musik vom Kurt Weill. Am Libreddo ischt em Brecht sei Mitarbeidere Elisabeth Hauptmann beteilgt gwäa. UA: 23. Juli 1930 z Berlin
  • Die sieben Todsünden, schbätr ombenannt en Die sieben Todsünden der Kleinbürger, a Ballett mit Gsang ond dr Musik vom Kurt Weill, UA: 7. Juni 1933 z Paris
  • Die Verurteilung des Lukullus, a Opr mit dr Musik vom Paul Dessau nôch-em Heerschbiil Das Verhör des Lukullus us-em Jôhr 1940, UA: 19. Merz 1951 z Berlin
  • An die Nachgeborenen
  • Die Lösung (aus de „Buckower Elegien“)
  • Erinnerung an die Marie A.
  • Fragen eines lesenden Arbeiters (aus de „Svendborger Gedicht“)
  • Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration (aus-em gleicha Werk)
  • Legende vom toten Soldaten
  • Morgens und abends zu lesen
  • Schlechte Zeit für Lyrik
  • Moritat von Mackie Messer (aus dr „Dreigroschaopr“)
  • Soldaten wohnen auf den Kanonen (au aus dr „Dreigroschaopr“)
  • Alabama Song (aus dr Opr „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“)
  • Denn wie man sich bettet, so liegt man (aus-em gleicha Werk)
  • Und weil der Mensch ein Mensch ist (s Einheitsfrontliad)
  • Kinderhymne
  • Solidaritätslied (gschriiba fir da Film „Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?“
  • Siegfried Melchinger: b. b. – nicht aus den schwarzen Wäldern, Ansätze zu einer Brecht-Biographie, a Artikl en dr Stuttgarter Zeitung vom 8. April 1972, S. 49
  • Heinz Kindermann, Margarete Dietrich: Taschenlexikon der deutschen Literatur, Verlag Lebendiges Wissen, München, Humboldt Daschabuach Nr. 74, zwoida Uflag vo 1958
  • Karl Heinemann: Die deutsche Dichtung, achda Ufflag vo 1930, Alfred Kröner Verlag, Leipzig
  • W. Grabert und A. Mulot: Geschichte der deutschen Literatur, Boirischer Schuelbuach-Verlag München, elfda Uflag vo 1966
  • D Ôgaba zom Schwab seine Werk ond zor Litradur, wo’s ibr-en geit, stammet zom greeschda Doil us dr deitscha Wikipedia
  • Günter Berg, Wolfgang Jeske: Bertolt Brecht. Sammlung Metzler. Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-10310-2.
  • John Fuegi: Brecht & Co. Übersetzt und berichtigt von Sebastian Wohlfeil. EVA, Hamburg 1997, ISBN 3-434-50067-7.
  • Werner Hecht: Brecht-Chronik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-40910-7.
  • Reinhold Jaretzky: Bertolt Brecht. Rowohlt, Reinbek 2006 (rororo Monographien, Bd. 50692), ISBN 3-499-50692-0.
  • Marianne Kesting: Bertolt Brecht mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 2003, ISBN 3-499-50037-X.
  • Jan Knopf: Bertolt Brecht – Lebenskunst in finsteren Zeiten: Biographie. Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3-446-24001-8.
  • Jan Knopf: Bertolt Brecht. Suhrkamp BasisBiographie 16. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-518-18216-1.
  • Werner Mittenzwei: Das Leben des Bertolt Brecht oder Der Umgang mit den Welträtseln. Suhrkamp, Frankfurt 2002, ISBN 3-518-02671-2.
  • Klaus Völker: Bertolt Brecht, Eine Biografie. Rowohlt 1988, ISBN 3-499-12377-0.
  1. Em heidiga Ortenaukreis
  2. Heitzodag a Ortsdoil vo dr Gmoid Wolfegg em Raveschburg. Uff-em Geburtsschei, wo em Brecht seine Eltra am 11. Februar 1898 en dr Pfarrei vo dr evangelischa Barfiaßerkirch z Augschburg ondrschriiba hend, hend noh boide als ihr Hoimetland „Baden“ oogäa. Gheiradet hend dia zwoi am 15. Mai 1897 z Pfullenga.
  3. Em Bertolt sei jengerer Bruadr Walter ischt Professr fir Technologii vom Babiir an dr Technischa Hochschuel en Darmstadt wôrra.
  4. Marion Siems (Hrsg): „Reclams neuer Schauspielführer“, Verlag Philipp Reclam jun. Stuttgart, 2005, S. 467, ISBN 3-15-010526-9
 Commons: Bertolt Brecht – Sammlig vo Multimediadateie

Tekscht vom Brecht

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Tekscht ibr da Brecht

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