Vili Lüüt säged, er syg dä grööscht tüütsch Dichter überhaupt. Und das isch nöd lätz: Syni Werk, wi öppe syni Fauschtdichtige oder D Lyde vom junge Werther sind i brilliantem, schönschtem klassischem Tüütsch gschribe.
De Goethe hat sich aber au i de Theeme Filosofy, Theology und Natuurwüsseschaft eso guet und bräit uusgchänt wie suscht ekän Dichter i synere Zyt. Er isch von ere Einheit vom mäntschliche Wüsse und de mäntschliche Erfaarige uusggange und hät en Zämehang gsee vo Kunscht und Natuur, vo Wüsse und Poesy und vo Religioon und Tichtig.
De Goethe sys Würke isch vilsytig gsy. De Psychoanalytiker Kurt R. Eissler redt i synere umfangryche Goethe-Studie vo 1987 vomene „kreative Genie“[1] und umryßt im syn unglaublich wyte Gsichts- und Aktivitätschreis esoo:
„Da gibt es Liebe und Freundschaft und Haß und Reisen und Feste und Krieg und Nächstenliebe; da gibt es Goethe den Höfling, den Abenteurer, den Wissenschaftler (Physiker, Mineraloge, Botaniker, Meteorologe, Anatom und Biologe), den Lehrer, den Liebhaber, den Ehemann, den Vater, den Verwalter, den Diplomaten, den Direktor der Theater und Museen, den Maler und Zeichner, den Zeremonienmeister, den Philosophen und den Politiker – und ich habe noch nicht einmal den Dichter und Dramatiker erwähnt, den Romancier, den Übersetzer, den Briefeschreiber und Kritiker.“[2]
De Goethe het sich sogar emol mit beschäidenem Erfolg ame schwyzerdütsche Gedicht versüecht.
Schweizerlied Uf’m Bergli bin i gsässe, Ha de Vögle zugeschaut; Hänt gesunge, hänt gesprunge, Hänt’s Nästli gebaut.
In ä Garte bin i gstande, Ha de Imbli zugeschaut; Hänt gebrummet, hänt gesummet, Hänt Zelli gebaut.
Uf d’Wiese bin i gange, Lugt’i Summer-Vögle a; Hänt gesoge, hänt gepfloge, Gar z’schön hänt’s getan.
Und da kummt nu der Hansel, Und da zeig i em froh, Wie sie’s mache, und mer lache Und mache’s au so.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Des Gedicht isch bi einere vu s Goethes Reise in d Schwiz oder unterem Iidruck vun däre Reis entstande.
Dr Grundstei fir d Liäbi vum Goethe zum Alemannische mueß z Säsene bi Stroßburg glegt wore sii, wu ner 1770 mit ere junge Elsässeri (Frederike Brioni) büssiärt het. 1803 het er in dr Jenaer Allgemeinen Zeitung e begeischtereti Besprächig zu dr zweite Uflag vu dr Alemannische Gedichte vum Johann Peter Hebel gschriibe – d Rezension zu dr erschte Uflag e Johr vorhär vu eberem anderem isch em nit positv gnue üsgfalle gsii. Dä Mann, wu im ditsche Sprochruum aü as „Dichterfirscht“ bezeichnet wird, het sälber e hessische Akzänt gha un isch wäge däm vu Zitgnosse gützt (ghänselet) wore. Fir dr Goethe isch dr Dialäkt „das Element, in dem die Seele ihren Atem schöpft“, wiän er in Dichtung und Wahrheit schribt.
Die zwäit Räis hät er 1779 zäme mit em Herzog Karl Auguscht vo Sachse-Weimar undernaa. Die Räis isch i s Bëërner Oberland und uf Lausanne und Gämf ggange; dezue ane händ s wider lengeri Zyt bim Laveter ghuuset. – 1796 hät de Goethe d Briefe auf einer Reise nach dem Gotthard publiziert.
1797 isch er s dritt Maal i d Schwyz choo, wider i d Innerschwyz und uf de Gottert. De Goethe hät si doo starch für Gstäi inträssiert und hät draa tänkt, d Tällsgschicht i Form vomenen Epos z schrybe (da druus isch nüüt woorde, und s isch dänn de Friedrich Schiller gsy, wo d Tällssaag in es Drama umgschribe hät). Das Maal hät er lang z Stääfe bim Maaler Johann Heinrich Meyer (em Kunschtmeyer, wie-n-em de Goethe gsäit hät) gwont. De Pricht Schweizerreise vom Jahr 1797 isch 1832 vom Johann Peter Eckermann useggëë woorde.
Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche, Frankfurter Ausgabe in 40 Bänden, einschließlich der amtlichen Schriften und der Zeichnungen, mit Kommentar und Registern. Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt/Main 1985 ff., ISBN 3-618-60213-8.
Sämtliche Werke, Münchner Ausgabe in 20 Bänden, herausgegeben von Karl Richter neueste Auflage 1986 im Carl Hanser Verlag erschienen, München, ISBN 3-446-13285-6.
Goethes Werke, Hamburger Ausgabe in 14 Bänden, mit Kommentar und Registern, herausgegeben von Erich Trunz, C. H. Beck, München 1982–2008, ISBN 978-3-406-08495-9.
Goethes Werke, Weimarer Ausgabe (oder Sophienausgabe) in 143 Bänden. Hrsg. von Paul Raabe. Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 3-423-05911-7
Jörg Drews: Sichtung und Klarheit – Kritische Streifzüge durch die Goethe-Ausgaben und die Goethe-Literatur der letzten fünfzehn Jahre. P. Kirchheim Verlag, München 1999, ISBN 3-87410-082-0.
Helmut G. Hermann (Zusammenstellung): Goethe-Bibliographie – Literatur zum dichterischen Werk. Reclam, Stuttgart 1991, ISBN 3-15-008692-2.
Lexika un Nooschlagewärk
Effi Biedrzynski: Goethes Weimar. Das Lexikon der Personen und Schauplätze. Artemis&Winkler, Zürich 1992, ISBN 3-7608-1064-0.
Richard Dobel: Lexikon der Goethe-Zitate, Deutscher Taschenbuch Vlg., München 1995, ISBN 3-423-03361-4
Martin Müller: Goethes merkwürdige Wörter. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 978-3-534-19078-2.
Rose Unterberger: Die Goethe-Chronik. Insel, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-458-17100-2.
Gero von Wilpert: Goethe-Lexikon. Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-40701-9.
Wolfgang Kohlhammer: Goethe Wörterbuch. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Wissenschaften in Göttingen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart.
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Dieter Borchmeyer: Goethe. Reihe DuMont Schnellkurs, DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8321-7628-4.
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Schönberger, Otto (Hrsg.): Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Reclam, Ditzingen 1994, ISBN 978-3-15-002002-9.
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Christoph Michel (Hrsg.): Goethe – Sein Leben in Bildern und Texten. 2. Auflage. Insel, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-458-04768-9.
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Theo Buck: Der Poet, der sich vollendet. Goethes Lehr- und Wanderjahre. Böhlau, Köln, Weimar u. Wien 2008, ISBN 978-3-412-20091-6.
Roberto Zapperi: Das Inkognito – Goethes ganz andere Existenz in Rom, C.H. Beck Verlag, München 1999, ISBN 3-406-44587-X.
Sigrid Damm: Goethes letzte Reise Frankfurt am Main 2007. ISBN 3-458-17370-6
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Wolfram Voigt, Ulrich Sucker: Johann Wolfgang von Goethe. Teubner, Leipzig 1987.(Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner, Bd. 38).
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Psychologischi Aschpäkt
Kurt R. Eissler: Goethe – Eine psychoanalytische Studie • 1775–1786, Bd.1 (Seiten 1-790), Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1987, ISBN 3-423-04457-8
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Goethe in Weimar. Dokumentation, 60 Min., Buch und Regie: Gabriele Dinsenbacher, Produktion: SWR, Erschtsändung: 10. Juli 1999, Inhaltsaagab vum Presseportal SWR-Südwestrundfunk (Wdh. v. 23. Febber 2007), abgruefe: 16. Septämber 2009