Dr Urs Widmer isch uf d Wält chuu as Suhn vum Ibersetzer, Literaturkritiker un Gymnasiallehrer Walter Widmer. Gascht im Huus Widmer isch als dr dytsch Schriftsteller Heinrich Böll gsii. Em Widmer sy Dytschlehrer am Realgymnasium Basel isch dr Autor Rudolf Graber gsii.
Derno het dr Widmer as Verlagslektor zerscht bim Walter Verlag z Oute aagfange, speter isch er zum Suhrkamp-Verlag uf Dytschland gange. Dr Verlag het er bal wider verloo, nit aber d Stadt Frankfurt am Main, wun er vu 1967 bis 1984 as freie Schriftsteller gläbt het. In däre Zyt het er Kritike fir d Frankfurter Allgemeine Zeitung gschribe un het as Dozänt fir neieri dytschi Literatur an der Universität Frankfurt glehrt. Anne 1968 het dr Widmer sy erscht Wärch publiziert, d Verzellig Alois. Im Johr 1969 het er zue dr Mitgrinder vum „Verlag der Autoren“ ghert, wu syni Theaterstucker bis hite uusechemme. Anne 1984 isch er retuurchuu in d Schwyz.
Dr Urs Widmer isch Mitglid gsii vu dr Dytschen Akademy fir Sproch un Dichtig z Darmstadt, vu dr Dytschen Akademy vu dr Darstellende Chinscht z Bensheim, vu dr Akademy vu dr Chinscht Berlin-Brandenburg un Mitglid im Grazer Forum Stadtpark.
Är het z Züri gläbt un isch iber 50 Johr mit dr Psychoanalytikeri May Perrenoud ghyrote gsii. Si hän zämme ne Dochter ghaa.
Em Urs Widmer sy umfangrych Wärch umfasst Roman, Verzellige, Essay, Theaterstuck un Heerspiil. Sy Sterki isch no dr Literaturkritik s fantasyvoll, ironisch Uusspinne vu triviale Handligsschema vu dr klassische Abentyyr- un Raisegschicht bis hii zue dr Parody und zum Surreale. Dr Widmer het u faire Syte „Fiktion“ welle schryybe, aber doderby au „megligscht vyl gsellschaftligi Wirkligkeit gspirbar wäre loo.“[1]
E bsundere Yydruck bi dr Rezensänte het sy (pseudo-)autobiografischi Trilogy iber sy Mueter (Der Geliebte der Mutter, 2000), sy Vater (Das Buch des Vaters, 2004) un si sälber (Ein Leben als Zwerg, 2006) hinterloo. Dodin diei dytli wäre, wie s doppelbeedig Spiil vu syne Eltere au sy spetere Schryybstiil beyyflusst heeb. Lies mer dr Roman Der Geliebte der Mutter as autobiografische Text, no diei dr Autor dodin dermit kokettiere, dr Suhn vum yylussryyche Schwyzer Unternämmer un Dirigänt Paul Sacher z syy. D Ambiguität vum Text zwingt nit zuen ere sonige Lääsart, duet si aber uffig heebe.
Sy Theaterstuck Top Dogs, e Sozialsatire, het dr Widmer mit em Reschisseer Volker Hesse bim Berliner Theatertreffe 1997 bresäntiert. Us entlossene Fierigschreft, dr sognännte „Top Dogs“, wäre dert „Underdogs“. In eme Outplacement-Center erlääbe si s Gruuse un s Grotesk an si sälber, wu si Andere dur Entlossig zuegfiegt hän.
Wie scho sy Vater het au dr Widmer Biecher vu andere Autoren ibnersetzt.
1945 oder die „Neue Sprache“. Studien zur Prosa der „Jungen Generation“. Pädagogischer Verlag Schwann, Düsseldorf 1966 (= Dissertation, Basel 1965)
In uns und um uns und um uns herum. In: Renate Matthaei (Hrsg.): Trivialmythen. März, Frankfurt 1970, S. 11–18 (Wiederauflagen, z. B. Area-Verlag, Erftstadt 2004, ISBN 3-89996-029-7, S. 331–339).
Das Normale und die Sehnsucht. Essays und Geschichten. Diogenes, Zürich 1972.
Die sechste Puppe im Bauch der fünften Puppe im Bauch der vierten und andere Überlegungen zur Literatur (= Grazer Poetikvorlesungen). Droschl, Graz 1991.
Das Geld, die Arbeit, die Angst, das Glück. Diogenes, Zürich 2002.
Vom Leben, vom Tod und vom Übrigen auch dies und das. Frankfurter Poetikvorlesungen. Diogenes, Zürich 2007.
Beim Wiederlesen von „Alois“. In: Renatus Deckert (Hrsg.): Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt. Suhrkamp, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-518-45864-8, S. 125–128.
Der Traum vom herrschaftsfreien Arbeiten. 1968 – vom Suhrkamp-Verlag zum Verlag der Autoren. In: Neue Zürcher Zeitung. 11./12. Juni 2011, Nr. 135, S. 21 f.
Die lange Nacht der Detektive. Kriminalstück in drei Akten. Mit einem Vorwort des Verfassers. Diogenes, Zürich 1973, ISBN 3-257-20117-6. Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1973. UA: Dezember 1973 Basel.
Nepal. Stück in der Basler Umgangssprache. Frankfurt am Main 1976.
Stan und Ollie in Deutschland. Frankfurt am Main 1979.
Züst oder Die Aufschneider. Frankfurt am Main 1979.
Dr neu Noah. Frankfurt am Main 1984.
Alles klar. Stan und Ollie in Deutschland. Frankfurt am Main 1988.
Jeanmaire. Ein Stück Schweiz. Frankfurt am Main 1992.
Der Sprung in der Schüssel. Frölicher – ein Fest. Frankfurt am Main 1992.
Sommernachtswut. Frankfurt am Main 1993.
Top Dogs. Frankfurt am Main 1996.
Die schwarze Spinne. Sommernachtswut. Frankfurt am Main 1998.
König der Bücher. Bankgeheimnisse. Frankfurt am Main 2001.
Münchhausens Enkel. Uraufführung, 2012, Zürich.
Das Ende vom Geld. Uraufführung, 24. März 2012, Staatstheater Darmstadt
Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Urs Widmer, Edition Text + Kritik (text + kritik, Band 140). München 1998, ISBN 3-88377-587-8.
Simplice Agossavi: Fremdhermeneutik in der zeitgenössischen deutschen Literatur. St. Ingbert 2003, ISBN 3-86110-339-7.
Barbara Sinic: Die sozialkritische Funktion des Grotesken. Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-631-50649-X.
Brigitte Marschall: Urs Widmer. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 2095 f.
Winfried Giesen (Hrsg.): Urs Widmer – Vom Leben, vom Tod und vom Übrigen auch dies und das. Begleitheft zur Ausstellung 16. Januar – 2. März 2007, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. Erfurt 2006, ISBN 3-86680-086-X.
Winfried Stephan, Daniel Keel (Hrsg.): Das Schreiben ist das Ziel, nicht das Buch. Urs Widmer zum 70. Geburtstag. Diogenes Verlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-257-06674-6.
Christophe Bourquin: Schreiben über Reisen, Kap. 1.2: Zur ars itineraria bei Urs Widmer. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3475-9, S. 10–15, Anm. 8 (sehr detaillierte Liste neuer Veröffentlichungen, bei Google Books lesbar)
Roman Bucheli: Ein fröhlicher Melancholiker. Mit weiteren Buchrezensionen und Theaterkritiken zu Widmer. In: NZZ, 21. Mai 2008, abgerufan am 18. März 2012.
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