Über den Himmel (altgriechischΠερὶ οὐρανοῦPeri uranú, lateinischDe caelo) ist Aristoteles’ Hauptwerk über den Aufbau des Kosmos. Die auf drei Lehrvorträgen beruhenden vier Bücher behandeln sowohl astronomische Theorien als auch Aspekte der Erde, wie z. B. die Entstehung der Elemente. Das Werk ist nicht zu verwechseln mit der pseudo-aristotelischen Schrift De mundo („Über die Welt“).
Nach Aristoteles sind die Himmelskörper die vollkommensten Realitäten, deren Bewegungen auf anderen Grundsätzen beruhen als die irdischer Körper. Letztere bestehen aus einem oder mehreren der vier klassischen Elemente (Erde, Wasser, Luft, Feuer) und sind vergänglich, während die himmlischen Körper unvergänglich und unveränderlich sind.
Im Buch II, Kapitel 4 (II,4) befasste sich Aristoteles mit der Kugelgestalt des Universums und der Erde und äußerte die Vermutung, dass die Region der Säulen des HerkulesIndien gegenüber lägen. Dass beide Küsten des Ozeans einst vereint gewesen sein müssten, sei dadurch bewiesen, dass auf beiden Erdteilen (sowohl Afrika als auch Indien) Elefanten vorkämen.[1] Diese These hat anscheinend auch Kolumbus zu seiner Entdeckungsreise inspiriert.[2]
Ein Kommentar zu dieser Abhandlung wurde von Thomas von Aquin verfasst.
Barbara Ferré, Emmanuel Brochier (Hrsg.): Thomas D’Aquin, Commentaire du Traité du Ciel d’Aristote. (Sagesses médiévales, 27). Les Belles Lettres, Paris 2024.