Charleen ist 15 Jahre alt und hat ein Faible für den Tod. Sie hört nur Musik von verstorbenen Musikern, sammelt Fotografien verendeter Tiere in einem Album und macht ein Berufspraktikum beim Bestatter. Aus einer rebellischen Laune heraus beschließt sie eines Tages sich umzubringen und steigt mit einem Föhn in die Badewanne. Der Selbstmordversuch scheitert, weil im entscheidenden Moment ihre Freundin Isa anruft. Charleen wacht im Krankenhaus wieder auf und steht plötzlich im Fokus der Aufmerksamkeit – dabei wollte sie einfach nur ihre Ruhe haben. Ihre Mutter Sabine, der von der Familie getrennt lebende Vater Jeff, Sabines neuer Freund Volker, ihre geliebte Oma Emmi, ihre Freundin Isa: Alle stellen Fragen, alle machen sich Sorgen. Außerdem muss Charleen eine Therapie bei dem skurrilen Psychotherapeuten Dr. Frei machen und dann taucht auch noch eine Frau vom sozialpsychiatrischen Dienst auf und nimmt die Familie unter die Lupe.
Beim Therapeuten begegnet Charleen ihrem Mitschüler Linus, der sie mit Witz und Beharrlichkeit umwirbt, obwohl sie ihn als „blöden Streber“ bezeichnet. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine humorvolle Freundschaft und schließlich kommt es sogar zu einem ersten Kuss. Doch dann wird Charleens neugewonnener Lebensmut auf die Probe gestellt: Linus macht einen Rückzieher, Charleen und Isa streiten sich heftig und ihre geliebte Oma Emmi stirbt. Dieses einschneidende Ereignis führt Charleen vor Augen, dass das Leben ein Geschenk ist, das man nicht wegwerfen darf. Sie versöhnt sich mit Isa und küsst Linus ein zweites Mal.
Die Welturaufführung fand Ende September 2014 auf dem Festival do Rio (Rio de Janeiro International Film Festival) statt; im Oktober 2014 folgte die Europa-Premiere auf dem Rome International Filmfestival und die Deutsche Erstaufführung auf den 48. Internationalen Hofer Filmtagen. Seitdem wurde der Film auf vielen weiteren nationalen und internationalen Festivals gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter drei Publikumspreisen.
About a Girl startete am 6. August 2015 in den deutschen Kinos, im Verleih von NFP* marketing und distribution. In Polen startete der Film bereits am 27. März 2015.[5] Seit Januar 2016 ist der Film auf DVD oder per Video-on-Demand erhältlich.
Die Erstausstrahlung einer auf 90 Minuten gekürzten TV-Fassung in der ARD verfolgten am 10. Mai 2017 zur Primetime rund 4 Millionen Zuschauer.[6]
Der Arbeitstitel des Films lautete Charleen macht Schluss. Der jetzige Titel ist an den gleichnamigen Song der Band Nirvana angelehnt, da die Protagonistin Charleen ein großer Kurt-Cobain-Fan ist.
Für den Soundtrack zu About a Girl wurden in Zusammenarbeit mit jungen deutschen Musikern zahlreiche Songs komponiert. Der Filmkomponist Sebastian Pille fungierte hier auch als Music-Supervisor, Songwriter und produzierte das Soundtrackalbum, der Musikproduzent Ralf Christian Mayer verantwortete die Aufnahmen im Gismo7-Studio im spanischen Motril. Beteiligte Bands und Künstler sind: Angela Aux (Florian Kreier) aus München, Cat Stash aus Regensburg, Livy Pear aus Berlin, die Monday Tramps aus München, Nick & June aus Nürnberg, AVEC (früher NOrah) aus Österreich, Florian Ostertag aus Stuttgart und die Berliner Band Pictures.[8]
In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk entstand die halbstündige Dokumentation Jeder Tag ein Song über die Soundtrack-Aufnahmen, die zum Kinostart im August 2015 als Kino Kino Extra im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.[9]
Bei der deutschen Erstaufführung in Hof wurde About a Girl vom Publikum gefeiert. Alle drei Vorstellungen waren ausverkauft. Auch von der Presse wurde der Film positiv aufgenommen.
Die Welt meinte About a Girl sei „ein Film der bösen, der schlagfertigen, der morbiden Dialoge – was das deutsche Kino selten kann“.[10] Der Filmdienst bewertete die Tragikomödie als „furiose Adoleszenz-Geschichte, die mit sprachlicher Komik, seltsamen Typen und mitunter monströsem Slapstick besticht und die Figuren auch in absurden Momenten plausibel macht“ und lobte die „hervorragende Inszenierung einer jugendlichen Identitätssuche“.[11]Spiegel online nannte die filmische Erzählung „ein Suchen nach dem Fehler im System“ und analysierte „der Suizidversuch passt rein in das gezeigte Leben und fällt doch gleichsam raus. Irgendwie ergibt er Sinn. Und dann wieder gar nicht. Das ist verstörend. Darin liegt die Intelligenz dieses Films.“[12] Der Rolling Stone meinte „die Fragen über das Wesen von Freundschaft und Liebe oder den Sinn von Melancholie und Tod bilden das notwendige Gegengewicht zu den schnoddrigen, auf den Punkt geschriebenen Dialogen. Sie machen diesen Film zu einem Kleinod des jungen deutschen Kinos.“[13] Auch die Frankenpost lobte „glänzende Dialoge aus gepfefferten Zickereien, Vertrauensproben und spröden Gefühlssignalen“ und stellte fest „aus allen Winkeln blitzt viel Witz, dennoch bleibt Raum für tragische Unterfütterung“.[14]Deutschlandradio Kultur hob das „pointierte Drehbuch“ hervor und meinte „sein ungewöhnliches Tempo verdankt der Film vor allem den Dialogen.“ Der Freitag urteilte „der Film erzählt in schöner Schnoddrigkeit vom Erwachsenwerden.“ Unikat nannte den Film „eine Ode an das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Und so paradox es auch klingen mag, er ist ebenso eine Ode an den Tod, der das Leben erst so wertvoll macht.“[15] Die Zeitschrift tip hob die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin hervor: „Jasna Fritzi Bauer ist zwar schon 25, aber ihr kauft man den Teenie problemlos ab. Monheim erzählte, er habe Bauer gefragt, ob sie denn immer noch einen Teenie spielen wolle, und sie sagte: ‚Eigentlich nicht, aber das Drehbuch ist so geil!‘ Recht hatte sie.“[16] Das Oberbayerische Volksblatt schrieb zur Thematik des Films: „Klingt deprimierend? Im Gegenteil. Selten war ein Film über Suizid so lebensbejahend! Die Dialoge sind witzig, aber niemals albern; zynisch, aber niemals abwertend; leichtfüßig, aber niemals seicht. Hier wird nichts verkitscht, sondern das Leben gnadenlos betrachtet.“[17]
Das italienische Onlinemagazin beSpoke schrieb nach der Europapremiere auf dem Rome International Film Festival „the real standing ovation was for “About a Girl” by the German director Mark Monheim: protagonist is the fifteen-year-old Charleen, who is going through an adolescent crisis, and from a failed suicide attempt she finds the meaning of a life that is not always lively but not even perpetually dark. Amazing screenplay, incredible the co-protagonists, starting from the headshrinker who lights up the scene with a true smart irony and makes us want to lie down on that couch.“[18] Das amerikanische Magazin Stage Buddy schrieb „the movie is intelligent and unconventional, sprinkled with a touch of whimsy à la Amelie and reminiscent of American independent films such as Garden State and Juno. The charismatic Bauer imbues the part with wit and humor."[19]
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sah den Film hingegen kritischer und urteilte „der Film zeigt, was passiert, wenn ein zu braves Drehbuch einen wilden Teenie gefangen hält.“[20]