Sein Vater August Hausrath (1806–1847) war ein angesehener Prediger und, gemeinsam mit Carl Zittel und Emil Otto Schellenberg, Führer der liberalen Partei.
1864 heiratete Hausrath Henriette Fallenstein (1840–1895), eine Schwester von Max Webers Mutter Helene Weber. Sie bekamen elf Kinder, von denen acht das Erwachsenenalter erreichten, darunter August (1865–1944) und Hans Hausrath (1866–1945). Bis zu seinem Tod lebte Hausrath mit seiner Familie in der Villa Fallenstein, Ziegelhäuser Landstraße 17; ihm folgten als Mieter Max und Marianne Weber. Bestattet wurde er, wie auch seine Ehefrau, auf dem Bergfriedhof (Heidelberg).[3]
Hausrath war kirchlich wie politisch ein dezidierter Liberaler. Unter dem Einfluss seiner Heidelberger Lehrer Richard Rothe (über den er eine Biographie verfasste) und Ludwig Häusser beteiligte er sich an der Gründung des Deutschen Protestantenvereins und wurde dessen erster Sekretär. Seine neutestamentlichen und kirchengeschichtlichen Arbeiten sind vorwiegend biographischer Natur (die breiteste Verbreitung hatte eine populäre Biographie Martin Luthers). Ihr wissenschaftlicher Wert ist begrenzt; dafür zeichnen sie sich, wie auch Hausraths Romane, durch psychologische Einfühlung aus. Wie Heinrich von Treitschke (dessen Biographie er ebenfalls schrieb) sah er den Protestantismus als Leitkultur des Kaiserreichs an; dagegen bekämpfte er Katholizismus und Sozialdemokratie. Von antisemitischen Zügen sind Hausraths Schriften nicht frei.
Geschichte der theologischen Facultät zu Heidelberg im 19. Jahrhundert. Heidelberg 1901.
Zur Erinnerung an Heinrich von Treitschke. Alte Bekannte. Gedächtnisblätter II, Leipzig 1901 (Englisch: The Life of Treitschke. In: Treitschke: his life and works. Translated into English for the first time. London : Jarrold, 1914)
Richard Rothe und seine Freunde. 2 Bde., Berlin 1902–1906.
Luthers Leben. Berlin 1904.
Unter dem Pseudonym George Taylor erschienen von ihm die historischen Romane:
Peter Kaupp: Hausrath, Adolf. In: Von Aldenhoven bis Zittler, Mitglieder der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller-Jena, die in den letzten 100 Jahren im öffentlichen Leben hervorgetreten sind. Dieburg 2000.
Guenther Roth: Max Webers deutsch-englische Familiengeschichte 1800-1950. Tübingen: Mohr Siebeck, 2001, S. 336–341.
Gottfried Gerner-Wolfhard: Adolf Hausrath (1837-1909). Kirchenpolitischer Akteur – theologischer Lehrer – historischer Schriftsteller. In: Lebensbilder aus der Evangelischen Kirche in Baden im 19. und 20. Jahrhundert, Bd. 5: Kultur und Bildung, hg. von Gerhard Schwinge. Verl. Regionalkultur, Heidelberg u. a. 2007 ISBN 978-3-89735-502-6, S. 100–121.
Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932. (Hrsg.): Rektorat der Ruprecht-Karls-Universität-Heidelberg. Springer Berlin Heidelberg Tokio. 2012. ISBN 978-3642707612
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 297–298.