Afrikanische Leuchtaugenfische | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Normans Leuchtaugenfisch (‘Poropanchax’ normani) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Procatopodidae | ||||||||||||
Fowler, 1916 |
Die Afrikanischen Leuchtaugenfische (Procatopodidae) sind eine Fischfamilie aus der Ordnung der Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes). Sie leben weit verbreitet in Afrika südlich der Sahara und im Gebiet des Nils.
Leuchtaugenfische sind meist bläulich oder grünlich glänzend gefärbte Fische. Sie werden 2 bis 15 cm (Tanganjika-Leuchtaugenfisch) lang, sind langgestreckt und nur im hinteren Körperdrittel mehr oder weniger deutlich seitlich abgeflacht. Namensgebendes Merkmal ist der Leuchtfleck in der oberen Augenhälfte, ein weiteres der knorpelige Mesethmoid (ein Schädelknochen).[1]
Leuchtaugenfische leben sowohl in langsam fließenden oder stehenden, als auch in schnell strömenden kleinen Gewässern, sowie in großen Seen. Sie sind überwiegend Schwarmfische, die sich nah der Wasseroberfläche aufhalten und von Anflugnahrung leben. Jungfische leben eher in geschützten Bereichen, während ausgewachsene Fische vor allem im freien Wasser gesehen werden. Die meisten Leuchtaugenfische laichen in feinfiedrigen Pflanzen, wo die Eier kleben bleiben (Haftlaicher). Die Eier sind relativ groß. Die Jungfische schlüpfen nach etwa 10 bis 14 Tagen.[1]
Kladogramm nach Bragança & Costa (2019) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erstmals als monophyletisch erachtet wurde die Gruppe der afrikanischen Leuchtaugenfische im Jahr 1967 von dem dänischen Ichthyologen Herluf Stenholt Clausen als Unterfamilie Procatopodinae Fowler, 1916. Damals stand diese Unterfamilie in der Familie Poeciliidae, die auch die Südamerikanischen Leuchtaugenfische und die Lebendgebärenden Zahnkärpflinge als Unterfamilien enthielt.
1981 verfasste die US-amerikanische Ichthyologin Lynne R. Parenti eine umfassende Revision der Zahnkärpflinge, in der sie die Procatopodinae als Aplocheilichthyinae bezeichnete und dieser Unterfamilie zusätzlich die Gattung Pantanodon zuordnete[2], die laut Clausen eine eigene Unterfamilie darstellte.
2000 stellte Michael J. Ghedotti alle Arten der Aplocheilichthyinae, mit Ausnahme von Aplocheilichthys spilauchen, in die Unterfamilie Procatopodinae. Aplocheilichthys spilauchen verblieb als einzige Art in der Unterfamilie Aplocheilichthyinae. Zusätzlich ordnete er die Gattung Fluviphylax in die Procatopodinae ein.[3]
2018 stellten Bragança et al. die Fluviphylax und die Pantanodon jeweils in die eigenen Familien Fluviphylacidae und Pantanodontidae. Da die afrikanischen Leuchtaugenfische näher mit den Aphaniidae und Valenciidae verwandt sind als mit den Lebendgebärenden Zahnkarpfen, wurde die Unterfamilie Procatopodinae in den Rang einer Familie erhoben. Der Familie Procatopodidae wurde nun auch die Art Aplocheilichthys spilauchen zugeordnet.[4]
Die Familie Procatopodidae umfasst folgende 78 Arten in 15 Gattungen: