Aldrans liegt auf der Mittelgebirgsterrasse südöstlich angrenzend an Innsbruck. Der Name stammt vom alten Flurnamen Allrainer Veld, das 1312 als Alrains in einer Urkunde erwähnt wurde.
Aldrans hat durch die Nähe zu Innsbruck hauptsächlich die Funktion einer Wohngemeinde. Am Ortsrand führt die Straßenbahnlinie 6 mit einer Haltestelle vorbei, wichtiger für die öffentliche Verkehrserschließung sind jedoch Regionalbusse des Mittelgebirges.
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.
Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.
Als wichtiger Ort an der Salzstraße wird Aldrans bereits in den Jahren 995–1005 als „locus Alarein“[1] im Besitz der Bischöfe von Brixen erwähnt. Dies war ursprünglich der Name eines Feldes. Es kann ein vorrömischer Personenname als Ausgangswort vorliegen.[2] 1157 schenkten die Grafen von Wolfratshausen, eine Seitenlinie der Grafen von Andechs, ihren Aldranser Besitz (hier als „Alreines“ bezeichnet) an Wiesen, Weiden, Mühlen, Schwaighöfen und Almen dem Kloster Tegernsee.[3] Bereits im Mittelalter bildete Aldrans mit Ampass eine Marktgemeinschaft. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörte der Großteil der Besitzungen in Aldrans entweder dem Tiroler Landesfürsten oder dem Stift Wilten.[4]
Die Aldranser Bevölkerung war berühmt für ihren Enthusiasmus beim Schauspiel. So sind aus den Jahren 1750 und 1757 Martinsspiele nachweisbar. Daneben gab es noch ein „Amazonentheater“, bei dem nur weibliche Schauspieler mitwirkten, was zu dieser Zeit eine absolute Besonderheit darstellte.[5]
Das Haufendorf breitet sich auf einer Terrassenlandschaft aus. Ein Dorfbrand im Jahr 1893 zerstörte nahezu vollständig die gesamte Bausubstanz.
Am Ortsrand von Aldrans wurde 1927 der Sender Aldrans errichtet. Der Mittelwellensender war für Rundfunksendungen gedacht. Die Anlage wurde später in einen Kurzwellensender umgebaut und 1984 demontiert.
Der Gemeinderat hatte 13 Mitglieder und seit dem Jahr 2016 15 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Gemeindeliste Aldrans, 3 Gemeinschaftsliste der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Selbständigen und Pensionisten, 3 Aldrans aktiv – Unabhängige Liste und 1 FPÖ.[6]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Gemeinschaftsliste der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Selbständigen und Pensionisten, 4 Aldrans Vorwärts und 3 Gemeindeliste Aldrans.[7]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Gemeinschaftsliste der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Selbständigen und Pensionisten, 5 Aldrans Vorwärts und 3 Gemeindeliste Aldrans.[8]
Blasonierung: In Gold ein schwarzer Adlerflügel, der mit einem oben eingezogenen, nach unten gerichteten goldenen Seeblatt belegt ist.
Das Gemeindewappen wurde 1979 verliehen und erinnert an die Schenkung der Grafen von Andechs an das Kloster Tegernsee im Jahr 1157. Der Adlerflügel erinnert an die Andechser, die einen Adler im Wappen führten, das Seeblatt ist dem Wappen des Klosters Tegernsee entnommen.[13]
↑Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen: vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert (= Acta Tirolensia. Band 1). Innsbruck: Wagner 1899, Nr. 39.
↑Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S.92ff.
↑Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S.106–107, Nr. 514.
↑Erwin Stockhammer: Im Reich des Patscherkofel: Sagen und Fakten rund um Innsbrucks Hausberg. Wagner, Innsbruck 1961.