Allen George Debus (* 16. August 1926 in Chicago, Illinois; † 6. März 2009 in Deerfield, Illinois) war ein US-amerikanischer Wissenschaftshistoriker, der sich insbesondere mit Geschichte von Chemie und Alchemie befasste.
Allen Debus ging in Evanston zur Schule und studierte Chemie (und Chemieingenieurwesen) sowie Geschichte an der Northwestern University mit dem Bachelor-Abschluss in Chemie 1947. Danach setzte er sein Studium an der Indiana University fort, wo er 1949 seinen Master-Abschluss in Geschichte bei John J. Murray mit einer Arbeit über Geschichte der Chemie erhielt (Robert Boyle and Chemistry in England 1660-1700). Außerdem besuchte er Chemie-Kurse. Nach dem Abschluss 1951 arbeitete er bis 1956 als Chemiker in den Abbott Laboratories, befasste sich aber nebenbei weiter mit Wissenschaftsgeschichte. 1956 begann er ein Promotionsstudium bei I. Bernard Cohen an der Harvard University. Ein Aufsatz über die Paracelsus-Nachfolger in England verschaffte ihm 1957 den Bowdoin-Preis (einen zweiten erhielt er 1958) und er ging 1959 mit einem Fulbright-Stipendium nach England zu intensiveren Quellenstudien. Hier traf er unter anderem Walter Pagel und arbeitete bei Douglas McKie am University College London. Nach der Promotion 1961 in Harvard (The English Paracelsians: a study of Iatochemistry in England 60 1640) wurde er 1961 Assistant Professor für Wissenschaftsgeschichte (Fakultät für Geschichte) an der University of Chicago bei William McNiell (nebenbei gab er dort auch Physik-Unterricht). Nach Erscheinen seines Buches über die englischen Paracelsus-Anhänger wurde er 1965 Associate Professor. Er war Mitgründer und erster Direktor (von 1971 bis 1978) des 1970 gegründeten Morris Fishbein Center an der Universität Chicago und wurde 1978 Morris Fishbein Professor für Geschichte der Wissenschaft und Medizin. 1996 emeritierte er.
1966/67 war er Gastwissenschaftler an der University of Cambridge (Churchill College, wo er Fellow war) als Guggenheim Fellow und er war 1972/73 am Institute for Advanced Study. Außerdem war er Gastprofessor an der Arizona State University und der Universität von São Paulo.
Debus befasste sich insbesondere mit der Geschichte der Chemie, Alchemie und Pharmazie in der Renaissance und im Barock. Bekannt wurde er 1965 durch sein Buch The English Paracelsians. Er gab Texte von Elias Ashmole, John Dee und Robert Fludd heraus.[1]
1994 erhielt er die George-Sarton-Medaille und 1978 den Pfizer Award der History of Science Society. 1987 erhielt er den Dexter Award der American Chemical Society und er erhielt 1978 den Edward Kremers Award des American Institute of the History of Pharmacy. Er war Fellow der American Association for the Advancement of Science.
1985 wurde er Ehrendoktor der Katholischen Universität Löwen. Er war seit 1951 mit Brunilda Lopez Rodriguez verheiratet und hatte drei Kinder. Er veröffentlichte auch als Diskograph.
Bücher:
Einige Aufsätze:
Als Herausgeber:
Sonstige Bücher:
Personendaten | |
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NAME | Debus, Allen G. |
ALTERNATIVNAMEN | Debus, Allen George (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Wissenschaftshistoriker |
GEBURTSDATUM | 16. August 1926 |
GEBURTSORT | Chicago, Illinois |
STERBEDATUM | 6. März 2009 |
STERBEORT | Deerfield, Illinois |