Alpheus Hyatt Verrill (geboren am 23. Juli1871 in New Haven, Connecticut; gestorben am 14. November1954 in Chiefland, Florida) war ein amerikanischer Schriftsteller, produktiver Autor populärwissenschaftlicher Artikel und Bücher, von Jugendschriften und von Erzählungen, die in den zeitgenössischen Pulp-Magazinen erschienen. Bekannt ist er heute vor allem als Verfasser von Science-Fiction. Außerdem war er Naturforscher und Archäologe, Illustrator und Erfinder fotografischer Techniken.
Er war der Sohn des Zoologen Addison Emery Verrill, der ihn auch in Naturwissenschaften unterrichtete. Verrill wurde an der Yale University School of Fine Arts als Künstler ausgebildet. Er arbeitete als Illustrator für die naturgeschichtlichen Artikel von Webster’s International Dictionary (1896) und für das Clarendon Dictionary. 1920 erfand der den „autochromen Prozess“, ein frühes Verfahren der Farbfotografie. Als Naturforscher und Archäologe arbeitete er lange Jahre in Süd- und Mittelamerika: von 1903 bis 1906 in Dominica, von 1913 bis 1917 in Britisch-Guayana und danach bis 1921 in Panama. Er war bis ins hohe Alter Teilnehmer an Expeditionen in diesen Gebieten. 1933 bis 1934 unternahm er Unterwasserausgrabungen in der Karibik.
Verrill war ein ausgesprochen produktiver und zu seiner Zeit sehr bekannter Autor, der 115 Bücher und hunderte von Artikeln zu den verschiedensten Themen aus den Bereichen der Naturwissenschaften, Technik und der Geschichte verfasste, die sich oft an ein jugendliches Publikum wandten. Allerdings wurde die wissenschaftliche Zuverlässigkeit seiner populärwissenschaftlichen Arbeiten von mehreren Rezensenten in Frage gestellt.
Seine phantastischen Romane und Erzählungen, mit denen er ein regelmäßiger Beiträger in Amazing Stories und Amazing Stories Quarterly war, handeln oft von der Begegnung jugendlicher Protagonisten mit verlorenen Zivilisationen irgendwo in entlegenen Dschungeln Mittel- und Südamerikas. Ein Beispiel hier ist der Roman The Golden City (1916), in dem der junge Frank Ellis mit seinem Begleiter Mr. Andrews im Dschungel Guyanas einen unbekannten Kannibalenstamm und eine verlorene Stadt finden. In der offenbar von einem Meteoreinschlag zerstörten, äonenalten Ruinenstadt finden sie reichlich Gold und andere Schätze. In diese Gruppe von Erzählungen gehören auch die Serien der Boy Adventurers und der Radio Detectives.
Verrill hatte 1892 Kathryn L. McCarthy geheiratet und mit ihr vier Kinder. 1944 heiratete er Lida Ruth Shaw. 1954 ist Verrill im Alter von 83 Jahren gestorben.
Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Wolfgang Jeschke: Lexikon der Science Fiction Literatur. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-02453-2, S. 1005 f.
Walter Gillings: Verrill, A(lpheus) Hyatt. In: Noelle Watson, Paul E. Schellinger: Twentieth-Century Science-Fiction Writers. St. James Press, Chicago 1991, ISBN 1-55862-111-3, S. 827–829.