Amarante | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Staat: | Portugal | |||||
Region: | Norte | |||||
Unterregion: | Tâmega e Sousa | |||||
Distrikt: | Porto | |||||
Concelho: | Amarante | |||||
Koordinaten: | 41° 16′ N, 8° 4′ W | |||||
Einwohner: | 52.116 (Stand: 19. April 2021)[1] | |||||
Fläche: | 301,3 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2] | |||||
Bevölkerungsdichte: | 173 Einwohner pro km² | |||||
Kreis Amarante | ||||||
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Einwohner: | 52.116 (Stand: 19. April 2021)[1] | |||||
Fläche: | 301,3 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2] | |||||
Bevölkerungsdichte: | 173 Einwohner pro km² | |||||
Anzahl der Gemeinden: | 26 | |||||
Verwaltung | ||||||
Adresse der Verwaltung: | Câmara Municipal de Amarante Alameda Teixeira de Pascoaes 4600-011 Amarante | |||||
Präsident der Câmara Municipal: | José Luís Gaspar (PSD/CDS) | |||||
Website: | www.cm-amarante.pt |
Amarante [Stadt in der portugiesischen Region Norte mit etwa 9.900 Einwohnern. Sie liegt am Tâmega, einem Nebenfluss des Douro.
] ist eineSeit 2017 trägt die Stadt die UNESCO-Auszeichnung City of Music.
Archäologische Funde belegen eine Besiedlung seit der Altsteinzeit, insbesondere aus der Bronzezeit stammen hier zahlreiche Funde. Der Ortsname geht möglicherweise auf die Bezeichnung Villa Amaranthi zurück, in Verbindung mit dem hiesigen Landgut (Villa rustica) des römischen Feldherrn Amarantus. Eine andere, ebenfalls auf römische Zeit zurückgehende Erklärung des Ortsnamens sieht den Begriff ad Maranus (lat. für „beim Gebirge Marão“) als Ursprung. Eine weitere Theorie, die sich in der 1814 veröffentlichten Stadtgeschichte findet, führt den Ortsnamen auf den hier um 360 v. Chr. von keltiberischen Turdulen gegründeten Ort Araduca zurück. Hiernach nahm der römische General Seneciones nach der Eroberung des Ortes den Beinamen Amarantus an, von Ante Maranum (lat. für „vor dem Gebirge Maranus“, heute Marão).[3]
Erste Bekanntheit erhielt der Ort durch das Wirken des hl. Gonçalo de Amarante (port. auch São Gonçalo, 1187–1259). Der Dominikaner aus Vizela ließ sich hier nach seinen Pilgerreisen nach Jerusalem und Rom in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nieder. Ihm verdankt der Ort unter anderem seine bekannte Brücke über den Tâmega. Infolge seines vielfältigen Wirkens entwickelte sich Amarante zu einem Wallfahrtsort mit wachsender Bevölkerung. Im 16. Jahrhundert ermöglichte König Johann III. den Bau des Klosters São Gonçalo an der Stelle, an der Ordenspriester wirkte und bestattet wurde.
Im Verlauf der Napoleonischen Invasionen Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte Amarante starke Zerstörungen. Bekannt wurde die erfolgreiche Verteidigung der strategisch wichtigen Brücke am 18. April 1809 unter der Leitung des portugiesischen Offiziers Silveira, der anschließend den Grafentitel de Amarante erhielt. Zudem trägt Amarante seither im Stadtwappen den Turm- und Schwertorden, den die Kleinstadt danach verliehen bekam.
Der Kreis Amarante erlebte deutliche Erweiterungen im Verlauf der verschiedenen Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution 1822, als die zuvor eigenständigen Kreise von Gestaço, Gouveia und Santa Cruz de Riba Tâmega aufgelöst wurden.
Im 20. Jahrhundert bereicherten verschiedene Schriftsteller, Maler und andere Künstler aus Amarante das kulturelle Leben des Landes, darunter Teixeira de Pascoaes und Amadeo de Souza-Cardoso. Am 8. Juli 1985 wurde die bisherige Kleinstadt (Vila) Amarante zur Stadt (Cidade) erhoben, das Datum ist heute kommunaler Feiertag.[4]
Der Kreis Amarante ist landwirtschaftlich geprägt. Besondere Bedeutung hat der Weinbau, hauptsächlich durch den Vinho Verde. An Industriebetrieben sind Unternehmen der Holzverarbeitung, des Baugewerbes, der Metallverarbeitung und der Lebensmittelindustrie ansässig. Der international tätige Baukonzern Mota-Engil, einer der 50 größten in Europa, stammt aus Amarante und hat hier weiterhin seinen Sitz, wenngleich die Hauptverwaltung heute in Porto angesiedelt ist.
Der Fremdenverkehr im Kreis hat an Bedeutung gewonnen, sowohl durch Hotelbetriebe als auch durch Einrichtungen des Turismo rural. Überregional bekannt ist zudem das hiesige Kunsthandwerk. Neben Strickwaren und Töpfereien ist insbesondere das Flechthandwerk zu nennen, das unter anderem die ursprünglich zur Weinlese benötigten Körbe fertigt.[5]
Bis 2009 war Amarante über die 1909 eröffnete Linha do Tâmega an das Eisenbahnnetz des Landes angebunden. Die Linie wurde eingestellt und durch Busverkehr ersetzt.
Die Stadt liegt an der Autobahn A4, die vom Küstenort Matosinhos im Großraum Porto über Vila Real und Bragança bis zur spanischen Grenze führt. Über die Nationalstraße N101 ist Amarante zudem mit dem 40 km nördlich gelegenen Guimarães und dem 40 km südlich gelegenen Peso da Régua verbunden.
Amarante ist Sitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Porto. Am 19. April 2021 hatte er auf einer Fläche von 301,3 km²[1] 52.116 Einwohner.
Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Celorico de Basto, Mondim de Basto, Vila Real, Santa Marta de Penaguião, Baião, Marco de Canaveses, Penafiel, Lousada sowie Felgueiras.
Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich deren Zahl von 40 auf 26 verringerte.[6]
Die folgenden Gemeinden (Freguesias) umfasst der Kreis Amarante:
Gemeinde | Einwohner (2021) |
Fläche km² |
Dichte Einw./km² |
LAU- Code |
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Aboadela, Sanche e Várzea | 1.447 | 30,45 | 48 | 130141 |
Amarante (São Gonçalo), Madalena, Cepelos e Gatão | 11.564 | 15,21 | 760 | 130142 |
Ansiães | 516 | 27,19 | 19 | 130103 |
Bustelo, Carneiro e Carvalho de Rei | 827 | 23,43 | 35 | 130143 |
Candemil | 586 | 12,01 | 49 | 130107 |
Figueiró (Santiago e Santa Cristina) | 3.634 | 8,11 | 448 | 130144 |
Fregim | 2.730 | 10,37 | 263 | 130112 |
Freixo de Cima e de Baixo | 3.451 | 8,81 | 391 | 130145 |
Fridão | 664 | 7,87 | 84 | 130115 |
Gondar | 1.536 | 9,64 | 159 | 130117 |
Jazente | 517 | 3,35 | 154 | 130118 |
Lomba | 820 | 3,63 | 226 | 130119 |
Louredo | 630 | 3,60 | 175 | 130120 |
Lufrei | 1.594 | 6,45 | 247 | 130121 |
Mancelos | 2.829 | 12,13 | 233 | 130123 |
Olo e Canadelo | 434 | 19,51 | 22 | 130146 |
Padronelo | 754 | 2,48 | 303 | 130126 |
Real, Ataíde e Oliveira | 4.557 | 10,96 | 416 | 130147 |
Rebordelo | 267 | 15,66 | 17 | 130128 |
Salvador do Monte | 894 | 7,48 | 120 | 130129 |
São Simão de Gouveia | 577 | 12,49 | 46 | 130134 |
Telões | 3.939 | 14,47 | 272 | 130135 |
Travanca | 2.012 | 8,69 | 232 | 130136 |
Vila Caiz | 2.849 | 8,52 | 334 | 130138 |
Vila Chã do Marão | 825 | 6,71 | 123 | 130139 |
Vila Garcia, Aboim e Chapa | 1.663 | 12,08 | 138 | 130148 |
Kreis Amarante | 52.116 | 301,30 | 173 | 1301 |
Einwohnerzahl im Kreis Amarante (1801–2011) | ||||||||
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1801 | 1849 | 1900 | 1930 | 1960 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 |
1.416 | 15.918 | 32.931 | 37.796 | 47.823 | 54.159 | 56.092 | 59.638 | 56.450 |
Am 16. April 1997 wurde ein Brandanschlag auf eine Diskothek verübt, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen. Man vermutet, dass der Attentäter dem Zuhältermilieu zuzuschreiben ist.[8][9] Auf den Tag genau drei Jahre später kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall durch Giftgas in einer Diskothek in Lissabon, bei dem sieben Menschen starben und 65 verletzt wurden.[10]