Aminopyralid

Strukturformel
Strukturformel von Aminopyralid
Allgemeines
Name Aminopyralid
Andere Namen

4-Amino-3,6-dichlorpyridin-2-carbonsäure

Summenformel C6H4Cl2N2O2
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 150114-71-9
EG-Nummer (Listennummer) 604-721-7
ECHA-InfoCard 100.110.366
PubChem 213012
ChemSpider 184712
Wikidata Q4746469
Eigenschaften
Molare Masse 207,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

163,5–165,2 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (2,48 g·l−1 bei 18 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 319
P: 305+351+338[2]
Toxikologische Daten

> 5000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Aminopyralid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Pyridincarbonsäuren.

Aminopyralid, ein Herbizid aus der Klasse der synthetischen Auxine, wurde von Dow Chemical entwickelt und 2007 auf den Markt gebracht.[1]

Die Verbindung wird gegen Problemunkräuter wie Ampfer, Disteln, Hahnenfuß-Arten, Traubenkräuter (Ambrosia) und Greiskräuter verwendet. Es wirkt außerdem gegen Brennnesseln, Löwenzahn, Vogelmiere und holzige Pflanzen wie Rubus (z. B. Brombeeren und Himbeeren), dabei besitzt Aminopyralid eine sehr gute Grasverträglichkeit.[1] Aminopyralid ist auch gegen einzelne Nutzpflanzen, wie z. B. Hülsenfrüchtler und Nachtschattengewächse (Kartoffeln), mit einem NOEL von ca. 0,025 g a.e./ha extrem wirksam.[3]

Aminopyralid ist in vielen Staaten der EU, auch in Deutschland und Österreich, sowie in der Schweiz als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln zugelassen.[4]

Remante Wirkung

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Aminopyralid wird in Gräsern zu einer inaktiven Cellulose-Verbindung metabolisiert. An Cellulose gebundenes Aminopyralid wird unter anaeroben Bedingungen nicht abgebaut und kann nach Ausbringung mit Mist, Gülle, Jauche, Kompost oder Gärsubstrat wieder reaktiviert werden. Dies kann zu Schäden an Nutzpflanzen führen.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Eintrag zu Aminopyralid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 21. Mai 2014.
  2. a b Datenblatt Aminopyralid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 21. Mai 2017 (PDF).
  3. a b Aminopyralid - Sicherheitsstrategie (Memento vom 19. April 2011 im Internet Archive).
  4. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Aminopyralid in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Aminopyralid“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands, abgerufen am 20. März 2016.