Andolsheim

Andolsheim
Andolsheim (Frankreich)
Andolsheim (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Colmar-Ribeauvillé
Kanton Colmar-2
Gemeindeverband Colmar Agglomération
Koordinaten 48° 4′ N, 7° 25′ OKoordinaten: 48° 4′ N, 7° 25′ O
Höhe 185–192 m
Fläche 11,60 km²
Einwohner 2.195 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 189 Einw./km²
Postleitzahl 68280
INSEE-Code
Website www.andolsheim.fr

Mairie Andolsheim

Andolsheim ist eine französische Gemeinde mit 2195 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Andolsheim liegt zwischen der Ill im Westen, der D415 im Osten, Sundhoffen im Süden und dem Weiler Wihr-en-Plaine, der zu Horbourg-Wihr gehört, im Norden, fünf Kilometer südöstlich von Colmar.

Andolsheim, oder früher auch Ansoldsheim,[1] wurde als Ansulfishaim (Andulfs Heim) erstmals im Jahr 768 urkundlich erwähnt.[2] Die Ortsnamen auf -heim sind ab dem 6. Jahrhundert in Mode gekommen, sie sind Zeugnis der fränkischen Landnahme.[3]

Bis 1324 war der Ort Lehen der Seigneurs von Horbourg, dann fiel Horbourg, und damit auch Andolsheim, an die Grafen von Württemberg, die 1538 die Reformation einführten.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Andolsheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Colmar im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bevölkerungszahlen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
1780 „ansehnliches Pfarrdorf“[1]
1793 660 [4]
1806 811 [4]
1821 970 davon 890 Evangelische und 80 Katholiken[5]
1872 970 am 1. Dezember, in 219 Häusern;[6] nach anderen Angaben 1016 Einwohner[7]
1880 935 am 1. Dezember, auf einer Fläche von 1160 ha, in 145 Häusern, davon 872 Protestanten und 63 Katholiken[8]
1885 886 [9]
1906 734 [4]
1910 730 am 1. Dezember, auf einer Fläche von 1000 ha[10][11]
Anzahl Einwohner seit Mitte des 20. Jahrhunderts
Jahr 1946 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2005 2017
Einwohner 645 751 871 1088 1091 1565 1985 2227 2162
Quelle: Cassini und INSEE[4]

Sehenswürdigkeiten

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Lutherische Kirche St. Georg

Eine ursprüngliche Kirche in Andolsheim wurde 801 erstmals urkundlich erwähnt, sie war damals Saint Denis geweiht. Mit der Einführung der Reformation geriet der Schutzpatron der Kirche in Vergessenheit. Von 1687 bis 1883 wurde die Kirche als Simultankirche genutzt und Saint Georges geweiht. Vom mittelalterlichen Gebäude existiert heute nur noch der Glockenturm und der Chor aus dem 13. Jahrhundert. Um 1650 wurde das Kirchenschiff umgebaut. 1737 wurde das Westportal eingerichtet und 1838 die Westfassade erneuert. 1985 wurde das Innere der Kirche renoviert, die heute zur Pfarrei Sundhoffen gehört. Die Kirchenorgel wurde um 1780 von Martin Bergäntzel konstruiert. 1958 wurde die Orgel restauriert und von 1979 bis 1980 erneuert.

Katholische Kirche St. Georg

Die katholische Kirche Saint-Georges wurde von 1882 bis 1883 gebaut und beendete die katholische Nutzung der anderen Kirche Saint-Georges. Das Innere der Kirche wurde allerdings erst 1890 fertiggestellt. Diese Kirche wurde ebenfalls 1985 renoviert. Sie gehört zur Pfarrei Horbourg-Wihr.[12]

An der Mairie (Bürgermeisterei) steht ein Grenzstein aus dem Jahre 1754, auf dem das Wappen der Herzöge von Württemberg abgebildet ist.[13]

Wichtige Erwerbszweige der Andolsheimois sind Ackerbau, Weinbau, Obstbau und die Zucht von Hausrindern, Hausschafen und Hausschweinen.[14]

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 91–93.
Commons: Andolsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S. 150–151.
  2. Histoire auf andolsheim.fr in Französisch.
  3. Die Gelbe Bürg in fränkischer Zeit Abgerufen am 6. Dezember 2009.
  4. a b c d Andolsheim - statistische Angaben des Arbeitskreises für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  5. Johann Friedrich Aufschlager: Das Elsass. Neue historisch-topographische Beschreibung der beiden Rhein-Departemente, Zweiter Theil, Johann Heinrich Heitz, Straßburg 1825, S. 98.
  6. C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 50.
  7. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Spalte 2.
  8. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 52, Ziffer 677.
  9. Michael Rademacher: Landkreis Colmar, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Andolsheim, Kreis Colmar, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Andolsheim.
  11. Landkreis Colmar - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  12. Eintrag Nr. 68007 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  13. Eintrag Nr. 68007 in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch).
  14. Vie économique auf andolsheim.fr in Französisch.