Andreas Vojta

Andreas Vojta


Andreas Vojta in München, 2022

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 9. Juni 1989 (35 Jahre)
Geburtsort Österreich
Karriere
Bestleistung 1:03:18 h (Halbmarathon)
28:06,88 min (10.000 m)
Verein team2012.at
Trainer Wilhelm Lilge
Status aktiv
letzte Änderung: 27. September 2021

Andreas Vojta (* 9. Juni 1989) ist ein österreichischer Mittelstreckenläufer aus Gerasdorf bei Wien. Der Österreichische Leichtathlet des Jahres 2010 und Elfte bei den Europameisterschaften von Barcelona feierte seine bisher größten Erfolge über 1500 Meter.

Sportliche Laufbahn

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Andreas Vojta begann seine Laufkarriere beim LCC Wien. Dort wurde er zunächst von Renata Sitek trainiert und stieg dann in die Trainingsgruppe des sportlichen Leiters Wilhelm Lilge auf. Diesem folgt Vojta, nach dessen Trennung vom LCC Wien, zu seinem neuen Verein team2012.at.[1]

2009 erzielte Vojta seinen ersten Staatsmeistertitel in der allgemeinen Klasse. Die 1500 Meter wurden in den nächsten Jahren zu seiner Spezialdisziplin.

Im Jahr 2010 etablierte sich Vojta an der nationalen Spitze im Mittelstreckenlauf. Am 3. Juli 2010 stellte er beim Memorial Leon Buyle in Oordegem (Belgien) seine damalige Bestzeit über 1500 Meter auf und erfüllte in 3:40,79 min die Limite für die Europameisterschaften in Barcelona.[2] Dort erreichte Vojta das Finale, in dem er den elften Platz belegte.[3][4]

Andreas Vojta hinter Haile Gebrselassie beim Vienna City Marathon 2011
Vojta mit dem Leichtathletikteam und Bundespräsident Heinz Fischer vor den Olympischen Spielen 2012 in London

In der Hallensaison 2011 scheiterte Vojta zunächst beim Indoor Classic Vienna knapp an der Norm von 3:43,50 min für die Halleneuropameisterschaften 2011 in Paris.[5] Beim darauffolgenden Sparkassen Cup in Stuttgart erfüllte er jedoch die Limite mit 3:41,85 min.[6] Bei den Halleneuropameisterschaften in Paris schied Vojta im Vorlauf aus und belegte insgesamt den 21. Platz.

Am 2. Juli gelang Vojta ein weiterer großer Fortschritt in seiner Karriere: Der Gerasdorfer lief beim Meeting in Uden (Niederlande) mit 3:37,82 min eine neue persönliche Bestzeit und unterbot dabei das Limit für die Olympischen Spiele 2012 in London. Gleichzeitig qualifizierte er sich mit dieser Zeit auch für die Weltmeisterschaften 2011 in Daegu.[7] Zwei Wochen später verpasste er bei den U23-Europameisterschaften in Ostrava nur hauchdünn eine Medaille. Im Finallauf am 17. Juli 2011 belegte er nach einem taktischen Rennen mit extrem schneller Schlussrunde, nur 33 Hundertstelsekunden hinter Sieger Florian Carvalho (FRA), Platz vier.[8]

Olympische Spiele 2012

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2012 konzentrierte sich Vojta ganz auf die Olympischen Spiele in London. Beim Indoor Classic Vienna am 31. Jänner verbessert er seine Hallenbestleistung um 2,86 Sekunden auf 3:38,99 min und setzt sich damit zu diesem Zeitpunkt an die Spitze der Europarangliste und auf Platz 3 der Weltjahresbestenliste.[9] Bei den Europameisterschaften in Helsinki lief Vojta im Semifinale die schnellste Zeit aller Teilnehmer, im Finale musste er sich aber aufgrund eines Sturzes 200 Meter vor dem Ziel mit Platz zehn begnügen.[10]

Bei den Olympischen Spielen in London konnte er sich seinen Traum vom Semifinaleinzug nicht erfüllen. Für ihn war im Vorlauf Endstation.[11]
Allerdings sorgte Vojta in anderer Hinsicht für positive Schlagzeilen: Er trug mit seinen Aussagen wesentlich dazu bei, dass der Marokkaner Amine Laalou nach gezielten Tests des Dopings überführt wurde und bei den Olympischen Spielen nicht antreten durfte.[12]

Nach London glänzte Vojta noch über die 1000 Meter: Binnen weniger Tage verbesserte er zwei Mal seine Bestmarke und blieb beim Gugl-Meeting mit einer Zeit von 2:18,34 min nur 14 Hundertstelsekunden über dem 30 Jahre alten ÖLV-Rekord von Robert Nemeth.[13]

Am 21. Februar 2013 startete Vojta bei der top-besetzten XL-Gala in Stockholm und verbesserte dort den österreichischen Hallenrekord über 1000 Meter um ca. drei Sekunden. Bei den Halleneuropameisterschaften im schwedischen Göteborg erreichte Vojta nach einem Sturz im Vorlauf nur den 14. Platz. Im Mai 2013 konnte er in Wien den Steffl-Turmlauf gewinnen. Er brauchte 1:24,77 min für die 343 Stufen und 67 Höhenmeter im engen Südturm des Wiener Stephansdoms und konnte damit eine neue Rekordzeit einstellen.

Im Sommer war für ihn bei den Freiluftweltmeisterschaften in Moskau im Vorlauf ebenso Endstation, wie 2014 bei den Hallenweltmeisterschaften in Sopot.[14] und auch bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich, wo er zudem wegen Behinderung eines Kontrahenten disqualifiziert wurde.[15]

2017 wurde er Staatsmeister über 1500 und 5000 Meter. 2018 trat er bei den Freilufteuropameisterschaften in Berlin erstmals über die 5000 Meter an. Dort belegte er 13:42,75 min den 20. Rang.[16] 2018 wurde er auch Staatsmeister über 10.000 m auf der Bahn.

2019 belegte er bei den Halleneuropameisterschaften in Glasgow über die 3000 Meter mit 8:09,72 min den 25. Rang.[17] Im April 2020 legte der 30-Jährige bei einem Trainingslauf die 10-Kilometerdistanz in 28:28 min zurück.[18] Damit würde sich Vojta auf Platz zwei in der ewigen österreichischen Bestenliste hinter Günther Weidlinger (28:10 min) einreihen.

2021 gelang ihm beim Monaco Run mit 13:49 min ein neuer österreichischer Rekord im 5-Kilometer-Straßenlauf.[19] Im September wurde der 32-Jährige Österreichischer Meister über 10.000 Meter.[20]

2022 qualifizierte sich Vojta für die Europameisterschaften in München, wo er über die 10.000 Meter den 22. Platz belegte.[21]

Andreas Vojta ist ein Sohn des ehem. Gerasdorfer Bürgermeisters Alexander Vojta.

  • 2010 – Vojta wurde zum Österreichischen Leichtathleten des Jahres gewählt und erhielt den „Goldenen Emil“.[22]

Sportliche Erfolge (Auswahl)

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2021
  • 1. Platz 10.000 m Bahn Österreichische Staatsmeisterschaften
2018
2017
2016
2014
2013
2012
  • 1. Platz 10.000 m Österreichische Staatsmeisterschaften
  • 16. Platz Studenten-Crosslauf-Weltmeisterschaften in Lodz[23]
  • 1. Platz Österreichische Staatsmeisterschaften Crosslauf Kurzstrecke
  • 1. Platz 1500 m Österreichische Hallenstaatsmeisterschaften
  • 1. Platz 3000 m Österreichische Hallenstaatsmeisterschaften
  • 1. Platz 1500 m Indoor Classic Vienna
  • 10. Platz 1500 m Europameisterschaften in Helsinki
  • 36. Platz 1500 m Olympische Spiele in London
2011
2010
2009
2008
  • 1. Platz Österreichische Meisterschaften 10 km Straßenlauf U20
  • 1. Platz 1500 m Österreichische Juniorenmeisterschaften U20
  • 1. Platz Österreichische Staatsmeisterschaften Crosslauf U20
  • 1. Platz Internationaler Wiener Silvesterlauf
2006
  • 1. Platz 3000 m Österreichische Hallenmeisterschaften U18
  • 1. Platz 2000 m Hindernis Österreichische Jugendmeisterschaften U18

Persönliche Bestzeiten

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(Stand: 12. Februar 2024)

Halle
Freiluft
Commons: Andreas Vojta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. "Doping-Gegner Lilge vom Pumper-Klub LCC gekündigt" auf diepresse.com
  2. "Andreas Vojta läuft zur EM" (Memento vom 21. August 2014 im Internet Archive) auf team2012.at
  3. "Moseley zu langsam, Vojta überrascht" auf derstandard.at
  4. "Bisher zweitbestes ÖLV Ergebnis" auf sport.orf.at
  5. "Indoor Classic Vienna 2011" (Memento vom 8. Dezember 2012 im Internet Archive) auf oelv.at
  6. "Andreas Vojta läuft ins EM-Team für Paris" (Memento vom 22. November 2015 im Internet Archive) auf noen.at
  7. "Wahnsinn: Vojta läuft Olympia-Limit" auf HDsports.at
  8. "Blech für Vojta bei U-23 EM " auf HDsports.at
  9. "Vojta mit Europa-Saisonbestzeit über 1500 m"@1@2Vorlage:Toter Link/kurier.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven) auf kurier.at
  10. "Vojta stürzt im EM-Finale" auf HDsports.at
  11. HDsports.at: Majewski und Dibaba verteidigen Titel. 3. August 2012
  12. HDsports.at: Vojta mit couragierter Anti-Doping-Aktion. 6. August 2012
  13. HDsports.at: Jahresweltbestleistung in Linz; Vojta und Franzmair sensationell!. 20. August 2012
  14. HDsports.at: Vojta im WM-Vorlauf out. 7. März 2014
  15. Vojta über 1.500 m disqualifiziert. In: sport.orf.at. 15. August 2014, abgerufen am 4. November 2018.
  16. 17-Jähriger Norweger zweifacher Europameister; Andreas Vojta chancenlos. In: HDsports.at. 11. August 2018, abgerufen am 12. August 2018.
  17. Leichtathletik Hallen-EM 2019: Andreas Vojta und Susanne Walli ohne Chance. In: HDsports. 1. März 2019, abgerufen am 1. März 2019.
  18. Andreas Vojta läuft im Training beinahe österreichischen Rekord (12. April 2020)
  19. 5 Kilometer: Österreichischer Rekord durch Andreas Vojta. HDsports., 14. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.
  20. Andreas Vojta läuft im Alleingang mit Bestzeit zum 10.000m Staatsmeistertitel (27. September 2021)
  21. Thomas Bauer (HDsports): Leichtathletik-EM - Ergebnisse 10.000 Meter: Italiener triumphiert vor Überraschungsmann. 22. August 2022, abgerufen am 22. August 2022 (deutsch).
  22. "Andreas Vojta & Andrea Mayr sind Österreichs Leichtathleten des Jahres 2010" (Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive) auf oelv.at
  23. "Studenten Cross WM – Vojta wird 16" (Memento vom 23. April 2012 im Internet Archive) auf team2012.at
  24. "Andreas Vojta & Beate Schrott sind Österreichs Leichtathleten des Jahres 2011" (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive) auf oelv.at
  25. a b c Profil - Andreas Vojta - Athmin. Abgerufen am 12. Februar 2024.