Andrzej Małysiak

  Andrzej Małysiak

Geburtsdatum 30. Juni 1957
Geburtsort Mysłowice, Polen
Größe 175 cm
Gewicht 70 kg

Position Center

Karrierestationen

1974–1980 GKS Katowice
1980–1982 GKS Tychy
1983–1985 ECD Iserlohn
1985 Duisburger SC
1985–1996 ERC Ingolstadt
1996–1998 EC Pfaffenhofen

Andrzej Małysiak (* 30. Juni 1957 in Mysłowice) ist ein ehemaliger deutsch-polnischer Eishockeyspieler, der unter anderem für den ECD Iserlohn in der Bundesliga sowie viele Jahre lang für den ERC Ingolstadt aktiv war. Mit der polnischen Nationalmannschaft nahm der Mittelstürmer an mehreren internationalen Turnieren teil.

Im Alter von 17 Jahren debütierte Andrzej Małysiak in der Saison 1974/75 in der ersten Mannschaft des GKS Katowice in der Ekstraklasa, wo er sich in den folgenden Jahren als Stammspieler etablierte. Im Jahr 1980 wechselte er zum Ligakonkurrenten GKS Tychy. In insgesamt acht Spielzeiten in der höchsten polnischen Spielklasse bestritt er 422 Partien und erzielte 224 Tore.[1]

Die B-Weltmeisterschaft 1982 in Klagenfurt nutzte Małysiak gemeinsam mit seinen Teamkollegen Justyn Denisiuk und Bogusław Maj zur Flucht. Nachdem er zunächst einige Zeit in Wien verbracht hatte, beantragte er schließlich Asyl in Deutschland.[2] Der polnische Eishockeyverband sprach daraufhin eine lebenslange Sperre gegen ihn aus, in Deutschland durfte er seine Eishockeykarriere nach einer 18-monatigen Pause aber fortsetzen. Zur Saison 1983/84 wurde er vom Bundesligisten ECD Iserlohn verpflichtet, für den er zwei Jahre lang aufs Eis ging.

Nach einem kurzen Gastspiel beim Duisburger SC in der 2. Bundesliga kam Małysiak im Dezember 1985 zum ERC Ingolstadt.[3] Zehn Jahre lang spielt er in unterschiedlichen Ligen für den Verein und ist ab Ende der 1980er Jahre in drei Spielzeiten auch als Spielertrainer tätig. Dieselbe Funktion übernahm er später auch beim EC Pfaffenhofen, wo er seine Karriere von 1996 bis 1998 ausklingen ließ. In der Saison 2001/02 gab er für ein Spiel der zweiten Mannschaft des ERC Ingolstadt ein Comeback, ehe er seine Schlittschuhe endgültig an den Nagel hing.

Schon als Nachwuchsspieler wurde Andrzej Małysiak regelmäßig in polnische Auswahlmannschaften berufen, für die er unter anderem der U19-Junioren-Europameisterschaft 1976 und an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1977 teilnahm. In der Saison 1977/78 wurde er erstmals für die Herren-Nationalmannschaft nominiert. Mit ihr gewann er die B-WM 1978, sodass er ein Jahr später an der A-Weltmeisterschaft teilnehmen konnte. Bei den Olympischen Winterspielen 1980 war er neben Wiesław Jobczyk und Andrzej Zabawa der erfolgreichste Scorer des polnischen Teams, das nach Siegen über Finnland und Japan den siebten Platz errang. Insgesamt absolvierte Małysiak 59 Länderspiele, in denen er 16-mal traf.

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1974/75 GKS Katowice Ekstraklasa
1975/76 GKS Katowice Ekstraklasa
1976/77 GKS Katowice Ekstraklasa
1977/78 GKS Katowice Ekstraklasa 36 15 15 30 16
1978/79 GKS Katowice Ekstraklasa
1979/80 GKS Katowice Ekstraklasa 22 5 9 14
1980/81 GKS Tychy Ekstraklasa 42 21 14 35
1981/82 GKS Tychy Ekstraklasa
1982/83 vereinslos nicht gespielt
1983/84 ECD Iserlohn Bundesliga 25 3 6 9 4 101 2 4 6 4
1984/85 ECD Iserlohn Bundesliga 36 8 9 17 18 3 0 2 2 0
1985/86 Duisburger SC 2. Bundesliga 25 10 12 22 0
1985/86 ERC Ingolstadt Oberliga 14 7 12 19 4 14 4 10 14 4
1986/87 ERC Ingolstadt Oberliga 23 11 20 31 12 14 5 3 8 4
1987/88 ERC Ingolstadt Oberliga 30 18 34 52 6 12 5 8 13 2
1989/90 ERC Ingolstadt Landesliga
1990/91 ERC Ingolstadt Bayernliga 28 30 43 73
1991/92 ERC Ingolstadt Regionalliga 28 19 40 59 6
1992/93 ERC Ingolstadt Regionalliga 28 18 16 34 19 10 3 5 8 2
1993/94 ERC Ingolstadt Regionalliga 43 14 35 49 8
1994/95 ERC Ingolstadt 2. Liga 28 7 13 20 4 141 5 12 17 2
1995/96 EC Pfaffenhofen Bayernliga
1996/97 EC Pfaffenhofen Bayernliga
1997/98 EC Pfaffenhofen 2. Liga 5 1 4 5 0 21 1 2 3 0
Bundesliga gesamt 61 11 15 26 22 13 2 6 8 4
Oberliga / 2. Liga gesamt 100 44 83 127 26 56 20 35 55 12

Vertrat Polen bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1976 Polen U19-EM 6. Platz 4 3 1 4 2
1977 Polen U20-WM 8. Platz 7 4 0 4 2
1978 Polen B-WM 1. Platz 7 1 4 5 4
1979 Polen WM 8. Platz 8 1 0 1 4
1980 Polen Olympia 7. Platz 5 2 6 8 0
1981 Polen B-WM 2. Platz 7 3 3 6 0
1982 Polen B-WM 3. Platz 7 4 3 7 4
Junioren gesamt 0 0 0 0 0
Herren gesamt 0 0 0 0 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Andrzej Małysiak ist der Sohn von Kazimierz Małysiak, der als Eishockeyspieler fünfmal Polnischer Meister wurde und nach seiner Spielerkarriere auch als Trainer tätig war. Von 1976 bis 1978 waren beide – der Vater als Trainer, der Sohn als Spieler – gemeinsam bei GKS Katowice aktiv.

Einzelnachweise

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  1. Andrzej Małysiak. 24. Juni 2020, abgerufen am 13. Juli 2024 (polnisch).
  2. Andrzej Małysiak. Abgerufen am 13. Juli 2024.
  3. ERC-Legende Andy Malysiak zum WM-Duell: „Hätte Polen nur Wojciech Stachowiak...“ Abgerufen am 13. Juli 2024.