Die schwedische Künstlerin Ann Wolff wurde 1937 in Lübeck geboren. Nach der Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm übersiedelt sie nach Schweden; sie arbeitet als Designerin vor allem für Kosta Boda in Schweden. Ab Ende der 1970er Jahre macht sie sich mit einem eigenen Studio selbstständig: sie wird eine der wichtigen Namen der europäischen Studioglas-Bewegung, die in den USA ihren Ausgang nimmt. Sie ändert ihren Namen von Ann Wärff in Ann Wolff. In den nächsten 20 Jahren ist sie mit Workshops in Europa, den USA und Japan tätig; zwischen 1993 und 1998 zudem mit einer festen Professur an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Ann Wolff arbeitet heute als freie Künstlerin mit eigenen Studios in Schweden und Berlin. 2008 gründet sie die Ann Wolff Collection (AWC), eine Stiftung Bürgerlichen Rechts mit Sitz in Berlin.
Am 12. Dezember 2011 erhält die Künstlerin den Europäischen Kulturpreis der Stiftung „Pro Europa“ als Auszeichnung für ihre außerordentlichen künstlerischen Leistungen. Die Auszeichnung gilt als einer der wichtigen Europäischen Kulturpreise, die an hochrangige Persönlichkeiten für ihr nachhaltiges Engagement um die Kultur Europas verliehen werden.
„Glas ist Materie und zugleich Nicht-Materie, sie ist real und nicht-real. Das Verhältnis zum umgebenden Raum und zum Binnenraum, die Spiegelung der z. T. polierten Flächen, die neue Durchsichten ermöglichen, die Wirkung des Lichtes selbst in der Durchsicht durch die Skulptur - Farbigkeit als Träger einer nicht sichtbaren Masse – das ist Glas. Das ist für eine Bildhauerin aufregend und spannend“. (Ann Wolff, 2011)
Alfons Hannes (mit Beiträgen von Wolfgang Kermer und Erwin Eisch): Die Sammlung Wolfgang Kermer, Glasmuseum Frauenau: Glas des 20. Jahrhunderts; 50er bis 70er Jahre. Schnell & Steiner, München, Zürich 1989 (= Bayerische Museen, Band 9) ISBN 3-7954-0753-2, S. 126–127 mit Abb.
Eva-Maria Fahrner-Tutsek: Ann Wolff – Persona. Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-89790-416-3
Eva-Maria Fahrner-Tutsek, Petra Giloy-Hirtz (Hrsg.): The Early Drawings – Frühe Zeichnungen. Hirmer, München 2020, ISBN 978-3-7774-3634-0