Annette Gigon schloss ihr Architekturstudium an der ETH 1984 ab. Anschliessend arbeitete sie bei Arcoop – Ueli Marbach und Rüegg Architekten in Zürich, bevor sie 1985 zu Herzog & de Meuron in Basel wechselte. Ab 1987 arbeitete Annette Gigon selbstständig, bevor sie 1989 gemeinsam mit Mike Guyer das Architekturbüro Gigon/Guyer gründete.[2] 1996 war Gigon Jurorin der Akademie Schloß Solitude in Stuttgart und lud u. a. Markus Grob ein.[3] Das Architekturbüro wurde bald international bekannt durch seine Museumbauten, etwa dem Kirchner Museum Davos oder dem Kunstmuseum Appenzell (ehemals Museum Liner Appenzell). Ihre bekanntesten Bauwerke sind neben dem Prime Tower der Umbau des Löwenbräu-Areals, ebenfalls in Zürich.[4]
Annette Gigon ist Mitglied des BSA und seit 2003 der Berliner Akademie der Künste. Gastdozenturen hatte sie 2001 bis 2002 an der EPF Lausanne und 2008 an der ETH Zürich. Von 2012 bis 2023 war sie ordentliche Professorin für Architektur und Konstruktion an der ETH Zürich.[4] Sie ist verheiratet und lebt in Zürich.
Die Bauten von Annette Gigon und ihres Büros fanden internationalen Anklang und wurden mehrfach publiziert. Insbesondere im Museumsbau haben sich Gigon/Guyer mit Bauten wie dem Kunstmuseum Appenzell, der Erweiterung des Kunstmuseum Winterthur, dem Archäologischen Park Kalkriese oder dem Kirchner Museum in Davos internationale Reputation verschafft.
Das Museumsgebäude wurde von Januar 1990 bis August 1992 in Davos realisiert. Das Kirchner Museum beherbergt das Werk des ExpressionistenErnst Ludwig Kirchner und war der erste grössere Auftrag des Büros. Das Museum wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.[5]
Das ikonische Hochhaus in Zürich West war nach seiner Fertigstellung 2011 bis 2015 das höchste Gebäude der Schweiz. Die Planung des Prime Tower hatte bereits 2004 begonnen, die Bauarbeiten dauerten von 2008 bis im Dezember 2011.[7]
Annette Gigon, Mike Guyer, Gregory Grämiger, Barbara Schlauri, Ulrike Traut (Hrsg.): Bibliotheksbauten. gta Verlag ETH Zürich, 2018, ISBN 978-3-85676-381-7.
Annette Gigon, Mike Guyer, Felix Jerusalem (Hrsg.): Residential Towers. gta Verlag ETH Zürich, 2016, ISBN 978-3-85676-349-7.
a+u 14:08 Architecture and Urbanism No. 527: Gigon/Guyer. Tokyo 08:2014
Gigon-Guyer Architekten: Arbeiten 2001–2011. anlässlich der Ausstellung Annette Gigon, Mike Guyer an der ETH Zürich, Dezember 2011 – Januar 2012, Lars Müller Publishers, Baden 2012, ISBN 978-3-03778-257-6.
El Croquis. Nr. 143: Annette Gigon / Mike Guyer 2001–2008. Madrid 2009.
a+u Architecture and Urbanism. Special Issue November 2006, Gigon / Guyer – matter, colour, light and space. Tokyo 2006.
Adrian Schiess (Fotos), Max Wechsler (Text), Heinz Wirz (Hrsg.), Maureen Oberli-Turner (Übersetzung): Farbräume, Zusammenarbeit mit den Architekten Herzog & de Meuron und Gigon/Guyer 1993–2003. Quart, Luzern 2004, ISBN 3-907631-38-2 (deutsch, englisch).
Edelbert Köb (Hrsg.): Museum Liner Appenzell, Gigon & Guyer. Kunsthaus Bregenz, Hatje Cantz, Ostfildern 2000, ISBN 3-7757-1010-8.