Fernsehserie | |
Titel | Archer |
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Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Genre | Comedy |
Länge | 22 Minuten |
Episoden | 145 in 14[1] Staffeln (Liste) |
Produktionsunternehmen | |
Idee | Adam Reed |
Musik | Mel Young, J. G. Thirlwell[2] |
Erstausstrahlung | 17. Sep. 2009 – 17. Dez. 2023 auf FX (bis St. 7), FXX (ab St. 8) |
Deutschsprachige Erstausstrahlung | 17. Dez. 2010 auf Comedy Central (bis St. 3), Netflix (ab St. 4) |
→ Sprecher |
Archer ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie für Erwachsene nach einer Idee von Adam Reed, die von 2009 bis 2023 in vierzehn Staffeln ausgestrahlt wurde. Die Serie dreht sich um das Leben von Sterling Malory Archer und sein Wirken als Agent für den fiktiven Geheimdienst ISIS.
Sterling Archer ist beim International Secret Intelligence Service (ISIS) unter der Führung seiner herrischen Mutter Malory Archer als Agent tätig. Neben üblichen Agenteneinsätzen muss er sich mit der Agentin Lana Kane, seiner Ex-Freundin, ihrem Freund Cyril Figgis, dem ISIS-Buchhalter, und weiteren skurrilen Charakteren herumschlagen. Dabei werden Klischees bekannter Agentenformate bedient und durch starke Überzeichnung parodiert. Die Serie ist anachronistisch konzipiert, denn neben der Technik aus den 90er Jahren und dem Feindbild des Kalten Krieges aus den 80er Jahren gibt sie teilweise die aktuelle politische Situation der Gegenwart wieder.
In der ersten Staffel werden vorwiegend die Hauptpersonen eingeführt. Schwerpunkt der Handlung liegt auf einzelnen Einsätzen des Agententeams. Im Laufe der Staffel trennen sich Archers Ex-Freundin Lana Kane und Cyril Figgis.
Auch die zweite Staffel beginnt zunächst episodenhaft. Im Verlauf zeichnet sich jedoch ein Konflikt zwischen ISIS und dem KGB ab. Höhepunkt der Staffel ist Archers Gefangennahme in Moskau durch seinen möglichen Vater, den Chef des KGB. Mit Hilfe der abtrünnigen sowjetischen Agentin Katya und Archers Rivalen Barry Dylan gelingt ihm jedoch die Flucht. Barry Dylan wird dabei durch Archers Verschulden schwer verletzt und von den Sowjets als Cyborg wieder erweckt. Im Finale zeichnet sich ab, dass Archer und Katya heiraten wollen. Auf der Verlobungsfeier stürzt sie allerdings in den Tod, als sie Sterling vor Barry rettet.
Aufgrund seiner verstorbenen Verlobten ist Archer zu Beginn der dritten Staffel untergetaucht. Er übernimmt die Führung über eine pazifische Piratenbande, die jedoch bald gegen ihn meutert. Mit Hilfe seiner Freunde von ISIS kann er jedoch fliehen. Im Verlauf der Staffel wird Archers Kollege Ray verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl, von dem ihn Krieger in einer späteren Folge befreit, indem er ihm bionische Beine anoperiert. Zudem stellt sich heraus, dass er Katya als Cyborg wieder zum Leben erweckt hat. Sterlings möglicher Vater, KGB-Chef Jakov, läuft derweil zu ISIS über. Es stellt sich heraus, dass Barry Dylan mittlerweile Chef des KGB ist. Dieser tötet Jakov, bevor geklärt werden kann, ob er wirklich Sterlings Vater ist. Außerdem gelingt es ihm, Sterling Katya auszuspannen. Die Staffel endet mit einer Mission auf einer Raumstation, die sich in der Gewalt von bewaffneten Geiselnehmern befindet. Nach Niederschlagung der Revolte gelingt es Sterling und seinem Team, Barry Dylan, der Sterling ins All gefolgt war, zurückzulassen, sodass dieser von der Erde abgeschnitten ist.
Die vierte Staffel schließt nahtlos an: Archer und sein Team kehren zur Erde zurück. Katya taucht wieder auf und es gelingt ihr, ISIS so zu manipulieren, dass das Team hilft, Barry Dylan von der Raumstation zu befreien. Es wird angedeutet, dass Katya mittlerweile KGB-Chefin ist. Wie die ersten beiden Staffeln werden in der vierten Staffel wieder vorwiegend Einzelgeschichten erzählt. Zudem stellt sich heraus, dass Lana schwanger ist. Als Vater gibt sie eine anonyme Samenspende an.
Zu Beginn der fünften Staffel wird die ISIS-Zentrale von FBI-Agenten gestürmt. Die ehemaligen ISIS-Agenten werden zwar freigelassen, müssen jedoch die Spionagetätigkeit einstellen. Sie beginnen daher mit dem Aufbau eines internationalen Drogenkartells, da Malory Archer noch etwa eine Tonne Kokain besitzt, die ihr von der CIA überlassen wurde, welche die ehemaligen ISIS-Agenten im Laufe der Staffel gegen Waffen an ein fiktives südamerikanisches Fürstentum zu liefern. Dies fliegt jedoch nach dem Sturz des Fürsten auf und ISIS wird schlussendlich der CIA angeschlossen.
Während die sechste Staffel wieder an die ersten vier „Agenten“-Staffeln anknüpft, eröffnen die Protagonisten zu Beginn der siebten Staffel eine Privatdetektei. Im Finale der siebten Staffel wird Archer angeschossen und fällt ins Koma.
Die achte und die neunte Staffel führen den Zuschauer dann in die Traumwelt des immer noch komatösen Archers. In der achten Staffel befinden sich die Protagonisten im Los Angeles der späten 1940er Jahre und lösen einen Kriminalfall.
Das Geschehen der neunten Staffel dreht sich um einen geheimnisvollen Schatz auf einer Insel im Pazifik und spielt im Jahr 1938. Archer und seine Konsorten müssen sich unter anderem gegen Kannibalen und von Cyril geführte Nazi-Schergen beweisen. Im Finale der neunten Staffel erwacht Archer scheinbar in einem Raumschiff.
Dieses Raumschiff bildet auch den Handlungsort der 10. Staffel. Am Ende der 10. Staffel wacht Archer dann aus seinem Koma wieder auf.
In Staffel 11 erfährt Archer nach seinem dreijährigen Koma, dass ISIS wieder den normalen Betrieb aufgenommen hat, und er nimmt ebenfalls seine Arbeit wieder auf. Lana ist mittlerweile mit einem älteren Millionär verheiratet, was Archer ihr übel nimmt. Die meisten Mitarbeiter der Agency geben Archer die Schuld am Misslingen der meisten Aufträge, da es während seines Komas besser lief als jetzt und deshalb versucht Malory Archer aus allem heraus zu halten. Doch dieser schleicht sich immer wieder in die Missionen und trotz allen Fehltritten wendet sich vorerst alles zum Guten für die Agency. Neben vielen weiteren Missionen, tut sich Archer mit dem einen guten Barrycyborg zusammen um eine Fabrik, welche böse Barrys bauen soll, zu zerstören.
In Staffel 12 stellt die Agency zwei Marketing Experten ein welche dieser aus einer Identitätskrise führen soll, welche finanziellen Schaden verursacht. Um das Image aufzupolieren und wieder Geld einzunehmen, stellt sich Archer und das Team weiteren Abenteuern um Aufträge abzuschließen. Ihr größter Konkurrent ist hierbei die IIA. Beide Agencies wollen einen speziellen Prototypen für sich gewinnen. Robert, der Millionär, tritt als Geldgeber auf und hat damit eine Miteigentümerschaft an der Agency und wird somit zum Chef von Lana, Archer und Co.
Die 13. Staffel ist geprägt vom Konflikt der Agency mit ihrem Eigentümer und der IIA. Im Finale der Staffel zeigt sich, dass Robert und die IIA kriminelle Machenschaften verfolgen. Sie werden von den Protagonisten gestoppt und Robert muss ins Gefängnis.
In der 14. Staffel stößt mit Zara Khan eine neue Agentin zum Team. Die Agency wird nach Mallory Archers Abtritt in der früheren Staffel nun von Lana Kane geführt. Die Staffel erzählt wieder einzelne Agentengeschichten wie in den früheren Staffeln.
Die Synchronisation entsteht nach einem Dialogbuch von Stefan Eckel (Staffel 3, 4 & 6) und Stefan Kaiser (Staffel 5) und unter der Dialogregie von Eckel (Staffel 3) und Kaiser (Staffel 4 bis 6) durch die Synchronfirma Level 45 in Berlin.[3]
Figur | Originalsprecher | Deutscher Sprecher[3] | Hauptrolle (Episoden) |
Nebenrolle (Episoden) |
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Sterling Archer | H. Jon Benjamin | Dennis Schmidt-Foß | 1.01– | |
Lana Kane | Aisha Tyler | Britta Steffenhagen | 1.01– | |
Malory Archer | Jessica Walter | Karin Buchholz (St. 1–9) Nina Herting (St. 10–12) |
1.01–12.08 | |
Cyril Figgis | Chris Parnell | Alexander Doering | 1.01– | |
Cheryl Tunt | Judy Greer | Cathlen Gawlich | 1.01– | |
Pam Poovey | Amber Nash | Almut Zydra | 1.01– | |
Arthur Woodhouse | George Coe (St. 1–4) Tom Kane (St. 5) |
Hasso Zorn | 1.01–5.09 | 8.01, 10.09 |
Roy McCrerey (jung) | David Turba | 2.05 | ||
Dr. Algernop Krieger | Lucky Yates | Matti Klemm | 1.01– | |
Ray Gillette | Adam Reed | Klaus-Peter Grap | 2.01– | 1.05, 1.07–1.10 |
Len Trexler | Jeffrey Tambor | Helmut Gauß | 1.08–1.09, 2.02, 2.09, 8.01–8.08 | |
Nikolai Jackov | Peter Newman | 1.01–3.10 | ||
Mannfred | René Auberjonois | Klaus Sonnenschein | 1.04, 1.10 | |
Uta | Kathryn Cressida | Antje von der Ahe | 1.04, 1.10 | |
Barry Dylan | Dave Willis | Marius Clarén (St. 1) Markus Pfeiffer (ab St. 2) |
1.01– | |
Ramon Limon | Ron Perlman | Claudio Maniscalco | 1.01, 5.02 | |
Rodney Whosits | Andrew Donnelly | Stefan Staudinger | 4.01–4.07, 6.06 | |
Robert | Stephen Tobolowsky | Bodo Wolf (St. 11) Lutz Mackensy (St. 12) |
11.01– |
St. | US-DVD | UK-DVD | Netflix DE |
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1 | 28. Dez. 2010 | 2. Mai 2011 | |
2 | 27. Dez. 2011 | 26. März 2012 | |
3 | 8. Jan. 2013 | 1. Juli 2013 | |
4 | 7. Jan. 2014 | 22. Sep. 2015 | |
5 | 6. Jan. 2015 | ||
6 | 29. März 2016 | 15. Okt. 2015 | |
7 | 28. März 2017 | 15. Aug. 2016 | |
8 | |||
9 | |||
10 | |||
11 | 11. Dez. 2020 | ||
12 | Feb. 2022 | ||
13 | 29. Dez. 2022 | ||
14 |
Die erste Staffel wurde mit 10 Folgen auf FX erstausgestrahlt. Dabei wurde die erste Folge als Sneak Peek bereits am 17. September 2009 gesendet. Anschließend folgte die weitere Ausstrahlung vom 14. Januar bis zum 18. März 2010. Nach guten Kritiken gab FX Network bereits am 22. Februar 2010 bekannt, dass es eine zweite Staffel mit 13 Folgen geben werde.[4] Diese startete am 27. Januar 2011. Ende März 2011 wurden weitere 16 Folgen bestellt,[5] wovon die ersten drei Folgen ab dem 15. September 2011 als Preview der dritten Staffel[6] ausgestrahlt wurden.[7] Die restlichen Folgen der dritten Staffel wurden ab dem 19. Januar 2012 gezeigt.[8] Bereits im Februar 2012 wurde die Serie dann um eine 13-teilige vierte Staffel verlängert,[9] deren Ausstrahlung seit dem 17. Januar 2013 erfolgt.[10] Am 28. Februar 2013 erfolgte die Verlängerung um eine fünfte Staffel, die wie gewohnt aus 13 Episoden besteht.[11] Die fünfte Staffel, die den Beititel Archer Vice trägt, wurde vom 13. Januar bis zum 21. April 2014 gesendet. Bereits im März 2014 wurde die Produktion zwei weiterer Staffeln mit je 13 Episoden angekündigt.[12] Im Juni 2016 folgte die Verlängerung der Serie um die Staffeln 8, 9 und 10.[13] Entgegen der ursprünglichen Ankündigung des Serienmachers Adam Reed, die Serie mit der zehnten Staffel zu beenden[14], wurde im Juli 2019 eine elfte Staffel bestellt.[15] Im Oktober 2020 erfolgte die Verlängerung um eine zwölfte Staffel.[16]
Ab der achten Staffel wird die Serie nicht mehr auf FX, sondern auf dem Partnersender FXX ausgestrahlt. Dies gab der Sender Anfang Januar 2017 bekannt.[17]
Die US-Ausstrahlung der ersten Staffel wurde im Durchschnitt von 990.000 Zuschauern gesehen, das Zielgruppen-Rating lag mit 0,5 Prozent ebenfalls recht niedrig. Die ersten neun Folgen der zweiten Staffel erreichten mit einem Zuwachs von 10 Prozent insgesamt 1,09 Millionen Zuschauer beim Gesamtpublikum. Die Zielgruppenreichweite blieb mit 0,5 Prozent konstant schwach.[5]
Die deutschsprachige Erstausstrahlung der ersten Staffel lief ab dem 17. Dezember 2010 auf Comedy Central Deutschland.[18] Die zweite und dritte Staffel wurden zwischen dem 2. Mai und dem 25. Juli 2014 auf VIVA ausgestrahlt. Die vierte und fünfte Staffel wurden am 22. September 2015 erstmals auf Netflix veröffentlicht.[19] Die sechste Staffel hatte dort am 15. Oktober 2015 Premiere[20] und Staffel sieben am 15. August 2016.[21] Inzwischen sind alle Staffeln dort verfügbar.
Quelle | Bewertung |
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Rotten Tomatoes (Tomatometer) | 91 %[22] |
Metacritic (Metascore) | 79/100[23] |
Die englischsprachige Kritik nahm die Serie überwiegend positiv auf. So erfasst der US-amerikanische Aggregator Rotten Tomatoes überwiegend positive Besprechungen und ordnet die Serie als „Frisch“ ein.[22] Laut dessen Konkurrent Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Grundsätzlich Wohlwollend“ aus.[23] Während der Zeichenstil gewöhnungsbedürftig sei, wurden besonders die Dialoge gelobt. Auch die vielen popkulturellen Referenzen sowie das Szenario der Serie wurden positiv aufgenommen.
„David Hinckley meint, dass man Archer entweder lieben oder hassen müsste (‚Archer‘ is one of those shows you're going to love or hate), da es fernab des Anstandes sexistisch, rassistisch, ungesund, unangemessen und einfach falsch ist (unbound by the rules of common decency, they talk and behave in ways that are sexist, racist, unsanitary, inappropriate and just wrong), aber sie sei auch klug und witzig (clever and funny), weswegen sie mit ihrem eigenen Wortwitz gut genug sei, liebenswert zu werden. (with its own wordplay and good enough that this love becomes endearing) “
„Jonathan Toomey meint, dass Sterling Archer ihn an Don Draper aus Mad Men erinnere (often reminded me of Don Draper) und es weniger um Spionage gehe, sondern vielmehr um die Personen und ihre Neurosen (Archer has very little to do with spies and espionage and instead focuses on the relationships between the folks in the […] ISIS and their various neuroses). Ebenso seien die Dialoge lustig und die Charaktere angenehm. (the dialogue is funny, the characters are enjoyable)“
„Alan Sepinwall meint, dass die Serie nach zwei zentralen Witzen aufgebaut sei (built around two central jokes), nämlich dem egoistischen, Borderline-Soziopathen Archer, der Frauen, Mitarbeiter und Tiere schlecht behandele (selfish, borderline sociopath who treats women, his co-workers and even animals badly) und der Tatsache, dass selbst eine Spionageorganisation ein Arbeitsplatz sei wie jeder andere (spy agency is a workplace like any other). Insgesamt, gefiel ihm die Serie, da er bei jeder Folge oft laut lachen musste. (laughed frequently and loudly at all)“
Auch die deutsche Kritik nahm die Serie positiv auf und hob ebenso wie die englischsprachige Handlung und Dialoge hervor.
„Derbe Sprüche, skurrile Handlungsverläufe, ungewohnte Sex-Praktiken und ein verpeilter Agent, dessen Leben nur durch die eigene Unzulänglichkeit wieder und wieder in Gefahr gerät – alles das ist Archer.“
„Für viele Fans der Simpsons oder Family Guy wird Archer definitiv etwas ungewohnt sein, sollte aber auf jeden Fall eine Chance bekommen, denn gute Comedy ist spärlich gesät.“
2010 wurde H. Jon Benjamin für Sterling Archer als „Outstanding Voice-Over Performance“ für einen Emmy nominiert. 2016 erhielt die Folge The Figgis Agency diesen Preis in der Kategorie „Outstanding Animated Program“. Bei den Comedy Awards 2011 wurde die Serie als „Animated Comedy Series“ nominiert.[29]