Arco (Trentino)

Arco
Arco (Italien)
Arco (Italien)
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Trient (TN)
Koordinaten 45° 55′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 45° 55′ 0″ N, 10° 53′ 0″ O
Höhe 91 m s.l.m.
Fläche 63,22 km²
Einwohner 17.691 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Bolognano, Caneve, Ceole, Chiarano, La Grotta, Linfano, Massone, Moletta, Padaro, Pratosaiano, S. Giorgio, S. Martino, Varignano, Vigne, Vignole
Angrenzende Gemeinden Comano Terme, Dro, Villa Lagarina, Drena, Tenno, Riva del Garda, Ronzo-Chienis, Mori, Nago-Torbole
Postleitzahl 38062
Vorwahl 0464
ISTAT-Nummer 022006
Bezeichnung der Bewohner Arcensi
Schutzpatron Sant’Anna
Website www.comune.arco.tn.it

Arco (Dialekt: Árko oder nur Árk) ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 17.691 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Trient, Region Trentino-Südtirol. Zusammen mit der Nachbargemeinde Riva del Garda bildet Arco ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet von etwa 35.000 Einwohnern. Die Kleinstadt gehört zur Talgemeinschaft Comunità Alto Garda e Ledro.

Arco wurde erstmals 771 als Arqno urkundlich erwähnt. 1124 erscheint nach Franz Huter ein Archo auf. Das deutsche nicht mehr gebräuchliche Exonym lautet Arch. Der Name leitet sich aus dem lateinischen arcus (deutsch Bogen) ab, auch wenn nicht bekannt ist auf was der Name Bezug nimmt. Möglicherweise auf die Form der Siedlung, den Verlauf einer Straße oder eines Wasserlaufes. Es kann aber auch ein vorrömischer Ursprung nicht ausgeschlossen werden, der sich an das lateinische arcus anlehnt. Der topographische Name Arco bezieht sich auch auf das Gebiet der ehemalige Pieve und Grafschaft. Unterschiede zwischen den beiden Bedeutungen sind aus der Adjektivierung des Namens zu erkennen. So bezieht sich das Adjektiv archese auf den Ort Arco, während mit arcense auch die übrige ehemalige Grafschaft gemeint ist.[2]

Lage und Beschreibung

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Die Kleinstadt liegt in Luftlinie etwa 25 km südsüdwestlich der Provinzhauptstadt Trient und etwa fünf Kilometer nördlich des Gardasees am Unterlauf des Flusses Sarca auf einer Höhe von 91 m s.l.m. Die höchste Erhebung auf dem etwas mehr als 63 km² großen Gemeindegebiet ist der östlich von Arco gelegene Monte Stivo mit 2059 m s.l.m.

Zum Gemeindegebiet von Arco gehören die Katastralgemeinden Arco, Oltresarca und Romarzollo sowie die Fraktionen Bolognano, Caneve, Ceole, Chiarano, La Grotta, Linfano, Massone, Moletta, Padaro, Pratosaiano, S. Giorgio, S. Martino, Varignano, Vigne, Vignole.[3] Die Fraktionen Bolognano, Caneve, La Grotta, Massone, Prato Saiano, San Giorgio, San Martino und Vignone gehörten zur Gemeinde Oltresarca, während Ceole, Chiarano, Padaro, Varignano und Vignole Teil der Gemeinde Romarzollo waren.[2] Beide Gemeinden – Oltresarca und Romarzollo – wurden im Zuge der faschistischen Gemeindereform 1929 nach Arco eingemeindet.[4]

Mit der Fraktion Linfano besitzt Arco auch ein kleines Uferstück am Nordufer des Gardasee, dass im Osten vom Monte Brione und im Westen von der Mündung der Sarca in den Gardasee eingegrenzt ist. Auf dem Gemeindegebiet von Arco liegen des Weiteren noch mehrere Weiler wie beispielsweise Braila, Laghel, Monte Velo, Prabi, San Giovanni in Monte oder Troiana.

Auf dem Gemeindegebiet von Arco liegen ganz oder teilweise die NATURA 2000 Schutzgebiete Bus del Diaol, Monte Brione.

Arco verfügt über einen historischen Ortskern. Dieser erstreckt sich unterhalb des Burgberges auf der orographisch rechten Flussseite, an der Stelle, an der das Sarcatal in die südlich angrenzende Schwemmebene übergeht, die sich bis zum Nordufer des Gardasees erstreckt.[5] Mittelpunkt der Altstadt ist die Piazza 3 Novembre, an der viele gut besuchte Bars liegen und die von der Pfarrkirche Santa Maria Assunta begrenzt wird. Die Altstadt ist verkehrsberuhigt, von vielen alten, gut erhaltenen Gebäuden gesäumt und beherbergt viele Läden, Bars und Restaurants.

Durch seine geschützte Lage umgeben von Bergen (Gardaseeberge, Ausläufer der Brenta-Gruppe) und die Nähe zum Gardasee herrscht in Arco ein Mikroklima. Der Ort profitiert dabei von den besonderen Windverhältnissen am Gardasee. So wird das Klima sowohl vom auflandigen Südwind Ora als auch vom ablandigen Nordwind Sover beeinflusst.[6] Eine bedeutende Rolle spielen aber auch die geomorphologischen Verhältnisse der Kleinstadt, die im Norden, Westen und Osten von teils hohen Bergen geschützt und in Richtung Süden zum See hin wie ein römisches Theater offen ist.[7] Gemäß der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden ist Arco der Klimazone E zugeordnet, die die Heizperiode vom 15. Oktober bis 15. April festlegt.[8]

Das Klima begünstigt unter anderem das Wachstum von mediterraner Vegetation wie Palmen, die in den zahlreichen Parkanlagen der Kleinstadt vorzufinden sind. Arco gilt zudem als Luftkurort. Bereits im 18. Jahrhundert wurde der Ort als Kurort bei Atemwegserkrankungen aufgesucht.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Arco
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 5 9 13 17 22 26 29 28 24 18 11 6 17,4
Mittl. Tagesmin. (°C) −2 0 3 7 11 15 18 17 14 8 3 −1 7,8
Niederschlag (mm) 55 48 58 69 85 86 62 88 63 82 75 51 Σ 822
Sonnenstunden (h/d) 3 4 5 5 6 7 8 7 6 5 3 3 5,2
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Quelle: ilmeteo
Pfarrkirche und Piazza di Ema, um 1880

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlangte Arco in ganz Österreich-Ungarn aufgrund seines milden mediterranen Klimas und der guten Luft einen guten Ruf als Kurort und Heilbad. Besonders bei den Habsburgern und dem mitteleuropäischen Adel war Arco als Aufenthaltsort für den Winter beliebt. Erzherzog Albrecht von Habsburg ließ sich eine riesige Villa mit einem eigenen Park bauen, der Park ist noch heute erhalten.[9] Im Zuge dessen kamen andere Adelige und Teile des Großbürgertums, die zahlreiche Jugendstilvillen errichteten. Das bauliche Gesamtbild ist auch heute noch erhalten. Des Weiteren wurden Kureinrichtungen erbaut, diese sind noch heute erhalten, wenn auch für einen anderen Zweck.

Ende des 19. Jahrhunderts war auch Rainer Maria Rilke mehrmals in Arco, der hier Inspiration für einige seiner Werke fand und Gedichte über Arco und einiger seiner Orte schuf. Es gibt heute den Rilke Panoramweg, der eine Route zu den Orten nachzeichnet, die Rilke in seinem Briefwechsel mit Nora Goudstikker erwähnt hat.[9]

Die Gemeinde gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Arco und war Teil des Bezirks Riva.

Sehenswürdigkeiten

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Die Stadt und die Umgebung kann mit vielen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Besonders zu erwähnen sind die im Folgenden genannten.

Burgruine von Arco

Auf dem Burgfelsen über der Altstadt gelegene Burgruine ist die Stammburg derer von Arco. Sie wurde erstmals 1144 urkundlich erwähnt.[10] Die Burg war in verschiedenen Jahrhunderten der Mittelpunkt von Streitigkeiten zwischen Parteien aus Verona, Tirol, Frankreich, Bayern und Mailand, sie galt über Jahrhunderte als uneinnehmbar, wurde aber 1703 während des Spanischen Erbfolgekrieges von französischen Truppen des Maréchal de camp Vendôme zerstört.[11] 1495 erstellte Albrecht Dürer ein Gemälde der Stadt mitsamt noch intakter Burg.[12] Auch Rainer Maria Rilke besuchte Arco Ende des 19. Jahrhunderts und war von der Burg so beeindruckt, dass er ihr ein Gedicht widmete.[13] Der Felsen, auf dem die Burgruine liegt, fällt zum Flusstal hin steil ab und bildet eine hohe Felswand, während die Süd- und Westflanke sanft abfallen. Über diese gibt es einen Weg von der Altstadt zur Burg, die über diesen in etwa 20 Minuten erreichbar ist.[12] Von der Burg aus führt ein Kreuzweg auf den Monte Colodri.

La Collegiata Santa Maria Assunta

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Pfarrkirche La Collegiata

Die Pfarrkirche Santa Maria Assunta, meist nur als La Collegiata bezeichnet, liegt mitten in der Altstadt an der Piazza III Novembre.[14] Sie wurde 1144 erstmals erwähnt, wurde aber 1613 abgerissen und nach Plänen von Giovanni Maria Filippi da Dasindo bis 1630 neu erbaut. Eingeweiht wurde sie erst 1671, da durch die 1630 ausgebrochene Pestepidemie die Arbeiten für Jahrzehnte nicht fortgesetzt wurden.[15] Sie ist Mariä Himmelfahrt gewidmet.

Sie ist eines der größten Bauwerke der Trentiner Spätrenaissance,[16] eine monumentale Stiftskirche, die im romanisch-gotischen Stil erbaut wurde. Die Kirche verfügt über vierzehn Strebepfeiler, die die Aula und den Glockenturm tragen. Der Glockenturm ist 61 m hoch. Das Kirchenschiff verfügt im Inneren über einen Hauptaltar und acht Seitenaltäre.[17] Über dem Hauptaltar befindet sich ein Altarbild mit Madonna und Jesuskind, diese werden gesäumt von Erzengel Michael und zwei Engeln, ein Werk von Felice Brusasorzi. Der Chor ist aus Holz und wurde von Giacomo Benedetti erstellt.[15]

Trinitatskirche

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Trinitätskirche

Die Trinitatiskirche war die erste protestantische Kirche im italienischsprachigen Teil Tirols und ist bis heute eine der wenigen evangelischen Kirchen im Trentino. Sie liegt an der Via Roma, etwas außerhalb der Altstadt. Mit ihrem steil aufgerichteten Dach mit bunten Dachziegeln, einem schlanken Turm und der Steinästhetik ist sie ein architektonisches Kleinod.[18]

Evangelische Gottesdienste wurden ab 1878 mit dem Meraner Pfarrer Richter in Arco gefeiert. Ab 1885 entsandte der „Verein für die Errichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten“ evangelische Seelsorger nach Arco. Seit 1895 erfolgte die Beauftragung der Seelsorger durch das Presbyterium der evangelischen Gemeinde Meran mit Unterstützung der evangelischen Kirche Deutschlands EKD.[19] Die wechselnden Räume erwiesen sich als ungeeignet und im Winter auch als zu kalt. Die – eher kleine – Gemeinde hatte den Wunsch nach einer eigenen Kirche. Ein Weingarten im Erweiterungsgebiet südlich der Altstadt von Arco bot sich an und durch das Vermächtnis eines Meraner Gemeindemitglieds konnte der Kauf finanziert werden. Anfang 1892 erwarb die Gemeinde das Grundstück. Die detaillierten Pläne für die Kirche entwarf Heinrich Fricke (1860–1917), der aus Hamburg stammte, damals aber in Meran lebte. Er mischte verschiedene Stile in eigenwilliger Weise und dadurch entstand der besondere Stil der Trinitatskirche. Am 18. Februar 1900 wurde die Trinitatskirche eingeweiht.[18]

Die Kirche wurde im Ersten Weltkrieg beschädigt, erst 1924 fand wieder ein Gottesdienst statt. Von 1934 bis 1968 wurde die Kirche als katholische Kirche genutzt und hieß in dieser Zeit Chiesa di Santa Teresa. Erst ab Dezember 1971 wurden wieder evangelische Gottesdienste gehalten.[19] 1976 erlitt die Kirche Schäden durch das Erdbeben in Friaul.

Deutschsprachige Gottesdienste werden noch regelmäßig gefeiert.[20]

Chiesa di San Bernardino

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Chiesa San Bernardino – Arco

Die kleine Kirche befindet sich im Ortsteil Stranfora im nordwestlichen Teil von Arco. Sie ist nach Westen ausgerichtet. Der einschiffige Innenraum wird nur von den Fenstern der Gegenfassade auf die Straße hinaus, erhellt. Der historische Altar aus dem 17. Jahrhundert und Fresken mit Geschichten des Heiligen Bernardino zieren das Gewölbe. Der Turm ist an der rechten Seite der Kirche, der von dreieckigen Giebeln verziert wird.[21]

Die Grundsteinlegung für die Kirche fand am 20. Mai 1624 statt, fertiggestellt wurde sie 1636. Der Bau konnte durch das Vermächtnis des Bernardino Bonora finanziert werden und wurde dem Heiligen Bernardino geweiht. Der Innenraum wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ausgeschmückt. Ab 1845 wurde die Kirche dem Krankenhaus in Arco angeschlossen, durch das es mit dem Oratorium verbunden war. Die Klosterschwestern des Ordens der Barmherzigen Schwestern betreuten Krankenhaus und Kirche. 1894 wurde der bereits vorhandene Glockenturm erhöht. Eine Sanierung der Kirche erfolgte 1949, 1963 und 1984.[21]

Ortsteil Stranfora

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Waschplatz im Stranfora

Der Ortsteil Stranfora liegt westlich des Burgfelsens und ist das älteste Stadtviertel Arcos. Es ist noch gut erhalten mit engen gepflasterten Straßen und alten Gebäuden, die auch heute noch bewohnt sind. Inmitten dieses Stadtteils liegt ein alter Brunnen, der den umliegenden Bewohnern als Wasserquelle und Waschplatz gedient hat.[22] Direkt am Waschplatz und den umliegenden Gässchen hat die Stadt historische Aufnahmen ausgestellt (Stand April 2024), diese sind auf dem Bild vom Waschplatz im Hintergrund zu erkennen.

In Stranfora liegt auch der Aufgang zur Burgruine, diese ist entlang der Via Stranfora. Das einzige noch erhaltende Stadttor von Arco ist ebenfalls in Stranfora.[23]

Parco Arciducale Arboreto

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Ebenfalls im Stadtteil Stranfora befindet sich der Parco Arciducale Arboreto. Der Park ist ein Arboretum, das ein Teil der großen Villa war, die für Erzherzog Albert von Österreich 1873 errichtet wurde, um die Wintermonate in Arco zu verbringen. Der Garten zeigt hauptsächlich Baum- und Straucharten, vor allem immergrüne Pflanzen, da er die Villa im Winter verschönern sollte. Dank des milden Klimas wachsen mehr als 150 Baum- und Straucharten aus der ganzen Welt, wobei mediterrane und subtropische Pflanzen überwiegen. In den 1960er Jahren wurde Pflanzenlandschaften angelegt, um für verschiedene Umgebungen die natürliche Zusammensetzung zu zeigen. So wird z. B. Oase und Palmenwald, mediterrane Macchia, subtropische Nutzpflanzen oder Nadelwald gezeigt. 1993 erfolgte eine Umgestaltung um wieder an die Ursprünge zu erinnern.[24]

Palazzo del Termine oder della Lega

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Palazzo del Termine Arco

Von der Piazza 3 Novembre kommend, am Anfang der Via Vergolano, liegt der Palazzo del Termine oder auch della Lega genannt. Der antike Name geht auf einen hier liegenden Grenzstein zurück, der ab 1512 die Teilung der Grafschaft von Arco markierte. Der neue Name (della Lega) geht auf die „Lega dei Contadini del Basso Sarca“ zurück, die in diesem Gebäude ihren Sitz hatte. Erbaut wurde der Palazzo vermutlich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In der Folge hatte der Palazzo wechselnde Besitzer, heute wird das Gebäude für Büros und Wohnungen und vor allem der Innenhof als Restaurant genutzt.[25]

Der Palazzo hat eine viereckige Form und ist um einen großen Innenhof angelegt. Aus diesem ist die vollständig mit Fresken bemalte Unterseite des Daches zu sehen. Die Fresken stellen Wappen der verschiedenen Besitzer und Familienmitglieder dar. Aus der nordöstlichen Seite des Innenhofes gelangt man in einen großen Raum, dessen Decke vollständig mit Fresken bemalt ist. In der Mitte des Bogenkreuzes steht der kaiserliche Adler, der auf seinem Bauch alle Wappen der Länder trägt, die zur Zeit Karls V. Teil des Habsburger Reiches waren. Im ersten Stock des Palazzo ist ein Saal mit einer Kassettendecke, die reich verziert ist, die Wände tragen wiederum etliche Fresken. Im zweiten Stock des Gebäudes befinden sich weitere reich dekorierte und ausgestattete Räume. Insgesamt zeigt die Ausstattung den hohen künstlerischen und historischen Wert dieses Palazzo und den Reichtum seiner einstigen Besitzer.[25]

Denkmal für Giovanni Segantini

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Denkmal Giovanni Segantini in Arco

Das Denkmal für den Maler Giovanni Segantini steht im öffentlichen Park direkt hinter der Pfarrkirche Santa Maria Assunta. Das Denkmal wurde von Leonardo Bistolfi geschaffen. Giovanni Segantini wurde in Arco geboren, verließ den Ort allerdings bereits im Alter von sieben Jahren. Das Denkmal wurde am 24. Oktober 1909 eingeweiht, etwa 10 Jahre nach dem Tod des Malers. Seine Tochter Bianca war bei der Einweihung anwesend und erinnerte an die Werke ihres Vaters.[26]

Das Denkmal für den Maler ist in dem Park ausgestellt, der ehemals der Kurpark war. Dieser zeichnet sich durch schöne alte Bäume aus und grenzt an die ehemaligen Kurgebäude. Diese sind heute noch vorhanden, werden aber anderweitig genutzt.

Palazzo dei Panni

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Haupteingang zum Palazzo dei Panni in Arco

Der Palazzo dei Panni liegt an der Via Segantini. Der Palazzo wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und gehörte den Grafen von Arco. Diese haben im Eingangsportal ihr Wappen anbringen lassen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde in dem Gebäude eine Wollspinnerei untergebracht, daher der Name „dei Panni“. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude als Feuerwache, Theater und auch als Kindergarten genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Palast auch ein Internat, nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Schule untergebracht. Nach einer kompletten Sanierung 1990 ist die Kulturabteilung der Stadtverwaltung, die Stadtbibliothek, der Fond-Bruno-Emmert sowie die Stadtgalerie „Giovanni Segantini“ eingezogen.[27] Diese umfasst eine Giovanni Segantini gewidmete Ausstellung.

Einsiedelei und Klause von San Paolo

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Klause San Paolo

Die Klause von San Paolo liegt etwa 2 km nördlich von Arco im Sarcatal an der alten Straße nach Dro. Sie ist eng an die Felswand geschmiegt, der Fels fungiert als Wand und auch als Gewölbe. Die Klause besteht nur aus einer kleinen Kapelle und einem kleinen angrenzenden Zimmer mit Kamin, das für die Eremiten bestimmt war. Dieses wird durch eine kleine Terrasse im Norden vervollständigt, darunter liegt noch ein kleiner Raum. Über Jahrhunderte lebten Eremiten hier in Einsamkeit und Enthaltsamkeit, nur dem Gebet zugewandt.

Die Klause gehört zu den ältesten Monumenten im Trentino, der Altar wurde am 9. April 1186 geweiht. Der Kirchenraum ist im Inneren reich mit Fresken verziert, bei Restaurierungsarbeiten 1950 kamen Geschichten aus dem Leben des Heiligen Paul und eine Darstellung des letzten Abendmahls zum Vorschein.[28]

Arco liegt an der Staatsstraße SS 45 bis Gardesana Occidentale, die von Trient entlang des westlichen Gardaseeufers bis nach Cremona reicht, sowie an der SS 240 dir, eine Stichstraße von Nago der Staatsstraße SS 240 di Loppio e Val di Ledro von Storo nach Rovereto. Trento-Nord und Rovereto-Süd sind die nächsten Anschlussstellen an die Brennerautobahn A 22.

Bis 1936 war die Stadt durch die Lokalbahn Mori–Arco–Riva an das Eisenbahnnetz angebunden. Der aufgelassene Bahnhof wird heute als zentrale Busstation genutzt. Von hier aus erreicht man die umliegenden Orte, darunter Rovereto, wo sich der nächste Bahnhof der italienischen Staatsbahn befindet, sowie Riva del Garda am Gardasee, mit dem Schiffsverkehr.

In den letzten Jahren wurden Umgehungsstraßen angelegt, die den Verkehr in der Stadt, besonders zu den Hauptverkehrszeiten, deutlich vermindern.

Behelfsbrücke in Arco über den Sarca 1945

Direkt vor der Altstadt von Arco überspannt eine Brücke den Sarca. An der gleichen Stelle gibt es bereits seit Jahrhunderten eine Brücke, sie war wichtig für das ganze Tal: Um über die Brücke zu gelangen, war ein Zoll fällig. Diese Praxis endete erst 1815 durch ein Gesetz der Habsburger. Die Brücke wurde mehrmals neu gebaut: 1665 ist ein Brückenpfeiler eingebrochen, 1703 wurde der Nachfolgebau durch die französische Armee unter General Vandome zerstört. Im 18. Jahrhundert wurde die Brücke mehrmals durch Überflutungen zerstört und nur behelfsmäßig wieder aufgebaut. Die letzte Zerstörung der Brücke war in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Die darauf errichtete hölzerne Behelfsbrücke wurde 1947 durch die bis heute bestehende Brücke ersetzt.[29]

Arco ist wegen des hohen Felsangebots und des milden Klimas ein beliebtes und ganzjährig begangenes Klettergebiet. Die Berglandschaft um Arco bietet Sportklettergebiete wie auch viele längere alpine Touren bis zu 1000 m Höhe in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Direkt rund um Arco sind 22 Klettergebiete aufgelistet (eines davon ist Massone), im weiteren Sarcatal nochmals 25 Klettergebiete.[30] Selbst die Anzahl von Mehrseillängen-Routen im Sarcatal ist mit mehr als 520 beeindruckend.[31] Nördlich des Weilers Braila liegt mit Excalibur die bislang schwerste Sportroute Italiens. Sie wurde im Februar 2023 von Stefano Ghisolfi erstbegangen und mit 9b+ bewertet.[32]

Climbing Stadium (2008)

Jedes Jahr findet in Arco der „Rock Master“ statt. Dieser zählt zu den ältesten und bekanntesten Kletterwettkämpfen, der erste Wettkampf fand 1987 statt. In den ersten Jahren fand er noch am Monte Colodri, dem Hausberg von Arco, statt, seit 1988 wird er an künstlichen Wänden in dem dafür geschaffenen Climbing Stadium ausgetragen.[33] 2024 begannen Umbauarbeiten am Areal, das in Zukunft auch öffentlich genutzt werden soll. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2024 abgeschlossen sein.[veraltet][34]

Im September 2023 wurde der Rock Master bereits zum 36. Mal ausgetragen.[35] Seit 2021 in einem veränderten Modus: mit einem Boulder- und Leadwettkampf, in dem 8 Athleten und 10 Athletinnen gegeneinander antreten.[36]

Vom 2. bis 10. Juli 2011 war Arco der Austragungsort der elften Weltmeisterschaft im Klettern.

Daneben ist Arco Ausgangspunkt für zahlreiche Mountainbike-Touren. Am 2. Juni 2001 endete die 14. Etappe des Giro d’Italia in Arco.

Persönlichkeiten

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Städtepartnerschaften

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  • Ottone Brentari: Guida del Trentino. Trentino Occidentale parte prima: Valli del Sarca e del Chiese. Sante Pozzato, Bassano del Grappa 1892, S. 72–83.
  • Aldo Gorfer: Le valli del Trentino. Trentino occidentale. Manfrini, Calliano 1975, S. 763–764.
  • Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. Provincia autonoma di Trento. Servizio beni librari e archivistici, Trient 2003, ISBN 978-88-86602-56-3.
Commons: Arco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Arco (Trentino) – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. a b Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. S. 125.
  3. Statuto comunale di Arco. Articolo 1: Territorio e frazioni. (PDF)
  4. Storia dei comuni: Variazioni amministrative dall’Unità d’Italia | Comune ISTAT “022006 Arco (Trento)”. In: elesh.it. Abgerufen am 28. März 2024 (italienisch).
  5. Ottone Brentari: Guida del Trentino. Trentino Occidentale parte prima: Valli del Sarca e del Chiese. S. 77.
  6. Aldo Gorfer: Le valli del Trentino. Trentino occidentale. S. 253.
  7. Ambiente e Clima. In: comune.arco.tn.it. Abgerufen am 28. März 2024 (italienisch).
  8. Classificazione climatica di Arco. In: tuttitalia.it. Abgerufen am 28. März 2024 (italienisch).
  9. a b Die Rilke Promenade - Wanderung. Abgerufen am 11. Mai 2024.
  10. Michele Dalba: Castello di Arco. In: E. Possenti, G. Gentilini, W. Landi, M. Cunaccia (Hrsg.): Castra, castelli e domus murate. Corpus dei siti fortificati trentini tra tardoantico e basso medioevo. Apsat 4. SAP Società Archeologica s.r.l., Mantua 2013, ISBN 978-88-87115-77-2, S. 390.
  11. Arco • Informationen zu Arco am Gardasee. In: gardasee.at. Abgerufen am 27. April 2024.
  12. a b Die Burg von Arco, Arco - Gardasee (Italien). In: gardasee.de. Abgerufen am 27. April 2024.
  13. Sehenswürdigkeiten in und um Arco am Gardasee. In: gardasee.de. Abgerufen am 27. April 2024.
  14. Alessandro Campetti et al.: La Pieve e la Collegiata di Santa Maria Assunta di Arco. Manfrini, Calliano 1991, ISBN 88-7024-463-6, S. 15–25.
  15. a b Kirche Collegiata di Santa Maria Assunta in Italien, Trentino. In: alpen-guide.de. Abgerufen am 27. April 2024.
  16. Dom Santa Maria Assunta, Arco - Gardasee (Italien). In: gardasee.de. Abgerufen am 27. April 2024.
  17. Collegiata di S. Maria Assunta. Abgerufen am 27. April 2024.
  18. a b Arco am Gardasee: die Evangelische Trinitatiskirche – Reisen & Touren digitale Reiseführer für Italien | Reisen & Touren German Travel Mobile Guide for Italy. In: reise-tour.de. Abgerufen am 27. April 2024.
  19. a b Evangelische Trinitatskirche in Arco. In: lydom.jimdofree.com. Abgerufen am 27. April 2024.
  20. Trinitatis-Kirche, Arco - Gardasee (Italien). In: gardasee.de. Abgerufen am 27. April 2024.
  21. a b Chiesa di San Bernardino da Siena <Arco>. In: chieseitaliane.chiesacattolica.it. Italienische Bischofskonferenz, abgerufen am 27. April 2024 (italienisch).
  22. Monika Hoffmann: Garda Trentino: Arco – Altstadt mit Burgruine und Treffpunkt für Aktive. In: reise-zikaden.de. 7. März 2017, abgerufen am 28. April 2024.
  23. Monika Hoffmann: Garda Trentino: Arco – Altstadt mit Burgruine und Treffpunkt für Aktive. In: Reise-Zikaden | Reiseblog • Foodblog. 7. März 2017, abgerufen am 10. Mai 2024 (deutsch).
  24. Il Parco Arciducale (o Arboreto). In: comune.arco.tn.it. 28. Mai 2014, abgerufen am 28. April 2024 (italienisch).
  25. a b Palazzo del Termine o della lega. In: Arco.org. Abgerufen am 28. April 2024 (italienisch).
  26. Der Text und die Informationen stammen von der direkt am Denkmal von der Stadt aufgestellten Informationstafel. Gelesen und fotografiert am 13. April 2024.
  27. Palazzo dei Panni. In: cultura.trentino.it. Abgerufen am 28. April 2024 (italienisch).
  28. Eremo di San Paolo - Arco. In: gardatrentino.it. Abgerufen am 28. April 2024.
  29. Angaben auf einer Informationstafel direkt neben der Brücke, vermutlich von der Stadt aufgestellt.
  30. Manuel Senettin: Best of Arco: Arco, Sarcatal, Judikarien, Trient, Rovereto. Sportclimbing Guide. Vertical-Life, Brixen 2013, ISBN 978-88-98495-06-1.
  31. Diego Filippi: Hohe Wände bei Arco: klassische und moderne Routen im Sarcatal. 3. Auflage. Versante Sud, Milano Mai 2013.
  32. Stefano Ghisolfi punktet Excalibur (9b+) | Härteste Route Italiens. In: lacrux.com. 5. Februar 2023, abgerufen am 20. September 2023.
  33. Das spannende Rock Master Festival in Arco am Gardasee. In: gardasee-info.com. Abgerufen am 3. Mai 2024.
  34. Claudio Chiarani: Costruzione nuovo Climbing Stadium, tutto pronto per l’estate. In: labusa.info. 10. März 2024, abgerufen am 8. Mai 2024 (italienisch).
  35. Rock Master Festival 2022. In: gardasee.de. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  36. Rockmaster Arco 2021. In: bergsteigen.com. Abgerufen am 3. Mai 2024.