Asclepias tuberosa

Asclepias tuberosa

Asclepias tuberosa

Systematik
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae)
Tribus: Asclepiadeae
Untertribus: Asclepiadinae
Gattung: Seidenpflanzen (Asclepias)
Art: Asclepias tuberosa
Wissenschaftlicher Name
Asclepias tuberosa
L.

Asclepias tuberosa, auch Knollige Seidenpflanze oder Orange Seidenpflanze genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seidenpflanzen (Asclepias) in der Unterfamilie Asclepiadoideae innerhalb der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Das weite Verbreitungsgebiet reicht von Ostkanada bis ins nördliche Mexiko.

Illustration aus American medicinal plants, Tafel 135
Ausschnitt eines Blütenstandes
Behaarter Stängel mit wechselständigen Laubblättern
Früchte
Balgfrüchte und Samen

Vegetative Merkmale

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Asclepias tuberosa wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis etwa 90 cm. Der Milchsaft ist klar.[1] Sie bildet eine tiefreichende Pfahlwurzel aus der jedes Jahr im Frühjahr ein bis etwa 100 starke Stängel wachsen. Die sich nur am Blütenstand verzweigenden Stängel sind dicht mit dünnen, weichen oder auch steifen Härchen (Trichome) besetzt.

Die unregelmäßig, gewöhnlich wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter besitzen kurze, 1 bis 5 mm lange Stielen oder sind sitzend. Die dünne, feste und gelegentlich wellige Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 11 cm und einer Breite von 0,3 bis 3,0 cm, ganzrandig, eilanzettlich bis lanzettlich mit zugespitztem oder auch stumpfem Ende. Vor allem die Blattunterseite ist mit dünnen Härchen besetzt.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der end- oder achselständige Blütenstand trägt wenige bis viele wenig- bis vielblütige Dolden. Die zwittrigen und fünfzähligen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind gestielt mit jeweils einem Tragblatt. Die Blütenkrone besitzt einen Durchmesser von bis zu 1 cm, je nachdem wie stark die Kronzipfel umgebogen sind. Die 7 bis 8 mm langen Kronzipfel sind stark zurückgebogen und variieren in der Farbe von gelblich, meist orange bis rot. Das Gynostegium ist meist orange, seltener gelb. Die Röhre weist eine Länge von etwa 2 mm lang und einen Durchmesser von etwa 1,5 mm auf. Die Hüte (Nebenkrone) sind aufrecht ei-, kapuzenförmig und 4 bis 5 mm lang. Der hornförmige Sekundärfortsatz ist länger als der Hut und biegt sich über dem Griffelkopf ein. Der Griffelkopf ist zylindrisch und misst etwa 2 mm in der Höhe und 2 mm im Durchmesser.

Die aufrecht auf einem kurzen Stiel stehenden Balgfrüchte sind bei einer Länge von 8 bis 15 cm sowie einem Durchmesser von 1,0 bis 1,5 cm eilanzettlich. Ihre Oberfläche ist behaart und mit Warzen besetzt. Die bei einer Länge und Breite von 5 bis 7 mm eiförmigen, flachen, kurz geflügelten Samen besitzen einen 3 bis 4 cm langen, weißen Haarschopf.

Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 11.

Die Bestäubung erfolgt gewöhnlich durch große Bienen und Wespen, weniger häufig auch durch Schmetterlinge. Asclepias tuberosa ist eine wichtige Nahrungspflanze für die Raupen des Monarchfalters (Danaus plexippus).

Asclepias tuberosa kommt in fast allen kontinentalen Staaten der USA mit Ausnahme von Washington, Oregon, Idaho, Nebraska, Montana, North Dakota und Alaska vor, sowie im südöstlichen Kanada (Québec und Ontario) und Nordmexiko.

Asclepias tuberosa ist eine verbreitete Wildpflanze entlang Straßen und anderen vom Menschen beeinflussten Habitaten. Sie gedeiht am häufigsten in steinigen, relativ trockenen Böden an sonnigen Standorten.

Die Erstveröffentlichung von Asclepias tuberosa erfolgte durch Carl von Linné.[2]

Die Art Asclepias tuberosa wird von Woodson (1954) in vier Unterarten unterteilt:

  • Asclepias tuberosa L. subsp. tuberosa: Die Blätter sind typischerweise eiförmig bis lanzettförmig und keilförmig an der Basis, die Ränder sind gewöhnlich glatt. Verbreitung: New Hampshire bis nördliches Florida (dort in die subsp. rolfsii übergehend), westwärts bis zu den Alleghenies (dort in die subsp. interior übergehend)
  • Asclepias tuberosa subsp. rolfsii (Britton ex Vail) Woodson: Die Blätter typischerweise lanzettförmig mit gekräuselten Rändern. Florida bis Georgia (dort geht sie in die subsp. tuberosa über) und westwärts entlang der Küste des Golfs von Mexiko bis Alabama (dort geht sie in die subsp. tuberosa oder subsp. interior über)
  • Asclepias tuberosa subsp. interior Woodson: Die Blätter sind typischerweise herzförmig. Verbreitung: Ozark-Hochfläche ostwärts bis zu den Alleghenies (dort in die subsp. tuberosa übergehend), südwärts bis zur Ebene des Golfs von Mexiko (dort in die subsp. rolfsii übergehend), und sich in einem Bogen westwärts und nordwärts von Texas bis in den Norden von Michigan erstreckend (dort geht sie in die subsp. terminalis über).
  • Asclepias tuberosa subsp. terminalis Woodson: Die Blätter lanzettförmig, eiförmig, länglich bis elliptisch mit glatten Rändern. An der Basis sind sie typischerweise abgestumpft oder trunkiert bis herzförmig. Diese Unterart kommt am westlichen Rand des Verbreitungsgebietes der Art vor, von Tamaulipas nordwestwärts bis in das südliche Utah, und ostwärts bis nach Colorado, South Dakota, das südliche Minnesota, Wisconsin und in den Norden von Michigan (dort in einem Bogen ostwärts und südwärts in die subsp. interior übergehend). Die Unterart subsp. terminalis wird heute besser als Synonym zu Asclepias tuberosa subsp. interior Woodson gestellt.[2]

Auf Grund ihrer gelben bis leuchtend orangeroten Blütenstände verwendet man Asclepias tuberosa als Zierpflanze. In Mitteleuropa braucht sie allerdings meist einen leichten Winterschutz, kommt aber auch bis in Breiten etwa des Berliner Britzer Gartens ohne einen solchen aus (Winterhärtenzone Z3, von −40,0 °C bis −34,4 °C).[3]

Medizinische Bedeutung

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Im 19. Jahrhundert wurden Pflanzenteile bei Lungenproblemen wie Asthma und Bronchitis eingesetzt. Asclepias tuberosa wird in der Homöopathie immer noch als Heilmittel eingesetzt.[4]

  • Robert E. Woodson, Jr.: The North American Species of Asclepias L., In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 41, Issue 1, St. Louis, Mo., 1954, S. 1–211. JSTOR:2394652.
  • Robert Wyatt: The Reproductive Biology of Asclepias tuberosa: I. Flower Number, Arrangement, and Fruit-Set., In: New Phytologist, Volume 85, Issue 1, Oxford 1980, S. 119–131. JSTOR:2434080.
  • Robert Wyatt: The Reproductive Biology of Asclepias tuberosa. II. Factors Determining Fruit-Set., In: New Phytologist, Volume 88, Issue 2, Oxford 1981, S. 375–385. JSTOR:2431812.
Commons: Asclepias tuberosa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Butterfly Milkweed bei Ontario Wildflowers.
  2. a b Asclepias. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 3. Januar 2020.
  3. Asclepias tuberosa. Knollige Seidenpflanze, Produktdetails Klima, zuletzt abgerufen am 23. Dezember 2022.
  4. William Boericke: Handbuch der homöopathischen materia Medica. Haug, 1992, ISBN 3-7760-1193-9, 845 S.