Es sind meist ausdauernde, krautige Pflanzen, die oft Rhizome als Überdauerungsorgane ausbilden. Einige Taxa sind Sukkulenten, selten sind es baumförmige Pflanzen.
Die Laubblätter sind wechselständig und überwiegend spiralig in Blattrosetten angeordnet; meist sind Rosetten grundständig aber bei baumartigen Arten endständig und schopfartig. Die einfachen und parallelnervigen Laubblätter sind krautig oder ledrig.
Die Unterfamilie der Affodillgewächse enthält etwa 15 Gattungen und ungefähr 800 Arten. Die Verbreitung ist altweltlich, mit Schwerpunkten in Afrika und da besonders in der Capensis; ein weiterer Schwerpunkt reicht vom Mittelmeergebiet bis Zentralasien. Als Besonderheit in der Verbreitung ist die Gattung Bulbinella in Neuseeland beheimatet.
Die molekulargenetischen Untersuchungen in den letzten gut zehn Jahren haben dazu geführt, dass die Familiengrenzen innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) sich stark verschoben haben.[2] Die Systematik dieser Gattungen, Unterfamilien, Familien wurde lange diskutiert, so wird man in der Literatur oft auf scheinbare Ungereimtheiten stoßen. Hier dargestellt ist die Systematik nach Mark W. Chase u. a. 2009.[3] Die Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae Dum.) wurde um die Taxa der ehemaligen Familien Affodillgewächse (Asphodelaceae) und Tagliliengewächse (Hemerocallidaceae) erweitert. Die ehemalige Familie Asphodelaceae Juss. ist auf den Rang einer Unterfamilie Asphodeloideae Burnett zurückgestuft.
Die Erstveröffentlichung von Asphodelaceae erfolgte 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu in Genera Plantarum . S. 51 unter dem Namen „Asphodeli“.[4] Asphodeloideae wurde 1835 von Gilbert Thomas Burnett in Outlines of Botany. S. 427 veröffentlicht. Typusgattung ist Asphodelus L.[5]
Aufgrund neuerer phylogenetischer Untersuchungen schlugen Olwen Megan Grace und Mitarbeiter Anfang 2013 verschiedene taxonomische Änderungen vor. Die Arten der Gattung Chortolirion werden in die Gattung Aloe einbezogen, Aloe plicatilis wird in die monotypische Gattung KumaraMedik. (1786) zurückverwiesen. In die neue Gattung Aloidendron(A.Berger) Klopper & Gideon F.Sm. werden sechs baumförmige Aloen und in die neue Gattung AloiampelosKlopper & Gideon F.Sm. sieben hauptsächlich kletternden Aloen ausgegliedert.[6]
Die Unterfamilie Asphodeloideae enthält etwa 15 Gattungen:[7][6]
Aloidendron(A.Berger) Klopper & Gideon F.Sm.: Sie enthält etwa sechs Arten, die vor 2013 zur Gattung Aloe gehörten. Das Verbreitungsgebiet ist hauptsächlich das südliche Afrika, nur eine Art kommt in Somalia vor.
AloiampelosKlopper & Gideon F.Sm.: Sie enthält etwa sieben Arten, die vor 2013 zur Gattung Aloe gehörten. Alle sieben Arten sind Florenelemente der Capensis und kommen nur in den südafrikanischen Provinzen Westkap und Ostkap vor; nur eine Art reicht auch bis Eswatini.
Aloen (AloeL., einschließlich LomatophyllumWilld. und ChortolirionA.Berger): Die etwa 500 Arten sind hauptsächlich im südlichen Afrika sowie in Ostafrika und vorgelagerten Inseln wie Madagaskar sowie die Maskarenen und im Südwesten der Arabischen Halbinsel verbreitet.
Junkerlilien (AsphodelineRchb.): Die etwa 17 Arten kommen hauptsächlich im Mittelmeerraum vor.
Affodill (AsphodelusL.): Die etwa 16 Arten kommen vom Mittelmeerraum bis Indien und in den südlich angrenzenden Wüsten vor.
AstrolobaUitewaal: Die etwa sechs Arten sind Florenelemente der Capensis und kommen nur in den südafrikanischen Provinzen Westkap und Ostkap vor.
BulbineWolf: Die 50 bis 60 Arten kommen hauptsächlich im tropischen und südlichen Afrika vor; einige Arten in Australien.
Steppenkerzen (EremurusM.Bieb.): Die etwa 40 bis 45 Arten kommen im zentralen und westliche Asien, oft in gebirgigen Gebieten vor.
GasteriaDuval: Die etwa 22 Arten kommen in der Capensis vor.
HaworthiaDuval: Die etwa 144 Arten sind im südlichen Afrika verbreitet.
JodrelliaBaijnath: Die nur drei Arten sind von Zentral- bis Nordostafrika verbreitet.
Fackellilien (KniphofiaMoench): Die etwa 65 bis 70 Arten kommen hauptsächlich im tropischen und südlichen Afrika vor; eine Art auf der Arabischen Halbinsel und eine Art auf Madagaskar.
KumaraMedik.: Sie enthält nur zwei Arten aus der Capensis:[8]
Kumara plicatilis(L.) G.D.Rowley (Syn.: Aloe plicatilis(L.) Burm.f.):[9] Dieser Endemit kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.
PoellnitziaUitewaal: Sie enthält nur eine Art:
Poellnitzia rubriflora(L.Bolus) Uitewaal: Dieser Endemit kommt nur in der südafrikanischen Provinz Westkap vor. Er wird von manchen Autoren auch als Astroloba rubriflora(L.Bolus) Gideon F.Sm. & J.C.Manning zur Gattung Astroloba gestellt.[8]
TrachyandraKunth: Die etwa 50 bis 65 Arten kommen im tropischen und südlichen Afrika und auf Madagaskar vor.
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The Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG IV. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Volume 181, Issue 1, 2016, S. 1–20: doi:10.1111/boj.12385
↑Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
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Mark W. Chase, James L. Reveal, Michael F. Fay: A subfamilial classification for the expanded asparagalean families Amaryllidaceae, Asparagaceae and Xanthorrhoeaceae. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nummer 2, 2009, S. 132–136, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.00999.x.
↑Asphodeloideae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑ ab
Olwen Megan Grace, Ronell R. Klopper, Gideon F. Smith, Neil R. Crouch, Estrela Figueiredo, Nina Ronsted, Abraham E. van Wyk: A revised generic classification for Aloe (Xanthorrhoeaceae subfam. Asphodeloideae). In: Phytotaxa. Band 76, Nr. 1, 2013, S. 7–14 doi:10.11646/phytotaxa.76.1.1.
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Gideon F. Smith, Ben-Erik Van Wyk: Asphodelaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 3: Flowering Plants. Monocotyledons. Lilianae (except Orchidaceae). Springer, Berlin / Heidelberg / New York 1998, ISBN 3-540-64060-6, S.136 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Ronell R. Klopper, Gideon F. Smith, Abraham E. van Wyk: The correct name of Aloe plicatilis, the fan aloe, in the genus Kumara (Asphodelaceae: Alooideae), again. In: Bradleya. Band 31, 2013, S. 157–158, (PDF-Datei).
D. S. Devey, I. Leitch, P. J. Rudall, J. C. Pires, Y. Pillon, M. W. Chase: Systematics of Xanthorrhoeaceae sensu lato, with an emphasis on Bulbine. In: Aliso. Band 22, 2006, S. 345–351.
Ronell R. Klopper, Abraham E. van Wyk, Gideon F. Smith: Phylogenetic relationships in the family Asphodelaceae (Asparagales). In: Schumannia. Band 6, 2010, S. 9–36 (PDF-Datei).