Gemeinde Ayllón | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Segovia | |
Comarca: | Sepúlveda | |
Gerichtsbezirk: | Riaza | |
Koordinaten: | 41° 25′ N, 3° 23′ W | |
Höhe: | 970 msnm | |
Fläche: | 128,95 km² | |
Einwohner: | 1.154 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 40520 | |
Gemeindenummer (INE): | 40024 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | María Jesús Sanz Tomé | |
Website: | Ayllón | |
Lage des Ortes | ||
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Ayllón ist ein Ort und eine aus mehreren Weilern (pedanías) und Einzelgehöften (fincas) bestehende nordspanische Gemeinde (municipio) mit insgesamt 1.154 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Segovia in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Das im Mittelalter und in der frühen Neuzeit entstandene Zentrum von Ayllón wurde bereits im Jahr 1973 als Bien de Interés Cultural in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Die – neben dem Hauptort – aus den Weilern Estebanvela, Francos, Grado del Pico, Saldaña de Ayllón, Santa María de Riaza, Santibáñez de Ayllón und Valvieja bestehende Gemeinde liegt teilweise am Río Aguisejo, einem Nebenfluss des Río Riaza; sie befindet sich etwa 85 bis 95 km (Fahrtstrecke) nordöstlich von Segovia in einer mittleren Höhe von ca. 970 m[2]. Das Klima ist im Winter rau, im Sommer dagegen gemäßigt bis warm; Regen (ca. 485 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[3]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2017 |
Einwohner | 935 | 1.222 | 1.347 | 1.216 | 1.212[4] |
Ayllón ist eine von wenigen Gemeinden in der Provinz Segovia, deren Einwohnerzahl – allerdings auch bedingt durch Eingemeindungen in den 1960er und 1970er Jahren – weitgehend konstant geblieben ist.
Die Landwirtschaft, darunter auch die Milch- und Weidewirtschaft, spielte über Jahrhunderte die bedeutendste Rolle im auf Selbstversorgung ausgerichteten Wirtschaftsleben der Gemeinde. In der Kleinstadt selbst ließen sich auch Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder. Die Verbesserung der Infrastruktur im 20. Jahrhundert führte zu einer Regionalisierung der Absatzmärkte.
Sowohl Kelten als auch Römer, Westgoten und auch die im 8. Jahrhundert bis weit in den Norden vorgedrungenen arabisch-maurischen Heere hinterließen nur wenige Spuren auf dem Gemeindegebiet. Bereits vor der Rückeroberung (reconquista) Segovias im Jahr 1085 durch Alfons VI. wurde die Gegend durch Christen aus dem Norden und Süden der Iberischen Halbinsel besiedelt (repoblación). Am 31. Oktober 1411 wurde in Ayllón ein Friedensvertrag zwischen den Königreichen Kastilien und Portugal unterzeichnet; wenige Monate später folgten mit den Leyes de Ayllón diskriminierende Bestimmungen gegen Juden und Mauren. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts ließ sich Don Álvaro de Luna, einer der bedeutendsten Personen seiner Zeit in Ayllón nieder. Überdies war Ayllón einer der Orte der mehrmals jährlich stattfindenden Versammlungen des Rats der Mesta.[5]