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Die Viruspartikel (Virionen) der Gattung Begomovirus sind nicht umhüllt.
Das Nukleokapsid ist 38 nm (Nanometer) lang und hat einen Durchmesser von 15–22 nm.
Es hat die für Mitglieder der Familie Geminiviridae (deutsch informell manchmal „Zwillingsviren“ genannt[5]) typische Morphologie:
Während die Partikel eine grundsätzlich ikosaedrische Symmetrie aufweisen, bestehen sie aus zwei solchen unvollständigen Ikosaedern, denen jeweils ein Scheitelpunkt fehlt und die so miteinander wie Siamesische Zwillinge verbunden sind. Es gibt 22 (zweimal elf) Kapsomere pro Nukleokapsid.[6]
Das Genom in der Gattung Begomovirus besteht aus zirkulär geschlossener Einzelstrang-DNA (ssDNA).
Gewöhnlich haben Begomoviren ein bipartites (segmentiertes) Genom:
Das Genom ist dann in zwei Segmente (als DNA-A und DNA-B bezeichnet) aufgeteilt ist, die in separate Virionen (Viruspartikel) verpackt sind. In diesem Fall sind im Allgemeinen beide Segmente für eine erfolgreiche symptomatische Infektion in einer Wirtszelle erforderlich.
Die DNA-B ist für ihre Replikation von der DNA-A abhängig, die bei einigen Begomoviren anscheinend bereits allein normale Infektionen verursachen kann.[6]
Die Proteine dieser Gattung können entweder auf dem Sense-Strang (positive Orientierung) oder auf dessen Komplement (negative Orientierung) kodiert sein.[6]
C4 – negative Orientierung: Kann die Expression der Symptome bestimmen – 12,0 kDa
Neben CP und Rep gibt es also eine oder mehrere Komponenten an Regulationsproteinen (Kontrolle der Genexpression), Proteinen zur Überwindung der Wirtsabwehr und Proteine zur Übertragung durch Insekten als Vektoren.
Dieses Segment ist homolog zu den Genomen aller anderen Geminiviren.[6]
Diese Proteine haben Funktionen bei der intra- und interzellulären Bewegung in Wirtspflanzen.[6]
Die beiden Segmente DNA-A und DNA-B zeigen wenig Übereinstimmung in der Sequenz, mit Ausnahme einer ca. 200 nt (Nukleotide) langen Region, die als „gemeinsame Region“ (englischcommon region) bezeichnet wird, und in der typischerweise mehr als 85 % Übereinstimmung besteht.
Diese Region enthält eine (unter Geminiviren) absolut konservierteHaarnadelstruktur und wiederholte Sequenzen (Iterons genannt). Diese stellen Erkennungssequenzen für die Bindung des Replikationsproteins (Rep) dar.
Innerhalb dieser Schleife befindet sich eine Nonanukleotid-Sequenz (TAATATTAC, d. h. 9 nt lang, daher „nona“), die als Ursprung (Ori) der Einzelstrang-DNA-Replikation des Virus fungiert. Die Haarnadelstruktur selbst wird daher auch als Stammschleife (en. stem loop) bezeichnet. Sie ist eine typische Eigenschaft von Vertretern des Phylums Cressdnaviricota (Circular Rep-encoding DNA viruses).
Bei dieser Gattung kann es zu einem Austausch zwischen den Segmenten kommen, der Pseudorekombination genannt wird:
Diese erfolgt üblicherweise durch einen Prozess, der als „Regulon Grafting“ bezeichnet wird. Die A-Komponente spendet ihre gemeinsame Region durch Rekombination an die eingefangene B-Komponente.
Dadurch entsteht eine neue abhängige Interaktion zwischen zwei Komponenten.[9]
Viren der Gattung Begomovirus werden obligat durch einen Vektor übertragen, bei dem es sich um die Tabakmottenschildlaus (Bemisia tabaci) oder um eine andere Pflanzenlaus der Mottenschildlaus-Familie Aleyrodidae (Whitefly) handeln kann.
Diese Vektoren ermöglichen eine schnelle und effiziente Ausbreitung des Virus, da sie in der Wahl der von ihnen parasitierten Pflanzen sehr flexibel sind. Der Vektor überträgt das Virus persistent, zirkulierend und nicht propagierend.[10]
„The Whitefly Plan“ ist ein Dokument des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten (USDA), mit dem ein 5-Jahres-Plan (beginnend 1992) aufgelegt wurde, um die Mottenschildläuse zu bekämpfen (Aktualisierung 2007/2009).[11]
Symptome des Pepper yellow leaf curl virus (PYLCV)
Mehrere Begomoviren verursachen auf der ganzen Welt schwere Pflanzenkrankheiten.
Begomovirus-Spezies, die Tomaten infizieren, wie das
Tomato yellow leaf curl virus (TYLCV) und das (noch ICTV-unbestätigte)
„Tomato Yellow Mosaic Virus“ (ToYMV),
die erstmals in den späten 1980er Jahren identifiziert wurden, verursachen weltweit erhebliche wirtschaftliche Verluste.[12]
In Gebieten, in denen diese Viren weit verbreitet sind, wie z. B. Trinidad, der Dominikanischen Republik, Mexiko und weiten Teilen Mittelamerikas, Israel, sowie in ganz Südostasien, einschließlich Thailand, Kambodscha, Indonesien, Indien und Sri Lanka, können diese Krankheiten bei Tomaten und anderen Nutzpflanzen (wie Paprika und Auberginen), einen geschätzten Ertragsverlust von 50–60 % verursachen.
Begomoviren, die Paprika (Capsicum spp.) befallen, wie das
Pepper leaf curl virus und das
Chilli leaf curl virus,
verursachen ebenfalls weltweit erhebliche Verluste.
Die Krankheitssymptome an der infizierten Pflanze sind typischerweise Chlorose, Blattverzerrung, Absterben (Nekrose) der Blütenknospen und Faltenbildung (en. crinkling) sowie Verkümmerung (en. stunting).
In Ländern Südostasiens, in denen diese Viren in Südostasien weit verbreitet sind, darunter Thailand, Kambodscha, Indonesien, Sri Lanka und Indien, können diese Krankheiten bei Paprika und anderen Nutzpflanzen wie Tomaten, Gurken, Kürbissen, Melonen und Auberginen einen geschätzten Ertragsverlust von 40–70 % verursachen. Die Typusspezies Bean golden yellow mosaic virus (BGYMV) verursacht eine schwere Krankheit bei Bohnenarten in Mittelamerika, der Karibik und im südlichen Florida.
Die beiden Segmente des Genoms haben eine sehr unterschiedliche molekulare Evolutionsgeschichte und stehen wahrscheinlich unter einem sehr unterschiedlichen evolutionären Druck. Das DNA-B-Segment entstand offenbar als Satellit, der vom monopartiten Vorläufer aller existierenden bipartiten Begomoviren eingefangen wurde und sich in der Folge zu einer wesentlichen Genomkomponente entwickelt hat.
Von den Begomoviren mit monopartitem (unsegmentiertem) Genom sind über 133 Spezies bekannt, sie alle stammen aus der Alten Welt.
In der Neuen Welt wurden dagegen bisher keine monopartiten Begomoviren identifiziert.[13]
Da das B-Segment zwischen Begomovirus-Spezies leicht ausgetauscht werden kann (was zu neuen Spezies führt), basieren phylogenetische Analysen hauptsächlich auf dem A-Segment.[13]
Die phylogenetische Analyse der Gattung offenbart eine Reihe von Kladen (Verwandtschaftsgruppen). Die Hauptunterteilung ist zwischen den Stämmen der Alten und Neuen Welt.
Die Stämme der Alten Welt können in afrikanische, indische, japanische und andere asiatische Kladen unterteilt werden, wobei eine kleine Anzahl von Stämmen außerhalb dieser Kladen gruppiert ist.
Die Stämme der Neuen Welt unterteilen sich in mittel- und südamerikanische Stämme.[13]
Neben diesen Hauptgruppierungen gibt es eine Reihe kleinerer Kladen.
Eine Gruppe, die eine Reihe von Hülsenfrüchten aus Indien und Südostasien infiziert (informell „Legumovirus“ genannt) und
eine Gruppe von Viren, die aus Prunkwinden und anderen Spezies der Pflanzenfamilie Convolvulaceae aus Amerika, Asien und Europa isoliert wurden (informell „Sweepovirus“),[14] scheinen basal zu allen anderen Arten zu sein.
Zwei Arten, die aus der Gattung Corchorus aus Vietnam isoliert wurden (informell „Corchovirus“), gehören etwas unerwartet zu den Arten der Neuen Welt.
Mit Stand 5. Mai 2024 sind vom ICTV in der Gattung Begomovirus (inklusive der Gruppen „Sweepovirus“ und „Corchovirus“) die folgenden Spezies bestätigt:[2][4]
Gattung Begomovirus
B. abelmoschusbhubhaneswarense mit Bhendi yellow vein Bhubhaneswar virus (BYVBhV) – Okra
B. abelmoschusdehliense mit bhendi yellow vein mosaic Delhi virus (BYVMDV)
Anmerkung: Viele dieser Spezies findet man (früher) auch als „bigeminivrus“ bezeichnet, oft ist dann nur der letzte Namensteil ‚virus‘ durch ‚bigeminivirus‘ ersetzt. Offenbar ist „Bigeminivirus“ als ein älteres Synonym für Begomovirus zu verstehen, anders als „Legumovirus“ oder „Sweepovirus“ die ausdrücklich Teilgruppen bezeichnen. Siehe etwa Brunt et al. (1996).[28][29]
↑Pita JS, Fondong VN, Sangaré A, Otim-Nape GW, Ogwal S, Fauquet CM: Recombination, pseudorecombination and synergism of geminiviruses are determinant keys to the epidemic of severe cassava mosaic disease in Uganda. In: J Gen Virol. 82. Jahrgang, Nr.3, 2001, S.655–665, doi:10.1099/0022-1317-82-3-655, PMID 1112108.
↑Funayama, Sachiko, I Terashima, T Yahara: Effects of Virus Infection and Light Environment on Population Dynamics of Eupatorium makinoi (Asteraceae). In: American Journal of Botany. 88. Jahrgang, Nr.4, 2001, S.616–622, doi:10.2307/2657060, PMID 11302846.
↑Jim DeQuattro, Dennis Senft, Marcia Wood: The Whitefly Plan: A five-year Update, United States Department of Agriculture (USDA): Agricultural Research Service. 6. Februar 2007/14. April 2009
↑Eui-Joon Kil, Sunhoo Kim, Ye-Ji Lee, Hee-Seong Byun, Jungho Park, Haneul Seo, Chang-Seok Kim, Jae-Kyoung Shim, Jung-Hwan Lee: Tomato yellow leaf curl virus (TYLCV-IL): a seed-transmissible geminivirus in tomatoes. In: Scientific Reports. 6. Jahrgang, Nr.1, 8. Januar 2016, ISSN2045-2322, S.19013, doi:10.1038/srep19013, PMID 26743765, PMC 4705557 (freier Volltext), bibcode:2016NatSR...619013K (englisch).
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↑J. Kumar, A. Kumar, J. K. Roy, R. Tuli, J. A. Khan: Identification and molecular characterization of begomovirus and associated satellite DNA molecules infecting Cyamopsis tetragonoloba. In: Virus Genes. 41. Jahrgang, Nr.1, August 2010, S.118–125, doi:10.1007/s11262-010-0482-7, PMID 20405195 (englisch).
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