Benjamin Hirsch Auerbach, auch Zevi Benjamin ben Abraham (geboren am 21. Juni 1808 in Neuwied, Herzogtum Nassau; gestorben am 30. September 1872 in Halberstadt, Provinz Sachsen) war ein deutscher Rabbiner.
Benjamin Hirsch (Zewi) Auerbach war der Sohn des Bonner Rabbiners Abraham Ben Abiezri Selig Auerbach (* 1763 in Bouxwiller/Unterelsass; † 3. November 1767 in Bonn) und der Esther-Rebekka Oppenheim. Er erhielt seine erste Ausbildung bei seinem Vater und studierte danach fünf Jahre lang bei Löb Carlburg in Krefeld, anschließend mehrere Jahre bei Koppel Bamberger in Worms. 1828 wurde er von beiden Lehrern ordiniert. 1831 bis 1834 studierte er an den Universitäten in Bonn und Marburg. Am 28. Juli 1834 promovierte er an der Universität Gießen. Im selben Jahr bestand er die Rabbinatsprüfung beim Prälaten Dr. Köhler in Darmstadt. Seine Studienzeit war geprägt durch eisernen Fleiß und bittere Armut.[1]
Er hielt schon als Rabbinatskandidat Predigten und war einer der ersten orthodoxen Prediger in Deutschland. In Hanau wurde er als Rabbiner gewählt, legte die Stelle aber nach kurzer Zeit nieder, um am 2. Januar 1835 Landesrabbiner in Darmstadt zu werden.
Sein 1839 veröffentlichtes neuorthodoxes Lehrbuch scheiterte. Der Trierer Rabbiner verweigerte die Approbation. Ab 1840 geriet er in Konflikt mit dem Gemeindevorstand in Darmstadt, während ihn die 98 Landgemeinden unterstützten. 1844 unterzeichnete Auerbach den Aufruf gegen die Beschlüsse der ersten deutschen Rabbinerversammlung.
1863 wurde er Rabbiner in Halberstadt.
Er war mit Lea Frenkel (1814–23.5.1884), Tochter des Kreisvorstehers Eisemann Frenkel aus Witzenhausen in Kurhessen, verheiratet. Sein Sohn Siegmund Selig Aviezri Auerbach (geb. 24. Dezember 1840 in Darmstadt; gest. 21. September 1901 in Halberstadt), sein Enkel Isak Emil Auerbach (geb. 4. August 1870 in Fürth; gest. 20. Mai 1932 in Frankfurt) und sein Urenkel Hirsch (Zewi) Benjamin Auerbach (geb. 20. Februar 1901 in Leipzig; gest. 27. Januar 1973 in Tel Aviv) waren seine Nachfolger als Rabbiner in der Synagogengemeinde Halberstadt. Urenkel Hirsch Benjamin war von 1932 bis 1938 der letzte Rabbiner von Halberstadt. Er gründete in Palästina den „Verein ehemaliger Halberstädter Juden“.
Personendaten | |
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NAME | Auerbach, Benjamin Hirsch |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 21. Juni 1808 |
GEBURTSORT | Neuwied, Herzogtum Nassau |
STERBEDATUM | 30. September 1872 |
STERBEORT | Halberstadt, Provinz Sachsen |