Bormio ist der Hauptort des oberen Veltlins. Er befindet sich auf 1225 m s.l.m. am Oberlauf des Adda und bedeckt eine Fläche von 41 km². Der Ort liegt in einem Talkessel, in dem von Nordwesten das Valdidentro, von Norden das Valle del Braulio, von Osten das Valfurva und von Süden das Valdisotto zusammenlaufen. Die Nachbargemeinden sind Valfurva, Valdisotto, Valdidentro, Stilfs und Val Müstair (CH-GR).
Die Grafschaft Bormio, an deren Spitze die Bündner einen Podestà mit zweijähriger Amtsdauer stellten, war in gerichtlicher, legislativer und administrativer Hinsicht anders organisiert als der untere Teil des Veltlins: Bormio genoss mehr Freiheiten und litt weniger unter der Verwaltung der Bündner. Seine Schwefelthermen (schon von Plinius dem Jüngeren und Cassiodor erwähnt) und die Frühlingsbadefahrten nach Bormio haben im 16. und 17. Jahrhundert in der Schweiz großen Anklang gefunden. Während der Bündner Wirren litt es stark unter den militärischen Operationen, da die Wiedereroberungsversuche der Bündner meist mit einem Angriff auf Bormio begannen (Zug der Berner und Zürcher 1620, Wormserzug 1621, Eroberung des Veltlins durch Henri II. de Rohan 1635).[3][4]
Gioachimo Alberti (1595–1673), Podestà und zur Zeit der Kämpfe im Veltlin Hauptmann über das Kriegsvolk in Bormio
Carlo Marni (1640–nach 1671), Künstler, Maler. Er schuf Historische und religiöse Gemälde. Eine Himmelfahrt der Maria in Brusio, Poschiavo und ein Gemälde von 1671 in der Pfarrkirche von Cepina[7]