Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 2′ N, 9° 55′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Schwäbisch Hall | |
Höhe: | 376 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,59 km2 | |
Einwohner: | 3084 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74424 | |
Vorwahlen: | 07973, 07974 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHA, BK, CR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 27 012 | |
LOCODE: | DE BTX | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 12 74424 Bühlertann | |
Website: | www.buehlertann.de | |
Bürgermeister: | Florian Fallenbüchel[2] | |
Lage der Gemeinde Bühlertann im Landkreis Schwäbisch Hall | ||
Bühlertann ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Schwäbisch Hall und das letzte Dorf im Bühlertal, in dem der schwäbische Dialekt gebräuchlich ist; das nächste Dorf talabwärts liegt schon im ostfränkischen Dialektgebiet.
Im regionalen Dialekt wird der für die Gemeinde namengebende Hauptort kurz Dann [
] genannt.Bühlertann hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Hohenloher-Haller Ebene.[3] Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt zwischen der Kreisstadt Schwäbisch Hall (etwa 15 km Luftlinie im Nordwesten) und Ellwangen (etwa 19 km Luftlinie im Südosten) im Tal der Bühler, die ca. 17 km weiter nordnordwestlich dem Kocher zufließt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 24 km² zwischen dem mit knapp 370 m tiefsten Punkt im Norden (an der Bühler bei deren Übertritt nach Obersontheim) und ungefähr 505 m Höhe im Osten (nordnordöstlich von Hettensberg im Waldgebiet Schäfer bzw. östlich der K 2628 nach Kammerstatt im Waldgebiet Sauerberg).[4]
Die die Bühlertanner Gemarkung etwa von Süd nach Nord in einer weiten Wiesenaue durchziehende Bühler fließt südlich des Hauptorts fast ganz im Gipskeuper (Grabfeld-Formation), auf der verbleibenden Reststrecke im Lettenkeuper; jenseits der Grenze in Obersontheim steht dann erstmals Muschelkalk an. Links des Flusses trennt ein kleiner Höhenzug, östlichster Ausläufer der Limpurger Berge, das Bühlertal vom südsüdöstlich verlaufenden Nebental der beim Teilort Kottspiel mündenden Fischach. Diese wenig bedeutenden Erhebungen enden meist im Gipskeuper, an einer Stelle (schon in der Bühlerzeller Exklave, 447 m) wird gerade noch der Schilfsandstein erreicht. Die Höhen zur Rechten, Teil der Ellwanger Berge, ragen weiter auf und sind stärker profiliert; die Schichtenfolge endet hier zumeist in dem um Fronrot eine Hochfläche bildenden Kieselsandstein, am Ostrand der Gemeinde bei Kammerstatt tritt sogar einmal Stubensandstein auf. Die Bergrücken zwischen den östlichen Seitentälern haben oft die Gestalt von Verebnungsflächen, je nach Höhe in den Estherienschichten des oberen Gipskeupers, im Schilfsandstein oder im Kieselsandstein. An den Talhängen bilden die ersten beiden oft Stufen. Im nördlichen Gemeindegebiet gibt es an zwei Stellen aufgelassene Gipsbrüche.[5]
Die Gemeinde grenzt im Norden an Obersontheim, im Nordosten an Frankenhardt, im Osten an Rosenberg im Ostalbkreis, im Süden an Bühlerzell und im Westen wieder an Obersontheim bzw. auf einem kleinen Stück an die Bühlerzeller Exklave Leippersberg.
Die Gemeinde besteht aus 16 Dörfern, Weilern, Höfen und Häusern. Neben dem namengebenden Hauptort Bühlertann gehören die Weiler Blashof, Fronrot, Halden, Hettensberg, Heuhof, Kottspiel, Vetterhöfe, das Schloss Tannenburg auf einem Ausläufer der Ellwanger Berge, der Hof Himmelreich und die Häuser Avenmühle, Kreidelhaus, Niedermühle, Tannberghalden und Weidenmühle zur Gemeinde. Die Stelle des früheren Fallhauses ist heute von einer neueren Siedlung Bühlertanns überbaut. Auf der Gemarkung von Bühlertann liegen die abgegangenen Ortschaften Altensusenberg, Bechrer, Gagernberg, Klumpertshof, Neherer, Rattelshofen,[6] Suorenberg, Tanbach, Teutlershof und Wehen.[7]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[9]
Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag Bühlertann im südlichen Randgebiet des Herzogtums Franken. 1228 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde genannt.[10] Die Tannenburg und der Ort gehörten seit dem Hochmittelalter zum Herrschaftsgebiet des Klosters bzw. der Fürstpropstei Ellwangen. Seit dem 14. Jahrhundert besaß der Ort Marktrechte und war Sitz eines adeligen Vogts der Propstei.[10] In Bühlertann und dem Ortsteil Halden gab es von 1611 bis 1614 eine Hexenverfolgung. Neun Frauen gerieten in einen Hexenprozess, den keine überlebte. Als letztes Opfer starb Engla Kugler, die Frau des Schmiedes Melchior Kugler, im Jahr 1614 durch Hinrichtung.[11] Seit Ende des 16. Jahrhunderts gab es eine Schule und einen Schulmeister am Ort.
Im Vorgriff auf den 1803 wirksamen Reichsdeputationshauptschluss kam Bühlertann mit der Fürstpropstei bereits 1802 an das Herzogtum Württemberg, seit 1806 Königreich, und wurde dem neuen Oberamt Ellwangen zugeordnet. Fürs Jahr 1886 wird eine Einwohnerzahl von 1509[12] genannt, im Jahr 1939 betrug sie 1365 Personen. Bühlertann wurde 1938 im Zuge der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg in den Landkreis Schwäbisch Hall eingegliedert.[13] Da der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte er somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Bühlertann ist seit jeher überwiegend katholisch geprägt. Die Pfarrkirche Sankt Georg wurde im 13. Jahrhundert im Bistum Würzburg gegründet, war aber im 17. Jahrhundert so baufällig geworden, dass sie in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg 1661 neu erbaut wurde. Auch dieses Kirchengebäude war nach 200 Jahren derart renovierungsbedürftig, dass es außer dem in spätgotischem Stil erhaltenen Turm abgerissen wurde und durch den von 1860 bis 1863 errichteten Neubau ersetzt wurde, der heute noch besteht. Die Kapelle St. Gangolf beim Friedhof wurde bereits um das Jahr 1500 erbaut.
Die Kirchengemeinde St. Georg Bühlertann mit Peter und Paul in Obersontheim gehört zur Seelsorgeeinheit Oberes Bühlertal im Dekanat Schwäbisch Hall der Diözese Rottenburg-Stuttgart. In den Ortsteilen gibt es die Kirchengemeinden St. Leonhard in Kottspiel und St. Maria in Fronrot, letztere ist eine Filialkirchengemeinde, zu der auch die Kirche Zur Unbefleckten Empfängnis im Ortsteil Hinteruhlberg der Nachbargemeinde Frankenhardt gehört. Gelegentlich wird auch die Schlosskapelle St. Maria Magdalena der Tannenburg etwa für Trauungen genutzt.
Die evangelischen Bewohner von Bühlertann werden von deren Kirchengemeinde in Obersontheim betreut.
Der Gemeinderat umfasst 13 Personen. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[14] Die Wahlbeteiligung betrug 66,45 Prozent (2019: 59,1 %).
Liste | Stimmenanteil | Sitze |
Aktive Bürger | 56,10 % | 7 |
Engagierte Bürger | 43,90 % | 6 |
Der Polizeihauptkommissar Florian Fallenbüchel wurde im September 2019 im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister gewählt.[2] Er ist Nachfolger von Michael Dambacher, der das Amt seit 2010 innehatte und als Oberbürgermeister nach Ellwangen wechselte. Dessen Vorgänger war Hans Weiss, der das Amt 32 Jahre lang bekleidete.
Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Oberes Bühlertal mit Sitz in Obersontheim.
Bühlertann pflegt freundschaftliche Beziehungen zur Stadt Gaspar bei Blumenau im Staat Santa Catarina in Süd-Brasilien. Dort leben Nachkommen vieler Auswanderer aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, darunter auch solcher aus Bühlertann. Seit 2011 gibt es solche Beziehungen auch zur polnischen Gemeinde Skierbieszów in der Woiwodschaft Lublin im Osten des Landes.
AS-Motor GmbH & Co. KG, Unternehmen für Hochgrasmäher
Das Schulzentrum in Bühlertann besteht aus Grund-, Werkreal- und Realschule. Weiterführende Schulen befinden sich in den nahe gelegenen Städten Schwäbisch Hall, Crailsheim und Ellwangen.
Bühlertann liegt an der L 1060 von Schwäbisch Hall nach Ellwangen; von dieser zweigt im Hauptort die L 1072 nach Bühlerzell im oberen Bühlertal ab.
Den öffentlichen Personennahverkehr besorgt der KreisVerkehr Schwäbisch Hall mit Bussen. Deren Linie 12 führt von Bühlerzell über Bühlertann und Obersontheim nach Schwäbisch Hall. Die im Tarifgebiet von OstalbMobil im Ostalbkreis beginnende Linie 13 wird im Wechsel mit Bussen beider Verbünde bedient, sie verkehrt von Ellwangen nach Bühlertann und dann als Expresslinie weiter bis Schwäbisch Hall. Daneben gibt es weniger frequentierte Buslinien nach Gaildorf und Crailsheim sowie lokale Zubringerlinien der Linie 12 im Schülerverkehr.
Anschluss an den Regionalverkehr der Deutschen Bahn hat Schwäbisch Hall über diese Buslinien. Am Bahnhof Schwäbisch Hall-Hessental und in Gaildorf liegen die nächsten Stationen an der Strecke Schwäbisch Hall-Hessental–Waiblingen für Verbindungen in Richtung Stuttgart, in Crailsheim an den Fernverkehr nach Nürnberg, in Ellwangen an den Regionalverkehr nach Ulm; die vier Bahnhöfe liegen auf der Straße etwa 13 bis 23 Kilometer entfernt.