Carei Großkarol Nagykároly | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Sathmar | |||
Kreis: | Satu Mare | |||
Koordinaten: | 47° 41′ N, 22° 28′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 130 m | |||
Fläche: | 102 km² | |||
Einwohner: | 18.957 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 186 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 445100 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 61 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SM | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | ||||
Gemeindeart: | Munizipium | |||
Gliederung: | 1 Gemarkung/Katastralgemeinde: Ianculești | |||
Bürgermeister : | Eugen Kovács (UDMR) | |||
Postanschrift: | Str. 1 Decembrie 1918, nr. 17 loc. Carei, jud. Satu Mare, RO–445100 | |||
Website: |
Carei (veraltet Careii Mari; deutsch Großkarol, ungarisch Nagykároly, jiddisch קראלי (Krole), lateinisch Karol)[3] ist eine Stadt im Nordwesten Rumäniens im Rang eines Munizipiums.
Der Namensursprung der Stadt lässt sich auf das altungarische Wort karulyi (im modernen Ungarischen karvaly; dt. Sperber) zurückführen. Der Sperber ist das Wappentier des Adelsgeschlechts Károlyi,[3] deren Stammsitz lange Zeit das Schloss Károlyi in Carei war.
Die Stadt liegt im Kreis Satu Mare, etwa hundert Kilometer nordöstlich von Oradea (Großwardein) entfernt und befindet sich unweit der ungarischen Staatsgrenze. Die Entfernung zur Kreishauptstadt Satu Mare (Sathmar) beträgt 35 Kilometer.
Schönthal | Kalmandi | Căpleni (Kaplau) |
Fienen | Moftinu Mic (Kleinmaitingen) | |
Ianculești (Sankt Johannes) |
Terem | Ghenci |
Carei wurde 1213 erstmals urkundlich erwähnt und erlangte 1346 das Recht auf einen Wochenmarkt.[3] 1428 trennte sich die Siedlung Karol von der Puszta Karol und wurde seitdem Großkarol genannt. László Károlyi Lancz begann 1482 mit dem Bau seines Schlosses. Die Bevölkerung konvertierte 1554 zum calvinistischen Glauben. 1592 verstärkte Mihály Károlyi die Burg mit vier Verteidigungsbastionen gegen die Türken. 1703 verschanzte sich Franz II. Rákóczi mit seinen Kuruzen hier bei seinem Unterstützer Alexander Károlyi. Dieser rief anschließend neue Siedler in den Ort, darunter schwäbische (Sathmarer Schwaben), rumänische, slowakische, ruthenische und jüdische Familien.
Nach dem Vertrag von Trianon wurde es 1920 Teil von Rumänien. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges war die Stadt als Folge des Zweiten Wiener Schiedsspruchs erneut Teil Ungarns, seit Kriegsende gehört es wieder zu Rumänien, wo es 1968 dem Kreis Satu Mare zugeordnet wurde.
Die Volkszählung von 2011 ergab folgendes Resultat: 10.950 Ungarn, 8077 Rumänen, 479 Rumäniendeutsche, 462 Roma, 17 Ukrainer sowie Angehörige anderer Volksgruppen.[4]
In Carei kreuzen sich die Nationalstraßen 1F und 19. Zudem verknüpft eine Umgehungsstraße südlich der Stadt die beiden Nationalstraßen.
Der Bahnhof Carei liegt an der Bahnstrecke Debrecen–Sighetu Marmației sowie an den hier beginnenden Strecken nach Zalău und nach Záhony. Es verkehren Personenzüge nach Satu Mare, Valea lui Mihai, Oradea, Zalău und Mátészalka in Ungarn. Außerdem drei Fernzüge von Püspökladány, Bukarest und Timișoara.
In Carei befindet sich das Schloss Károlyi aus dem 13. Jahrhundert (Stammsitz der Károlyi, Umbau im neugotischen Stil des 19. Jahrhunderts) mit sehenswerter Parkanlage von 120.000 m² Größe mit ausgedehntem Arboretum. In dem Schloss befindet sich ein Museum mit Ausstellungen zur Stadtgeschichte, lokaler Archäologie (unter anderem Funde aus dem Tell Bobald und Cauas), der Geschichte der Károlyi-Familie und eine Sammlung ausgestopfter Wildtiere.
Jedes Jahr findet in der letzten Juliwoche ein Stadtfest statt, zu dem unter anderem ein Mittelaltermarkt gehört.
In Carei gibt es zwei Fußballvereine (Victoria Carei und FC Kaizer Carei) sowie einen Fußball-Junioren-Verein – den C.S.S. Carei. In Carei gibt es vier Freizeit-Fußballplätze (teilweise aus Betonboden) und zwei Vereins-Plätze, die Victoria und FC Kaizer Carei gehören.
Der chassidische Theologe Joel Teitelbaum (1897–1979), Begründer der strenggläubigen Sekte Satmar, wirkte in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre als Rabbi in der Stadt.