Gemeinde Cebolla | ||
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Cebolla – Ortsansicht mit Kirche San Cipriano | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | |
Provinz: | Toledo | |
Comarca: | Torrijos | |
Gerichtsbezirk: | Talavera de la Reina | |
Koordinaten: | 39° 57′ N, 4° 34′ W | |
Höhe: | 440 msnm | |
Fläche: | 36,77 km² | |
Einwohner: | 3.201 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 45680 | |
Gemeindenummer (INE): | 45046 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | Silvia Díaz del Fresno | |
Website: | Cebolla | |
Lage des Ortes | ||
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Cebolla ist eine Kleinstadt und eine aus dem Hauptort sowie den Weilern (pedanías) La Aldehuela, Villalba, Sanchón und Las Casas de Cebolla bestehende zentralspanische Gemeinde (municipio) mit insgesamt 3.201 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Toledo in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha.
Die Kleinstadt Cebolla liegt ca. 2 km nördlich des Tajo knapp 55 km (Fahrtstrecke) nordwestlich von Toledo in der historischen Provinz La Mancha in einer Höhe von ca. 440 m; bis nach Madrid sind es gut 100 km in nordöstlicher Richtung. Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen trocken und warm; der spärliche Regen (ca. 365 mm/Jahr) fällt überwiegend in den Wintermonaten.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2017 |
Einwohner | 2.016 | 2.343 | 3.165 | 2.809 | 3.344[3] |
Nach einem deutlichen Bevölkerungsrückgang infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft und der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts profitiert die Kleinstadt seit Beginn des 21. Jahrhunderts von den vergleichsweise günstigen Immobilienpreisen auf dem Lande und der guten Verkehrsanbindung zum Großraum Madrid.
Das Umland von Cebolla war und ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt, wobei der Weinbau und Olivenbaumplantagen wichtige Rollen spielen; die Kleinstadt selbst diente als handwerkliches und merkantiles Zentrum für die umliegenden Dörfer.
Aus römischer Zeit stammen die Grundmauern eines Landguts (villa rustica), das auch noch in westgotischer Zeit genutzt wurde und bereits seit Jahrhunderten den Namen Los Merillos trägt. Im 8. Jahrhundert dragen die arabisch-maurischen Heere bis weit in den Norden der Iberischen Halbinsel vor. In den Jahren 1083 bis 1085 wurde die Gegend von Alfons VI. zurückerobert (reconquista), jedoch kurz darauf von den berberischen Almoraviden unter Ali ibn Yusuf ibn Taschfin erneut bedroht. Erst unter Alfons VII. (reg. 1126–1157) wurde die Region La Mancha um das Jahr 1130 endgültig christlich. Im Jahr 1184 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1205 wurde die Gegend dem Calatravaorden unterstellt; später gehörte sie auch kurzzeitig dem Templerorden. Bereits im Jahr 1477 erhielt der Ort die Stadtrechte (villa).[4]