Cephalanthus | ||||||||||||
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Westlicher Knopfbusch (Cephalanthus occidentalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cephalanthus | ||||||||||||
L. |
Cephalanthus ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Von den sechs tropischen Arten kommen drei in der Neuen Welt, zwei in Asien und eine in Afrika vor.[1][2]
Cephalanthus-Arten sind verholzende Pflanzen, die als Sträucher kleine Bäume oder Lianen wachsen,[3][4][5] und Wuchshöhen von 5 bis 15 Metern erreichen. Sie sind unbewehrt und es sind keine Raphide vorhande. Die Knospen sind kegelförmig.[1]
Die gegenständig und zweizeilig oder zu dritt bis viert in Wirteln an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[1][3][4][5] Es sind meist Domatien vorhanden.[1][3][4][5][6] Die Blattspreiten sind einfach. Die interpetiolaren Nebenblätter sind meist haltbar oder selten früh abfallend, dreieckig oft mit einer schwarzen Drüse am oberen Ende.[1]
Auf Blütenstandsschäften mit Hochblättern befinden sich meist end- oder manchmal seitenständig in den obersten Blattachseln die kugelförmigen, kopfigen Blütenstände, in denen viele sitzende Blüten dicht angeordnet sind (daher der Gattungsname Cephalanthus). Die Deckblätter sind bis keulenförmig-spatelförmig. Die Blüten eines Blütenstandes sind alle gleich.[1]
Die meist zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch meist vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Cephalanthus glabratus besitzt funktional eingeschlechtige Blüten.[7] Die Kelchzunge endet in vier oder selten fünf Kelchzipfeln. Die vier Kronblätter sind stielteller- oder trichterförmig verwachsen. Die weißen bis cremefarbigen Blütenkronen sind inner unterschiedliche flaumig behaart.[1] Die vier Kronzipfel überlappen sich in der Blütenknospe dachziegelartig.[1] Die vier Staubblätter sind im Schlund der Blütenkrone inseriert und überragen diese teilweise. Die Staubfäden sind kurz. Die dorsifixen Staubbeutel sind an ihrer Basis zweigabelig. Der unterständige[7] zweikammerige Fruchtknoten enthält in jeder Kammer nur eine apikale, hängende, anatropoue Samenanlage.[1] Die keulenförmige bis kopfige Narbe überragt die Blütenkrone.[1]
Die Fruchtstände sind kugelig.[1] Auf den Früchten sind noch die Kelchzungen erkennbar. Die fleischigen Früchte sind Spaltfrüchte und enthalten zwei einsamige Teilfrüchte (Steinkerne) die sich nicht öffnen.[3][4][5] Die trockenen Teilfrüchte sind verkehrt-kegel- bis kreiselförmig.[1] Die mittelgroßen Samen sind länglich-ellipsoid, mit einem weißen schwammartigen Arillus.[1]
Die Gattung Cephalanthus wurde 1753 durch Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarum, Tomus I, Seite 95 aufgestellt.[8][9] Der Gattungsname Cephalanthus setzt sich aus den altgriechischen Wörtern kephale κέφαλη für „Kopf“ und anthos ἄνθος für „Blüte“ zusammen.[10] Als Lektotypusart wurde 1915 durch Elmer Drew Merrill in Journal of the Washington Academy of Sciences, 5, Seite 532 Cephalanthus occidentalis L. festgelegt.[9] Synonyme für Cephalanthus L. sind: Acrodryon Spreng., Axolus Raf., Eresimus Raf., Silamnus Raf.[2]
Cephalanthus ist die basale Gattung der Tribus Naucleeae in der Unterfamilie Cinchonoideae innerhalb der Familie Rubiaceae.[11][6][7] Einige Autoren hatten im letzten Jahrhundert die Gattung Cephalanthus in eine eigene Tribus Cephalantheae ausgegliedert.[12]
Cephalanthus-Arten gedeihen in den Tropen. Von den sechs Arten[7] kommen drei in der Neuen Welt, zwei in Asien und eine in Afrika vor:[1][2]
Aus Gesteinsschichten bei Fasterholt nahe Silkeborg in Zentral-Jütland (Dänemark) aus dem mittleren Miozän wurden 16 fossile Früchte der ausgestorbenen Art Chephalanthus pusillus beschrieben.[13]
Zwei Arten, beispielsweiseCephalanthus occidentalis, werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.[14]