Charles Victor Naudin (* 14. August 1815 in Autun; † 18. März 1899 in Antibes) war ein französischer Biologe und Botaniker.[1] Er gilt als einer der Vordenker von Genetik und Evolutionstheorie.[2] Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Naudin“.
Naudin wurde 1842 in Paris bei Augustin François César Prouvençal de Saint-Hilaire promoviert mit einer Arbeit über Nachtschattengewächse.
Im Jahr 1852 veröffentlichte Naudin einen Aufsatz „Philosophische Betrachtungen über Arten und Vielfalt“ (frz. „Considérations philosophique sur l’espèce et la variété“), indem er Hybride für die Entstehung neuer Arten verantwortlich machte. Nachdem Charles Darwin 1859 sein Werk „Über die Entstehung der Arten“ veröffentlicht hatte, warf der französische Biologe Joseph Decaisne ihm vor, dass Naudin zentrale Elemente der natürlichen Selektion vor ihm entdeckt habe. In einem überlieferten Brief an Joseph Dalton Hooker widersprach Darwin dieser Unterstellung, da er in Naudin's Werk die Worte „natürliche Selektion“ nicht finden könne.[3]
1856 beschrieb Naudin mehrere Arten von Kürbissen, darunter vermutlich auch erstmals die Zucchini.[4]
Nach dem Tod von Gustave Adolphe Thuret übernahm Naudin 1875 die Leitung des Jardin botanique de la villa Thuret, eines botanischen Gartens an der Côte d’Azur in Antibes.
Zusammen mit Ferdinand von Mueller veröffentlichte Naudin 1887 ein Handbuch zur Akklimatisierung und Auswahl von exotischen Pflanzen, ein Buch, welches einen besonderen Platz in der Literatur der französischen Kolonieentwicklung einnahm.[5]
Personendaten | |
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NAME | Naudin, Charles Victor |
ALTERNATIVNAMEN | Naudin, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Biologe und Botaniker |
GEBURTSDATUM | 14. August 1815 |
GEBURTSORT | Autun |
STERBEDATUM | 18. März 1899 |
STERBEORT | Antibes |