Chinteni

Chinteni
Kajántó
Chinteni (Rumänien)
Chinteni (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 52′ N, 23° 32′ OKoordinaten: 46° 51′ 42″ N, 23° 32′ 23″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 475 m
Fläche: 96,5 km²
Einwohner: 4.533 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km²
Postleitzahl: 407205
Telefonvorwahl: (+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen: CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Chinteni, Deușu, Feiurdeni, Măcicașu, Pădureni, Săliștea Veche, Sânmărtin, Satu-Lung, Vechea
Bürgermeisterin : Magdalena-Lucia Suciu (PSD)
Postanschrift: Str. Unirii, nr. 232
loc. Frata, jud. Cluj, RO–407205
Website:

Chinteni [ˈcintenʲ] (veraltet: Chintău; ungarisch Kajántó) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage

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Lage der Gemeinde Chinteni im Kreis Cluj

Die Gemeinde Chinteni liegt im Westen des Siebenbürgischen Beckens im Somesch-Hochland (Podișul Someșan). Am gleichnamigen Bach – ein linker Nebenfluss des Someșul Mic (Kleiner Somesch) – und an der Kreisstraße (Drum județean) DJ 109A, eine Straße in schlechtem Zustand (Stand, Mai 2017)[3] befindet sich der Ort Chinteni, 16 Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.

Der Ort Chinteni wurde erstmals 1263 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter wurde der Ort von Ungaren bewohnt.[4]

Auf eine Besiedlung der Region bis in die Spätbronzezeit deutet ein archäologischer Fund im Jahre 1853 eines Lagers auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Feiurdeni (ungarisch Fejérd). Dieser befindet sich in einem Museum in Wien.[5] Bei dem von den Einheimischen genannten Areal Polog in Chinteni und bei Valea Puturoasă („der faule Bach“) im eingemeindeten Dorf Deușu (ung. Diós) wurden Reste einer Siedlung aus der Römerzeit gefunden. In Deușu bei Acăstăi befindet sich ein Hügelgrab, welches in die Frühgeschichte und bei Apreșu de Jos Reste einer Siedlung, welche in die Bronzezeit deuten. Auf eine Besiedlung der Gemeinde bis in die Jungsteinzeit deuten auch archäologische Funde einer befestigten Siedlung bei Dealul Horhiș im eingemeindeten Dorf Măcicașu (ungarisch Magyarmacskás); in Săliștea Veche (ungarisch Szellőcskevölgy) bei Pe vale bis in die Bronzezeit und im eingemeindeten Dorf Vechea (Budendorf) bei Valea Puturoasă bis in die Latènezeit zurück.[6]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Kolozsvár im Komitat Klausenburg, anschließend dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj.

Auf dem Areal des Ortes Chinteni ist die Errichtung eines Aquapark auf einer Fläche von etwa 6,6 Hektar für geschätzte 16,5 Millionen Euro und die Neugestaltung des Sees für zwei Millionen[7] entgegen den Willen der Dorfbevölkerung geplant.[8] Anfang März 2017 wurden aus dem See zahlreiche tote Fische herausgeholt.[9]

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[10] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 4.073 2.943 963 167
1930 6.227 4.752 1.335 8 132
1977 4.994 4.007 935 52
2002 2.786 2.187 559 40
2011 3.065 2.360 543 162 (Roma 18)
2021 4.533 3.507 583 443 (Roma 51)

Seit 1880 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl (6.734) 1941 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumänen (5.101) und die der Roma (127) wurden 1956, der Magyaren (1.764) 1941 und die der Rumäniendeutschen (16) 1900 registriert.[11]

Sehenswürdigkeiten

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  • Im Gemeindezentrum die römisch-katholische Kirche A Tuturor Sfinților, 1796 errichtet,[12] steht unter Denkmalschutz.[6]
  • Im eingemeindeten Dorf Feiurdeni die orthodoxe Kirche, nach unterschiedlichen Angaben, 1901 bis 1927[13] oder 1927 bis 1928 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[6]
  • Im eingemeindeten Dorf Măcicașu ein Herrenhaus im 18. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[6]
  • Im eingemeindeten Dorf Săliștea Veche die Holzkirche im schlechten Zustand[14] von 1589 bis 1600 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[6]
  • Im eingemeindeten Dorf Vechea die Holzkirche Adormirea Maicii Domnului,[15] 1726 errichten, steht unter Denkmalschutz.[6]
  • Der See Chinteni[16]
Commons: Chinteni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Chinteni bei ghidulprimariilor.ro
  • Chinteni auf der Website des Kreisrates von Cluj

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 6. Oktober 2024 (rumänisch).
  3. Der gestrige Protest in Chinteni erzeugte Reaktionen auf der Website der Gemeinde am 31. Mai 2017 (rumänisch) abgerufen am 11. Oktober 2017.
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Institutul Național al Patrimoniului, abgerufen am 18. Oktober 2022 (rumänisch).
  6. a b c d e f Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  7. Adriana Stupar: Eine Gemeinde in Cluj überholt das Munizipium Cluj-Napoca bei ziarulfaclia.ro, 17. August 2017 (rumänisch) abgerufen am 13. Oktober 2017.
  8. Aquapark in Chinteni, aber die Menschen wollen Wasser, Gas, Asphalt: Wir wollen nicht mehr, dass die Schule im Supermarkt ist bei stiridecluj.ro, 9. August 2017 (rumänisch) abgerufen am 13. Oktober 2017.
  9. Krisensituation am See Chinteni. Hunderte tote Fische wurden entdeckt bei ziarulclujean.ro, 3. März 2017 (rumänisch) abgerufen am 13. Oktober 2017.
  10. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).
  11. Volkszählung 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (ungarisch; PDF; 1 MB).
  12. Angaben zur römisch-katholischen Kirche in Chinteni bei biserici.org (rumänisch) abgerufen am 13. Oktober 2017.
  13. Angaben zur orthodoxen Kirche in Feiurdeni bei biserici.org (rumänisch); abgerufen am 13. Oktober 2017.
  14. Angaben zur orthodoxen Kirche in Săliștea Veche bei biserici.org (rumänisch) abgerufen am 13. Oktober 2017.
  15. Angaben zur orthodoxen Kirche in Veche bei biserici.org (rumänisch) abgerufen am 13. Oktober 2017.
  16. Bilder zum See (Memento vom 14. Oktober 2017 im Internet Archive) auf der Website der Gemeinde; abgerufen am 13. Oktober 2017.